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Dezemberglut

Dezemberglut

Titel: Dezemberglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda K. Heyden
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machte. Ihm lag nichts an Menschen, er brauchte nur deren Blut. Aber die panische Furcht, die dieses Mädchen zeigte, kränkte ihn. Er war nicht Gregor und auch nicht Martin. Er tat Menschen nichts zuleide, im Gegenteil. Er jagte Dämonen, um Menschen zu schützen. Unter anderem, wie er ehrlich zugab. Denn am wichtigsten war ihm seine Rache. Die Rache für Sebastian, den die Dämonen getötet hatten. Oder Schlimmeres.
    „Du machst das, weil du Angst vor mir hast. Ich tue dir nichts. Im Gegenteil, ich kann dir sogar helfen. Wenn du es zulässt, dass ich dich berühre.“
    Ihr Körper erstarrte bei seinen Worten, und sie fing an, schon wieder zu wü r gen. Oh Mann. Die Kleine hielt ihn wirklich für ein Ungeheuer. Dabei hatte er nur versucht, freundlich zu sein. „Lass es mich trotzdem versuchen.“ Sie zuckte z u rück, doch er legte ihr sanft eine Hand auf ihren schweißnassen Nacken, die and e re auf ihre Stirn. Er spürte Furcht, Hoffnungslosigkeit. Aber sie wagte nicht, sich zu widersetzen und hielt still.
    Damian begann vorsichtig, Angst und Schmerz aus ihr herauszuwaschen.
    „Oh.“ Sie seufzte zittrig.
    „Oh. Genau“, sagte er grimmig. „Du hast überhaupt keine Ahnung von uns.“ Er hielt ihr den Kopf, bis sie ruhiger wurde, ihre Angst nachließ und Geist und Körper sich endlich entspannten.
    Damian zog seine Hände zurück. „Du musst sehr verzweifelt sein, wenn du plötzlich alles tun willst, was dir in Wahrheit eine Riesenangst einjagt. Mit jema n dem wie mir, den du fürchtest wie den Teufel persönlich.“ Er schüttelte den Kopf. „Hör zu. Selbst wenn ich wollte – ich kann dich nicht unterrichten. Du hast viel zu viel Angst.“ Traurig machte ihn das nicht.
    „Eben deshalb will ich das ja ändern.“
    „Sieh endlich ein, dass das eine völlig verrückt e Idee ist. Außerdem bist du dünn und schwach. Selbst für einen Menschen. Du solltest mehr essen. Schlafen. Sport machen und deinen Körper kräftigen. Insofern ist das Übungsprogramm eine gute Idee. Aber du wirst niemals gut genug sein, um es im Kampf mit meinesgleichen aufzunehmen.“
    „Bitte … ich will mich nie mehr so … ausgeliefert fühlen. Nie mehr so wehrlos sein. Nie mehr Erstarren. Aushalten. Und diese Angst spüren.“ Ihre Stimme wu r de immer lauter. „Unterrichte mich im Kämpfen. Versprich es mir.“
    Ihr plötzlicher Stimmungsumschwung, diese verzweifelte Wut verblüffte Dam i an so sehr, dass er sie kopfschüttelnd anstarrte. „Nein.“
    „Sonst werde ich schreien!“
    „Du hast zu viele schlechte Filme gesehen, Kleine. Aber nur zu, wenn du willst, fang an. Wer soll dich hören, hier, mitten im Wald?“
    „Dann werde ich schreien, wenn wir ankommen!“
    Das fand er fast schon komisch, auf jeden Fall ziemlich lächerlich. Nun gut, sie hatte es nicht anders gewollt. Er veränderte seine Strategie, wollte sie mit seinem Blick durchdringen, sodass sie eine kleine Kostprobe seines Ärgers zu spüren bekäme.
    Diesmal richtete sie den Blick auf den Boden. „Julian hat mir versprochen, dass mir niemand etwas tun wird. Und du hast es eben auch gesagt.“
    Damian blinzelte irritiert. Was für ein sonderbares Mädchen. Eher verrückt! Mit einer seltsamen Mischung aus Furcht, Sturheit und kindlichem Gottvertrauen. „Steig jetzt ein.“
    Sie gehorchte, was ihn mehr erleichterte, als er zugegeben hätte. Eine Diskuss i on mit weiblichem Getöse und Tränen war nun wirklich das Letzte, was er wollte.
    „Ich will dein Wort, dass du mich unterrichtest.“
    Er knirschte mit den Zähnen. Aber obwohl sie so ungemein lästig und anstre n gend war, könnte er ihr etwas mit auf den Weg geben. Warum eigentlich nicht? Anschließend würde er sie auf Schwanenwerder abliefern, schreiend oder nicht.
    „Also gut. H ör mir jetzt zu. Solltest du je wieder in die Situation ko m men, dich vor einem der Meinen schützen zu müssen – wovon ich nicht ausgehe – ist der erste Moment entscheidend. Du musst versuchen, deine Gefühle zu ko n trollieren. Deine Angst. Du kannst dich niemals so schnell wie ein Vampir bew e gen, aber schneller, als er es von dir erwartet. Du kannst ihn täuschen, ihn überr a schen. Aber wenn du dich auf einen Kampf mit Körperkontakt einlässt, hast du nicht die geringste Chance.“
    „Dann zeig mir, wie ich das tun kann. Einen Vampir täuschen.“
    „Das haben wir doch schon durch.“ Damian drosselte das Tempo. Sie fuhren über die schmale Brücke und erreichten die Insel Schwanenwerder.
    „Wenn ich es

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