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Devilicious

Devilicious

Titel: Devilicious Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Barthel
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Michael,
du Nervensäge. Lass mich einfach in Ruhe!“, zischte er.
    „ Warum
denn? Laufen die Geschäfte so schlecht?“
    Er
sah ihn an und musste laut auflachen: Michael hatte rötliche Haare,
ein knallweißes Hemd an und eine rot-weiß gestreifte Hose.
Lachhaft.
    „ Wenn
ich es nicht besser wüßte, würde ich sagen, dass du...“
    Michael
verstand nur zu gut, was er andeuten wollte und verzog verärgert das
Gesicht. Ein heiseres Lachen ertönte aus seiner Kehle.
    „ Lach
du nur! Ich werde dir beweisen, dass die Frauen mich unwiderstehlich
finden! Da, schau! Die Frau dort!“
    Michael
zeigte auf ein junges Pärchen, das sich verliebt im Regen küsste.
Die junge Frau sah recht ansehnlich aus.
    „ Na,
dann bitte.“
    Michael
brachte seine tadellose Frisur gekonnt in perfekte Ordnung und
flanierte in Richtung Pärchen. Was sich dann ereignete, war zu
göttlich, um wirklich wahr zu sein:
    Michael
ging an dem Pärchen vorbei, die junge Frau löste sich von ihrem
Kusspartner und blickte Michael skeptisch an. Der junge Mann jedoch
drehte sich blitzschnell um und pfiff Michael hinterher.
    „ Hey,
wat soll dit denn?!“, wollte die Freundin verärgert wissen.
    „ Och,
ick spiel quasi für beide Teams!“, erklärte ihr Freund und
grinste breit.
    Michael
flanierte tapfer weiter, doch mit dieser Reaktion hatte er nicht
gerechnet und so war er auf die Laterne nicht vorbereitet. „Dong!“
war zu hören und Michael fiel leicht benommen von dem Zusammenstoß
der Länge nach auf den Bürgersteig hin.
    Er
konnte sich nicht beherrschen und lachte donnernd. Frühling, ja
seine wahrlich liebste Jahreszeit!

Burn, baby burn!

    Perfekter
Haarschnitt, glänzende Schuhe, akurat sitzende Krawatte und ein
schmales Aktenköfferchen. Der Anzug hatte offensichtlich die besten
Jahre hinter sich, denn die Farbe war nicht mehr schwarz, sondern
leicht grau, dennoch in gutem Zustand. Ja, das sollte sein nächster
Kunde werden. Er war enttäuscht und angewidert. Das Jahr hatte
gerade erst begonnen und er hatte erst einen Auftrag erfolgreich
abgeschlossen, war also mit vier Aufträgen im Rückstand. Dieser
potenzielle Kunde könnte ihm vielleicht helfen, die Quote nach oben
zu reißen.
    Er
stand einige Meter von dem Männlein entfernt. Bei genauer
Betrachtung war ihm klar, dass dieser Auftrag schwer werden würde.
Sehr schwer. Der Bahnsteig war überfüllt und das Männlein war
allein deswegen schon maßlos genervt. In diesem Kopf kreisten die
Gedanken um Ordentlichkeit, Pünktlichkeit, Planmäßigkeit und
Effizienz. Ekelhaft und er musste die Übelkeit mal wieder
unterdrücken. Ja, dort stand ein typischer Beamter, der auf dem
Heimweg war. Er starrte immer wieder zur Anzeigetafel und fummelte
nervös an seiner Krawatte herum. Wie sollte er diesem Männlein
irgend einen Wunsch ins Gehirn pflanzen? Der war gegen jede
Versuchung immun! Verzweiflung suchte sich kribbelig seinen Weg durch
seine Venen.
    Neben
ihn gesellte sich lässig eine junge Punkerin, die versonnen an einem
Müsliriegel knabberte, recht hörbar. Der Beamte wackelte angewidert
mit der Nasenspitze und ging einen Schritt nach links.
    „ Arsch!“,
flüsterte die Punkerin und schmatzte laut.
    Der
Beamte rollte mit den Augen und schüttelte den Kopf. Die Punkerin
grinste, verdrückte den letzten Bissen ihres Riegels und
stellte sich dann direkt vor ihn.
    „ Ey,
haste mal 'n Euro, Süßer?!“
    Der
Beamte erlitt fast einen Herzinfarkt und und seine geheimsten
Gedanken waren somit frei lesbar. Für ihn ergab sich endlich die
ersehnte Chance! Die Idee pustete er in beide Gehirne und schon
hechtete das ungleiche Paar in die übervolle S-Bahn.
    Leise
vor sich ihn flötend schlich er vom Bahnsteig und flanierte über
die Friedrichstraße. Es war viel los und so begab er sich in
Richtung Gendarmenmarkt. Dort ging er betont lässig über den
weichen Teppich des Hotels und sah den Paparazzi, der den
Hoteleingang von der anderen Straßenseite gut im Auge behielt. Aha,
ein möglicher Kunde! Doch der Paparazzi hatte ihn plötzlich im
Visier! Er drückte wie wild auf den Auslöser und freute sich
unbändig! Wie konnte das nur passieren? Er blieb stehen und
betrachtete sein Spiegelbild - da war ihm sofort klar geworden, dass
er sich immer noch als heiße Frau durch die Gegend bewegte und einer
sehr berühmten Schauspielerin ähnlich sah!
    „ Hey,
adoptier' mich!“, brüllte der Paparazzi grinsend und hechtete zu
seinem geparkten Roller, um dann zu flüchten.
    Er
grinste gleichfalls und

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