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DGB 01 - Aufstieg

DGB 01 - Aufstieg

Titel: DGB 01 - Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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der alten
Schrift Terras verfasst war, der Sprache und Form, die aus prähistorischen
Zeiten bis zu den Chroniken von Ursh überlebt hatte, die immer noch
nicht ausgelesen in seiner Rüstkammer lagen. Er betrachtete es. Mit einer
Handbewegung über der statischen Ladung des Schutzfelds blätterte er die Seiten
um, ging zur Titelseite zurück und las den in fettem Holztafeldruck gehaltenen
Text.
       Eine Erstaunliche
Historie des Bösen; auf dass sie als Warnung diene der Menschen Art über den
Missbrauch der Zauberei und die Verführung des Dämons.
       »Das hat es Ihnen angetan,
oder?«
       Loken erhob sich und drehte
sich um. Ein Offizier des Interex, einer von Nauds Unterführern, stand in der
Nähe und beobachtete ihn. Loken kannte den Mann und wusste, dass er Mithras
Tull hieß.
       Hingegen wusste er nicht,
wie es Tull gelungen war, sich ihm zu nähern, ohne dass Loken es bemerkt hatte.
       »Es ist ein merkwürdiges
Ding, Kommandant«, sagte er.
       Tull nickte und lächelte. Er
war ein Gleve, und sein beschwerter Speer lehnte an der Säule hinter ihm. Er
hatte sein Visier abgesetzt, sodass sein angenehmes, ehrliches Gesicht zu sehen
war.
       »Ein Abbild«, sagte er.
       »Ein was?«
       »Verzeihen Sie mir, dieses
Wort benutzen wir, um Dinge zu bezeichnen, die so alt sind, dass sie unsere
gemeinsame Abstammung porträtieren. Ein Abbild. Dieses Buch bedeutet Ihnen
gewiss ebenso viel wie uns.«
       »Es ist ganz sicher kurios«,
gab Loken zu. Er löste seinen Helmverschluss und setzte ihn aus Höflichkeit ab.
»Gibt es ein Problem, Kommandant?«
       Toll winkte ab. »Nein, ganz
und gar nicht. Meine Pflichten entsprechen heute Abend den Ihrigen, Hauptmann.
Sicherheit. Ich habe die Verantwortung für die Hauspatrouillen.«
       Loken nickte. Er zeigte auf
das alte Buch in dem Schaukasten.
       »Dann erzählen Sie mir doch
etwas über dieses Stück. Wenn Sie die Zeit haben?«
       »Es ist eine ruhige Nacht.«
Tull lächelte wieder. Er trat vor und strich mit seinen in Metall gehüllten
Fingern sanft über das Feld, um in dem Buch zu blättern. »Milord Jephta
bewundert dieses Buch. Es ist in den ersten Jahren unserer Geschichte
entstanden, noch vor der eigentlichen Gründung des Interex, während wir uns von
Terra entfernt haben. Es gibt nur noch sehr wenige Exemplare. Ein Traktat gegen
die Praktiken der Zauberei.«
       »Naud bewundert es?«, fragte
Loken.
       »Als... welches Wort haben
Sie noch dafür? Als Kuriosität?« Tulls Stimme hatte etwas Seltsames an sich,
und Loken erkannte schließlich, was es war. Dies war seine erste Unterhaltung
mit einem Angehörigen des Interex ohne Meturgespieler, die im Hintergrund die
Aria produzierten. »Es ist so ein leidgezeugtes düsteres Stück«, fuhr Tull
fort. »So unheilschwanger und apokalyptisch. Stellen Sie sich vor, Hauptmann...
Menschen von Terra, die zu den Sternen reisen und mit großen und wunderbaren
Technologien ausgerüstet sind, und diese Menschen fürchten sich so vor der
Dunkelheit, dass sie Traktate über Dämonen schreiben müssen.«
       »Dämonen?«
       »In der Tat. Dieses Buch
warnt vor Hexen, krassen Praktiken und den Künsten, durch die sich ein Mensch
in einen Dämon verwandeln und sich gegen seinesgleichen wenden kann.«
       Manche wurden Dämonen und
wendeten sich gegen ihresgleichen.
       »Also... betrachten Sie es
als Scherz? Als ein seltsames Relikt aus alten, unerleuchteten Zeiten?«
       Tull zuckte die Achseln.
»Nicht als Scherz, Hauptmann. Nur als Vertreter einer altmodischen
Herangehensweise der Schwarzseherei und Panikmache. Das Interex ist eine reife
Gesellschaft. Wir verstehen die Bedrohung durch das Kaos sehr wohl und räumen
ihr den richtigen Stellenwert ein.«
       »Chaos?«
       Tull runzelte die Stirn.
»Ja, Hauptmann. Kaos. Sie sprechen dieses Wort aus, als hätten Sie es
noch nie zuvor gehört.«
       »Ich kenne das Wort. Sie
sprechen es aus, als hätte es eine besondere Nebenbedeutung.«
       »Ja, natürlich hat es die«,
sagte Tull. »Keine raumfahrende Rasse im Kosmos kann operieren, ohne das Wesen
des Kaos zu verstehen. Wir sind den Eldar zu Dank verpflichtet, weil sie uns
die Grundbegriffe gelehrt haben, aber wir hätten es auch ohne ihre Hilfe rasch
durchschaut. Niemand kann das Immaterium über einen längeren Zeitraum benutzen,
ohne sich mit dem Kaos zu beschäftigen als eine...« Er brach ab. »Großer und
heiliger Himmel! Sie wissen es nicht, oder?«
       »Was

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