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DGB 01 - Aufstieg

DGB 01 - Aufstieg

Titel: DGB 01 - Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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gäbe Bedingungen?«,
fragte Karkasy.
       »Selbstverständlich gäbe es
die, aber zuerst muss ich von Ihnen hören, dass Sie bleiben wollen.«
       »Ich will bleiben. Großes
Terra, Hauptmann, ich habe einen Fehler gemacht, aber ich will bleiben. Ich
will an dem hier teilhaben.«
       Loken nickte. »Mersadie
sagt, das sollten Sie auch. Der Schildträger hat auch eine Schwäche für Sie.
Ich glaube, Maloghurst mag hoffnungslose Außenseiter.«
       »Hauptmann, nie war ein
Außenseiter so hoffnungslos.«
       »Hier sind die Bedingungen«,
sagte Loken. »Halten Sie sich daran, sonst ziehe ich meine Unterstützung für
Sie zurück, und Sie verbringen kalte vierzig Monate mit der Rückreise nach
Terra. Erstens: Bessern Sie Ihre Gepflogenheiten.«
       »Das werde ich, Hauptmann.
Vollkommen.«
       »Zweitens: Sie werden alle
drei Tage bei mir vorstellig, sofern es meine Pflichten gestatten, und geben
mir Kopien von allem, was Sie schreiben. Von allem, haben Sie verstanden?
Arbeiten, die zur Veröffentlichung bestimmt sind, aber auch müßiges Gekritzel.
Nichts wird mir vorenthalten. Sie werden mir regelmäßig Einblick in Ihre Seele
geben.«
       »Ich verspreche es,
Hauptmann, obwohl ich Sie warne, dass es eine hässliche, schielende, bucklige,
klumpfüßige Seele ist.«
       »Ich habe Hässliches
gesehen«, versicherte ihm Loken. »Die dritte Bedingung. Eigentlich eine Frage.
Lügen Sie?«
       »Nein, Hauptmann, ich lüge
nicht.«
       »Genau das habe ich gehört.
Sie sagen die Wahrheit, unverblümt und ungeschminkt. Deswegen stuft man Sie als
Hundsfott ein. Sie sagen Dinge, die andere sich nicht trauen.«
       Karkasy zuckte die Achseln -
mit einem Ächzen, zu dem ihn die wunden Schultern veranlassten. »Ich bin
verwirrt, Hauptmann. Verdirbt ein Ja darauf meine Aussichten?«
       »Antworten Sie einfach.«
       »Hauptmann Loken, ich sage
immer, absolut immer die Wahrheit, wie ich sie sehe, obwohl das schon mal dazu
führt, dass ich in Armeekneipen zu Brei geschlagen werde. Und von ganzem Herzen
verabscheue ich jene, die lügen, oder die Wahrheit absichtlich verschleiern.«
       Loken nickte. »Was haben Sie
gesagt, Memorator? Was haben Sie gesagt, das ehrliche Soldaten so provoziert
hat, dass sie Sie zusammengeschlagen haben?«
       Karkasy räusperte sich und
zuckte zusammen. »Ich habe gesagt... ich sagte, das Imperium würde nicht
überdauern. Ich sagte, dass nichts ewig Bestand hat, wie dauerhaft es auch
errichtet wurde. Ich sagte, dass wir ewig kämpfen werden, nur um am Leben zu
bleiben.«
       Loken antwortete nicht.
       Karkasy erhob sich. »War das
die richtige Antwort, Hauptmann?«
       »Gibt es richtige Antworten,
Memorator? Ich weiß Folgendes... ein Krieger-Offizier der Imperial Fists hat
vor noch gar nicht so langer Zeit genau dasselbe zu mir gesagt. Nicht mit
denselben Worten, aber der Sinn war identisch. Er wurde nicht nach Hause
geschickt.« Loken lachte. »Wenn ich es recht bedenke, wurde er schon, aber
nicht aus dem Grund.«
       Er sah Karkasy an. »Dann
also die dritte Bedingung. Ich verbürge mich für Sie und stehe für Sie gerade.
Als Gegenleistung müssen Sie weiterhin die Wahrheit sagen.«
       »Wirklich? Sind Sie sicher?«
       »Die Wahrheit ist alles, was
wir haben, Karkasy. Die Wahrheit ist das, was uns von den Xenos und den
Verrätern unterscheidet. Wie soll die Geschichte uns gerecht beurteilen, wenn
dort nicht die Wahrheit verzeichnet ist? Man hat mir gesagt, dass dafür der
Orden der Memoratoren gegründet wurde. Sagen Sie weiter die Wahrheit, so
hässlich und unangenehm sie auch sein mag, und ich unterstütze Sie weiter.«
     
       Nach seinem sonderbaren und
beunruhigenden Gespräch mit Kyril Sindermann in den Archiven ging Loken zu dem
Galerieraum in der Mitte des Flaggschiffs, wo die Memoratoren immer
zusammenkamen.
       Wie üblich erwartete Karkasy
ihn unter dem hohen Bogen des Eingangs. Es war ihr üblicher Treffpunkt. Aus dem
großen Saal hinter dem Torbogen drangen Gelächter, Gesprächsfetzen und Musik.
Gestalten, Hauptsächlich Memoratoren, aber auch Besatzungsmitglieder und
militärische Adjutanten, gingen ein und aus, viele in lärmenden, schwatzenden
Gruppen.
       Den Galeriesaal, einer von
vielen an Bord des massiven Flaggschiffs, der für große Versammlungen,
Ansprachen und militärische Zeremonien konzipiert war, hatte man den
Memoratoren überlassen, nachdem man anerkannt hatte, dass man sie nicht von
gesellschaftlichen

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