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Dezembergeheimnis

Dezembergeheimnis

Titel: Dezembergeheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Richter
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hatten.
    Schnurstracks flitzte sie ins Schlafzimmer, Noel immer an ihren Fersen.
    »Okay, ich muss mich anziehen, ich brauche einen Kuchen, dann muss ich das Wohnzimmer aufräumen und   … nein, Sie dürfen hier nicht rein!« Wie angewurzelt blieb sie im Türrahmen stehen und versperrte Noel den Weg.
    »Wo gehst du hin?«
    »Ich ziehe mich an.«
    Er blinzelte, als müsste er einen Moment überlegen. »Soll ich mich auch anziehen?«
    Leas Kehle entwich ein gequältes Schmunzeln. »Wenn Sie es doch nur einfach tun würden.«
    »Ich habe keine Sachen.«
    »Da sind wir schon zwei. Wie wäre es mit der Decke, bis mir was anderes einfällt?«
    Während Noel nickte und verschwand, riss Lea die Türen ihres Kleiderschrankes auf und kramte die erstbesten Klamotten hervor, die ihr in die Finger kamen. Ehe er die Chance bekam, sie so gut kennenzulernen, wie sie ihn bereits kannte, verriegelte sie eilig die Tür und streifte sich die Kleidung über. Noch auf einem Bein hüpfend in dem Versuch, sich die Socken beim Laufen anzuziehen, sprang sie zurück auf den Flur und dabei beinahe in den Kuchenmann.
    »Wo gehen wir hin?«
    »
Wir
gehen ganz bestimmt nirgendwo hin.
Ich
werde versuchen, irgendwie noch einen Kuchen aufzutreiben.«
    »Wozu brauchst du denn jetzt einen Kuchen?«
    Lea versuchte, sich die immer noch feuchten Haare mit einem Haargummi hochzubinden, doch versagte dabei heillos.
    »Argh!« Sie pfefferte das Zopfband auf den Boden. »Weil ich Besuch bekomme! Und die wollen einen Kuchen, deswegen habe ich ja gebacken!«
    Sie fluchte innerlich; genervt, dass sie so laut geworden war. »Ich brauche frische Luft.«
    »Kann ich mitkommen?«
    »Nein.«
    »Also soll ich hierbleiben?«
    »Nein!« Ausgeschlossen, niemals im Leben würde sie einen Fremden alleine in ihrer Wohnung lassen. Da könnte sie ja gleich einfach das Schloss an der Eingangstür abmontieren.
    »Also gut«, willigte sie ein. »Sie können mitkommen.«
    Er sprang auf und seine Augen leuchteten; Lea konnte ihre nur erneut schließen und die Hand darüber schlagen. »Aber behalten Sie die Decke wenigstens an!«
    »Ich bin fertig«, verkündigte er wenige Sekunden später und war wirklich komplett von dem braunen Überzug eingehüllt. Lea machte sich keine großen Hoffnungen, dass dieser Ausflug anders als in einer großen Peinlichkeit enden würde. Seufzend schlüpfte sie in ihre Schuhe, ehe sie innehielt und sich wieder zu Noel umdrehte.
    »Haben Sie Schuhe? Oder wenigstens Socken?«
    »Nein«, erwiderte er unverwandt. »Aber ich brauche das auch nicht. Ich friere nicht.«
    »Aha   … na dann.« Skeptisch musterte sie ihn, doch als er sie lediglich angrinste, verdrehte sie nur die Augen, stapfte zurück in ihr Schlafzimmer und holte die Gummistiefel, die ihr Stiefvater mal bei ihr vergessen hatte. Wenigstens was.
    »Also, folgender Plan: Wir gehen die Treppe runter und von dort direkt auf den Hinterhof zu meinem Auto. Es darf uns keiner sehen!«
    »Warum?«
    »Weil   … «, setzte sie an, hob bedeutungsvoll eine Augenbraue und machte eine Handbewegung, die seine gesamte Natürlichkeit betonen sollte. Er runzelte zwar nur die Stirn, ließ es aber auf sich beruhen. »Und egal, was passiert, Sie lassen diese Decke nicht fallen, haben wir uns verstanden?«
    »Jawohl, Frau Wegener.«
    Mit einem letzten Stoßgebet gen Himmel schob Lea die Haustür einen Spaltbreit auf. Vorsichtig linste sie auf den Flur, doch es war niemand zu sehen. Sie stahl sich hinaus und winkte Noel heran, damit er ihr folgte. Sie war bereits zwei Meter vorgedrungen, als sie sich umdrehte und feststellen musste, dass er die Tür offengelassen hatte. Frustriert ging sie wieder zurück und zog die Tür ran.
    Noel lächelte entschuldigend, Lea hingegen drängte ihn, so schnell und still wie möglich, das Treppenhaus hinunter. Als sie im Erdgeschoss angekommen waren, blieb er unvermittelt stehen.
    »Frau Wegener?«
    »Was?«, zischte sie. »Warum gehen Sie nicht weiter?«
    »Was ist ein Auto?«
    Lea stöhnte, antwortete aber nicht, sondern öffnete stattdessen nur die Tür zum Hinterhof.
    »Das kleine, blaue Ding da drüben«, sagte sie und deutete auf ihre alte Rostlaube. »Los, rüber da!« Etwas unsanft drückte sie ihn am Rücken vorwärts, doch er beschwerte sich nicht. Zusammen flitzten sie zu ihrem Wagen, wobei Noel gleichzeitig verwirrt und amüsiert zu sein schien. Lea hielt ihm die Beifahrertür auf und deutete auf den Sitz.
    »Steigen Sie ein.«
    Er nickte und schlüpfte hinein. Sie

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