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DGB 01 - Aufstieg

DGB 01 - Aufstieg

Titel: DGB 01 - Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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und schmetterte die Klinge mit der Faust beiseite. Tull ging gekonnt mit
dem Rückschlag mit, drehte sich und nutzte den Schwung zu einem Stoß direkt auf
Lokens Brust. Er kam niemals dort an. Loken packte den Speer mit der linken
Hand direkt hinter der Klinge, wobei er sich ebenso schnell und behände bewegte
wie der Interex-Offizier, und hielt ihn fest. Bevor sich Tull losreißen konnte,
schlug Loken mit der rechten Faust auf die Flachseite der Klinge und brach die
gesamte Klingenspitze ab, die davonflog.
       Tull fasste sich und drehte
die zerbrochene Waffe, um mit dem beschwerten Ende wie mit einer Keule auf
Loken loszugehen.
       Loken wehrte zwei wuchtige
Hiebe des beschwerten Endes mit den Kanten seiner Panzerhandschuhe ab. Tull
wechselte seinen Griff, und der Speer war plötzlich von den tanzenden blauen
Funken einer elektrischen Ladung umgeben. Er schlug mit der knisternden Kugel
wieder nach Loken, und es gab einen lauten Knall. Die Entladung des Speers war
so gewaltig, dass Loken durch die Kammer geschleudert wurde. Er landete auf dem
polierten Boden und rutschte ein paar Meter, während das Gewirr der Entladungen
auf seinem Brustharnisch langsam verblasste. Er schmeckte Blut im Mund und
spürte den kurzen, rasch unterdrückten Schmerz einer ernsthaften
Brustverletzung.
       Loken bog Rücken und Beine
durch und sprang auf, da Tull bereits wieder auf ihn losging. Jetzt zog er sein
Schwert. Im bunten Licht leuchtete die weiße Stahlklinge seines Kampfschwerts
wie ein Eiszapfen in seiner Faust.
       Er gab Tull keine
Gelegenheit, erneut zum Angriff überzugehen.
       Loken warf sich dem
anstürmenden Mann entgegen und führte Hammerschläge mit seinem Schwert. Tull wich
zurück und musste die Reste seines Speers zum Parieren der Schwerthiebe
benutzen, die Späne aus dessen Schaft hackten.
       Dabei zog Tull sein eigenes
Schwert aus der Rückenscheide. Er nahm das lange, silberne Schwert - das gute
zehn Finger länger war als Lokens Klinge - in die rechte Hand und die
Speer-Keule in die linke. Als er wieder zum Angriff überging, schlug er mit
beiden Waffen zu.
       Lokens Astartes-Sinne
erahnten alle Hiebe und wehrten sie ab.
       Seine Klinge zuckte nach
links und rechts, wehrte die Keule ab und parierte das Schwert mit zweimaligem
lautem Klirren. Er nutzte die Blöße, um sich näher an Tull zu drängen, und
drückte dessen Schwert lange genug beiseite, um ihm mit der Schulter einen
kräftigen Stoß vor die Brust zu versetzen. Tull taumelte rückwärts, und Loken
gönnte ihm keine Verschnaufpause. Er setzte nach, und sein nächster Hieb riss
Tull die Keule aus der linken Hand. Sie rutschte Funken sprühend über den
Boden.
       Dann gingen sie zum Nahkampf
über, Klinge gegen Klinge. Der Kampf war heftig. Loken hatte keine Zweifel, was
seine eigenen Fähigkeiten anging, sie waren in letzter Zeit zu oft geprüft
worden und ließen nichts zu wünschen übrig. Aber Tull war anscheinend ein
Meister im Schwertkampf und, was noch bedeutsamer war, hatte seine Kunst in
einer gänzlich anderen Art Fechtschule gelernt.
       Es gab keine gemeinsame
Sprache in ihrem Kampf, keine gemeinsame technische Grundlage. Jeder Hieb, jede
Parade, jede Riposte war für den anderen unerklärlich und fremd. Jede
Millisekunde des Kampfes war ein potenziell tödlicher Lernprozess.
       Es war beinahe vergnüglich.
       Faszinierend. Einfallsreich.
Erhellend.
       Loken glaubte, dass Lucius
einen solchen Kampf wirklich genossen hätte, da es so viele neue Techniken zu
bestaunen gab.
       Aber der Kampf war auch
Zeitverschwendung. Loken parierte Tulls nächsten blitzschnellen Hieb, hielt
dessen rechtes Handgelenk unerbittlich mit der Linken fest und hieb Tull mit
seinem nächsten wohlüberlegten Hieb den Schwertarm am Ellbogen ab.
       Tull stolperte rückwärts,
während das Blut aus dem Stumpf spritzte. Loken warf Schwert und Arm beiseite.
Er packte Tull am Hals und wollte ihm den Gnadenstoß verpassen, den raschen
Abwärts-Aufwärts-Hieb zur Enthauptung, überlegte es sich dann jedoch anders.
Stattdessen schmetterte er Tull die Flachseite seiner Schwertklinge seitlich
auf den Kopf.
       Tull flog davon. Er kullerte
unbeholfen über den Boden und blieb vor einem der Ausstellungssockel liegen.
Rasch bildete sich eine große Blutlache um ihn.
       »Hier Loken, Loken, Loken!«,
brüllte Loken in sein Kom. Nur Knistern und totes Jaulen. Er wechselte die
Klinge in die linke Hand, zog sein Boltgewehr und lief los. Er war

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