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DGB 01 - Aufstieg

DGB 01 - Aufstieg

Titel: DGB 01 - Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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tatsächlich gibt.«
       Tatsächlich oder nicht,
Loken hatte keinen Zweifel daran gelassen, dass ein Astartes mit der Absicht,
unter ihm als Hauptmann zu dienen, nichts mit ihnen zu tun haben sollte.
       Es hatte nie Anzeichen dafür
gegeben, dass irgendjemand in der Zehnten in Logen-Aktivitäten verstrickt war.
Nun war das Medaillon aufgetaucht. Ein Logen-Medaillon, das dem Mann gehörte,
der sich in einen Dämon verwandelt und seinesgleichen getötet hatte.
       Loken war äußerst bestürzt
über diese Entdeckung. Er sagte zu Vipus, er wolle bekannt machen, dass jeder
Mann unter seinem Kommando, der Kenntnis hinsichtlich der Existenz von Logen
habe, vortreten und mit ihm sprechen solle, nötigenfalls auch privat. Am
nächsten Tag, als Loken die von ihm eingesammelten persönlichen Habseligkeiten
noch einmal durchging, stellte er fest, dass das Medaillon verschwunden war.
       In den letzten Tagen vor der
Abreise war Mersadie Oliton mehrfach zu ihm gekommen und hatte sich bei ihm für
Karkasy verwendet. Loken erinnerte sich, dass sie bei seiner Rückkehr von den
Flüsterspitzen mit ihm darüber geredet hatte, aber da war er zu abgelenkt
gewesen. Das Schicksal eines Memorators interessierte ihn wenig, vor allem,
wenn er so dumm war, die hohen Tiere der Expedition zu ärgern.
       Aber es war eine weitere
Ablenkung, und er brauchte so viele, wie er kriegen konnte. Nach einer Beratung
mit Maloghurst sagte er ihr, er werde intervenieren.
       Ignace Karkasy war ein Poet
und, so schien es, ein Idiot. Er wusste nicht, wann er den Mund zu halten
hatte. Bei einem Besuch auf Dreiundsechzig-Neunzehn hatte er sich aus dem
erlaubten Besucherbereich entfernt, sich betrunken und dann das Maul so weit
aufgerissen, dass er eine beinahe tödliche Tracht Prügel von einem Trupp
Armeesoldaten bekommen hatte.
       »Er soll fortgeschickt
werden«, sagte Mersadie. »Zurück nach Terra, in Schande, die Zulassung
entzogen. Das ist falsch, Hauptmann. Ignace ist ein guter Mann...«
       »Wirklich?«
       »Nein, na schön. Er ist ein
lausiger Mann. Ungehobelt. Stur.  Unangenehm. Aber er ist ein großartiger Poet,
und er sagt die Wahrheit, wie ungenießbar sie auch ist. Ignace wurde nicht
zusammengeschlagen, weil er gelogen hat.«
       Nachdem er sich so weit von
der Prügel erholt hatte, dass er vom Lazarett des Flaggschiffs in eine
Arrestzelle verlegt werden konnte, war Ignace Karkasy ein zerzauster,
unerquicklicher Anblick.
       Er erhob sich, als Loken
eintrat und sich das Licht einschaltete.
       »Hauptmann«, begann er. »Ich
bin dankbar, dass Sie sich für meine erbärmlichen Angelegenheiten
interessieren.«
       »Sie haben
überzeugungskräftige Freunde«, sagte Loken. »Oliton und auch Keeler.«
       »Hauptmann Loken, ich hatte
keine Ahnung, dass ich überzeugungskräftige Freunde habe. Tatsächlich hatte ich
keine Ahnung, dass ich überhaupt Freunde habe. Mersadie ist nett und
freundlich, was Sie gewiss bereits bemerkt haben. Euphrati... ich habe gehört,
dass sie Ärger hat.«
       »Das stimmt.«
       »Geht es ihr gut? Wurde sie
verletzt?«
       »Sie ist wohlauf«, erwiderte
Loken, obwohl er keine Ahnung hatte, in welchem Zustand sich Keeler befand. Er
hatte sie noch nicht wieder gesehen. Sie hatte ihm eine Nachricht geschickt und
darin um seine Intervention im Fall Karkasy gebeten. Loken argwöhnte Mersadie
Olitons Einfluss.
       Ignace Karkasy war ein massiger
Mann, hatte aber deutliche Blessuren davongetragen. Sein Gesicht war immer noch
verschwollen, und die Blutergüsse hatten seine Haut gelb verfärbt, als habe er
Gelbsucht. In seinen Galgenvogelaugen waren Blutgefäße geplatzt. Jede Bewegung
schien ihm Schmerzen zu bereiten.
       »Man hat mir gesagt, Sie
seien äußerst unverblümt«, sagte Loken.
       »So eine Art Bilderstürmer?«
       »Ja, ja«, sagte Karkasy
kopfschüttelnd, »aber das gewöhne ich mir ab, ich verspreche es Ihnen.«
       »Man will Sie loswerden«,
sagte Loken. »Die hochrangigen Memoratoren glauben, dass Sie den Orden in
Verruf bringen.«
       »Hauptmann, ich könnte
jemanden in Verruf bringen, indem ich mich einfach daneben stelle.«
       Darüber musste Loken
lächeln. Er fand langsam Gefallen an dem Mann. »Ich habe mit dem Schildträger
des Kriegsmeisters über Sie gesprochen, Karkasy«, sagte er. »Es gäbe die
Möglichkeit einer Bewährung. Wenn ein hochrangiger Astartes wie ich sich für
Sie verbürgt, können Sie bei der Expedition bleiben.«
       »Es

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