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Dezemberglut

Dezemberglut

Titel: Dezemberglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda K. Heyden
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fand.
    Damian hatte seine schwarze Dockermütze tief in s Gesicht gezogen und lehnte an der rauen Backsteinwand neben dem Ausgang. Nur wenige Meter entfernt von ihm stapelten sich vom Wind aufgerissene Mülltüten. Er ignorierte den Gestank und konzentrierte sich auf den Dämon, dessen Energie sich rast los in der oberen Clubetage umherbewegte.
    Zwei junge Frauen verließen den Ausgang in Richtung Parkplatz und gingen dicht an Damian vorbei, ohne ihn zu bemerken. Eine klagte über die Musik, die andere über unattraktive Tänzer und dann, sehr schrill, über die Pfütze, in die sie soeben getreten war.
    Damian verlagerte seine Aufmerksamkeit erneut. Er spürte, wie sich die Energie des Dämons veränderte und mehrmals hektisch die Richtung wechselte, um sich schließlich schnell die Etagen abwärtszubewegen. Allerdings nicht in Richtung Ausgang.
    Es war schiefgelaufen.
    Damian nahm sich nicht die Zeit, um auf Max zu warten. Er rannte zurück zum Eingang und wusste, dass er zu spät kommen würde, als er Schreie und empörte Rufe hörte. „Die ist ja voll auf Droge!“
    Damian sah den Dämon um die Ecke des Clubs verschwinden. Er steckte im Körper einer Frau. Damian folgte ihm über den Parkplatz und durch zwei dunkle Höfe, sah die angelehnte Tür nach draußen und rannte an der Mauer entlang, die das Grundstück be grenzte. Reste des fauligen Dämonengestanks hingen noch in der Luft und folterten seine Sinne. Vor dem Tor eines Schrottplatzes lagen Pumps, ungeeignete Laufschuhe selbst für einen Dämon. Hinter dem Tor hörte Damian das Jaulen zweier Hunde, das sich rasch entfernte. Er war auf dem richt i gen Weg.
    Als Damian das Tor überstieg, klingelte sein Handy, aber er setzte die Verfo l gung fort. Er stürmte zwischen baufälligen Wellblechbauten hindurch, so schnell, dass seine Füße kaum den Boden berührten. Am Ufer der Spree sah er nach links. Er hatte aufgeholt und zum zweiten Mal Sichtkontakt, beobachtete, wie der D ä mon vergeblich versuchte, über einen Zaun auf das Nachbargrundstück zu flüc h ten.
    Der Dämon drehte sich um. Schnell hintereinander fielen mehrere Schüsse. E i ne der Kugeln flog dicht an Damians Gesicht vorbei und schlug in ein Autowrack neben ihm ein . Damian warf sich hinter einen Stapel Reifen auf den matschigen Boden. Das Magazin schien leer zu sein, denn es fiel kein weiterer Schuss. Dafür hörte Damian schnelle Schritte und keuchenden Atem, als der Dämon seine Flucht entlang des Zauns fortsetzte.
    Damian sprang auf, der Schlamm spritzte heftig. Zorn wogte durch seinen Kö r per und gab ihm zusätzlich Kraft. Der Dämon lief im Zickzackkurs vor ihm her, aber Damian packte ihn und riss ihn zu Boden.
    Tiefrote Augen funkelten ihn an, Augen, die Wut und Hass versprühten. Dem Zustand nach hielt der Dämon den Körper bereits seit mehr als zwei Wochen besetzt. Damian war zu spät gekommen, wie so oft. Die Frau in dem besetzten Körper war nicht mehr zu retten. Sie war tot, ihre Essenz, ihr Inneres erloschen.
    Das Gesicht war umrahmt von strähnigem, dunklem Haar, sie musste attraktiv gewesen sein, aber der Dämon hatte Wasser- und Nahrungsaufnahme längst ei n gestellt , und d ie Verfassung des Körpers war erbärmlich. Beim Laufen war der Stretch-Rock nach oben gerutscht, die dunkle Strumpfhose zerrissen und mit Schlammspritzern übersät. Und, was Damian am meisten störte, der Körper hätte dringend eine Dusche benötigt. Aber Dämonen waren Geschöpfe des Feuers, die Wasser verabscheuten – und fürchteten. Er fragte sich, wie der Dämon es g e schafft hatte, in den Club zu gelangen und was ihn dort hingeführt hatte. Vie l leicht die Suche nach dem nächsten Wirtskörper.
    Damian zog mit einer fließenden Bewegung das Schwert von seinem Rücken. „ Rede. “
    Der Blick des Dämons fixierte ihn, die roten Augen leuchteten hell. „Mein Herr wird dich holen. Bald.“
    „Falsche Antwort.“ Damian brauchte ein Ventil für seinen nutzlosen Zorn. Er stieß zu, riss das Schwert durch den Körper und endlich nach oben. Ungerührt beobachtete er, wie schwarzes Blut aus de r riesigen Wunde quoll.
    Damians Blick blieb am Gesicht seines Opfers hängen, nahm den Schmerz auf, den der Dämon empfand.
    Es war nie genug.
    Die Haut des Körpers platzte auf und schälte sich, das Fleisch darunter war schwarz. Schließlich löste er sich auf und zerfloss zu dunklem Schlamm. Kein schöner Anblick.
    Ein Schatten tauchte neben Damian auf.
    „Was war los, Mann?“, fragte er , ohne sich

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