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Dezembergeheimnis

Dezembergeheimnis

Titel: Dezembergeheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Richter
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schloss die Tür hinter ihm und lief schnell zu ihrer Seite. Als sie den Motor startete, zuckte er erschrocken zusammen.
    »Muss das so klingen?« Wenigstens eine Sache, bei der er sich wohl mit allen Männern einig war.
    »Er ist eben schon etwas älter«, verteidigte Lea ihr Gefährt und konzentrierte sich stur darauf, auf die Straße zu fahren. Sie brauchte nicht auch noch einen Kerl aus Schokoladenteig, der ihr erklärte, dass ihr Auto längst schrottreif war.
    Nach einigem Hin und Her hatte sich auch Noel endlich angeschnallt und Lea brauste durch die verschneiten Straßen. Kreuz und quer zuckelte sie durch ihr Viertel, doch nirgendwo leuchtete auch nur ein Schaufenster. Nach einer halben Stunde war sie kurz davor, aufzugeben, allein weil die Zeit bis zu Sallys Ankunft langsam knapp wurde.
    Just in diesem Moment erwies sich Noel das erste Mal als nützlich. Die beiden warteten gerade an einer roten Ampel und Lea war damit beschäftigt, ihren Kopf gegen das Lenkrad fallen zu lassen, als er genau an der Ecke einen Laden entdeckte.
    »Dort drüben brennt noch Licht.«
    Leas Kopf flog nach oben und wirklich: Es war nicht nur irgendein x-beliebiger Laden oder ein Restaurant, sondern eine Bäckerei! Geöffnet! Vergessen war die rote Ampel – es war ohnehin keiner außer ihnen auf der Straße – und eine Lenkradumdrehung und eine gesunde Portion Gas später parkten sie direkt vor der Tür.
    »Ein Geschenk des Himmels!«, jubilierte Lea. »Ich muss jetzt in das Geschäft. Sie warten hier, okay?«
    Noel nickte lächelnd und widmete seine Aufmerksamkeit dem Autoradio. Er wirkte nicht, als ob er damit etwas anfangen könnte, aber immerhin auch nicht, als würde er es jeden Augenblick aus dem Armaturenbrett reißen. Trotz des mulmigen Gefühls im Bauch ließ sie ihn allein, verschloss das Fahrzeug aber von außen. Mit einem letzten Blick über die Schulter betrat Lea die Bäckerei.
    »Fröhliche Weihnachten«, begrüßte sie die Frau hinter dem Tresen. »Sie retten mein Leben, indem Sie geöffnet haben!«
    Die ältere Dame mit den roten Locken lachte. »Kuchen zu Weihnachten kann immer für Überraschungen sorgen.«
    Sie haben ja keine Ahnung
, dachte Lea, entschied sich erneut für einen Schokoladen-Kirsch-Kuchen und bezahlte keine zwei Minuten später. Gerade alles noch rechtzeitig!
    »Einen schönen Feiertag noch, Liebes!«, rief ihr die Verkäuferin hinterher, als sie den Laden verließ. Lea winkte lediglich kurz und eilte zurück zum Auto. Ihrem Geschmack nach hatte sie den Fremden bereits viel zu lange allein gelassen.
    Doch allem Anschein nach war ihre Sorge völlig unbegründet gewesen: Noel saß immer noch in die Decke eingewickelt auf seinem Platz. Die Augen zusammengekniffen und den Mund zu einer Schnute verzogen, nickte er irgendwie rhythmisch mit dem Kopf. Lea schmunzelte – aber nur ganz, ganz kurz.
    Kaum öffnete sie die Tür der Fahrerseite, stellte er die Musik stumm.
    »Entschuldige bitte«, murmelte er leise.
    »Kein Problem«, erwiderte Lea zögerlich, ehe sie ihm den Karton in die Hand drückte. »Können Sie das halten? Ohne es kaputt zu machen oder fallen zu lassen?«
    Er nickte und besah sich neugierig die Kiste. Als Lea den Motor wieder startete, haderte sie einen Moment, doch schaltete das Radio schlussendlich wieder ein. Noel lächelte.
    »Ist jetzt alles wieder in Ordnung, Frau Wegener?«
    Lea stöhnte. »Okay, alles klar, nenn mich
nicht
Frau Wegener!«
    »Aber du hast doch gesagt   … «
    »Vergiss, was ich gesagt hab. Ich bin Lea, okay?«
    »Lea«, wiederholte er und klang dabei sehr viel zufriedener als bei der höflichen Anrede. »Schön, dich kennenzulernen.«
    »Mhm-mhm«, erwiderte Lea daraufhin bloß. Immerhin war dieses Problem gelöst, aber was sollte sie nun mit diesem Noel machen, wenn Sally kam? Er schien nicht zu planen, sich in den nächsten Minuten zu verabschieden, aber sie konnte ihn auch schlecht mal eben am Straßenrand abladen.
    Noel schwieg eine Weile, dann fragte er leise: »Du freust dich gar nicht wirklich, oder?«
    Lea bekam einen Knoten im Hals. »Hör zu, Noel, ich   … ich kenne dich nicht. Ich kann nicht einfach jedem dahergelaufenem Fremden glauben, er wäre mein Traummann.«
    »Aha«, erwiderte er. Sie konnte seine Stimmlage nicht richtig einordnen und schielte kurz zu ihm, aber er sah aus dem Fenster. Lea presste die Lippen aufeinander, ehe sie tief Luft holte.
    »Wir bringen erst mal die Sache mit Sally hinter uns und dann sehen wir weiter, in

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