Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 01 - Aufstieg

DGB 01 - Aufstieg

Titel: DGB 01 - Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
Vom Netzwerk:
sich dem leeren Thron genähert und streckte eine Hand nach einer der
goldenen Armlehnen aus. Ein Makel im Licht, beinahe perfekt, aber nicht so
perfekt, dass sich die Schatten ringsumher perfekt benahmen, zuckte auf dem
Sitz zurück.
       Das ist eine Falle. Diese
vier Worte wollte Loken rufen. Er bekam keine Gelegenheit mehr.
       Der goldene Thron bebte und
sendete eine Druckwelle unsichtbarer Kraft aus. Es war eine Kraft ähnlich
derjenigen, die der Elitegarde der Unsichtbaren zur Verfügung stand, aber
hundertmal stärker. Sie breitete sich in alle Richtungen aus und warf Loken und
alle Catulaner um wie Korngarben in einem Wirbelsturm. Die Fenster in der
Turmspitze barsten in einem bunten Schneegestöber aus Glassplittern.
       Die meisten Catulaner
verschwanden einfach, wurden vom Turm geschleudert und ritten mit rudernden
Armen auf der Bugwelle der Energie. Einer traf eine Stahlstrebe auf dem Weg
nach draußen.  
       Mit gebrochenem Rückgrat
stürzte er wie eine zerbrochene Puppe in die Nacht. Ekaddon gelang es, sich an
einer Strebe festzuhalten, als er den Halt verlor. Er klammerte sich fest, und
Plaststahlfinger bohrten sich Halt suchend in das Metall, während die Beine
hinter ihm waagerecht in der Luft lagen und Glassplitter und
Gravitationsenergie auf ihn einstürzten.
       Loken, der dem Fuß des
Throns zu nah war, um von der vollen Wucht der Druckwelle erfasst zu werden,
wurde flach auf den Boden gepresst. Er rutschte über die Ringplattform zum
Innenschacht, und seine weiße Rüstung kreischte und hinterließ tiefe Furchen im
Onyxboden. Er fiel ins Leere, aber das Kraftfeld trug ihn wie ein Blatt über
das Loch und schleuderte ihn hart gegen die Ringkante auf der anderen Seite. Er
klammerte sich fest, die Arme über der Kante, während die Beine herabbaumelten,
ebenso durch die Druckwelle gehalten wie durch die Kraft seiner eigenen
verzweifelten Arme.
       Die unerbittliche Kraft
raubte ihm beinahe das Bewusstsein, während er darum kämpfte, sich
festzuhalten.
       Rudimentäres Licht, grün und
blendend, entstand vor seinen krallenden Händen auf der Plattform. Das
strahlende Leuchten des Teleporters wurde zu grell, um es zu betrachten, und
erlosch dann, gab den Blick auf einen Gott frei, der am Rande der Plattform
stand.
       Der Gott war ein wahrer
Riese, verglichen mit einem Krieger der Astartes so groß wie ein Astartes für
einen normalen Menschen. Seine Rüstung war weiß-golden wie das Sonnenlicht im
Morgengrauen, das Werk unvergleichlicher Rüstmeister. Viele Symbole bedeckten
ihre Oberfläche, deren hervorragendstes das Motiv eines einzelnen starrenden
Auges auf dem Brustharnisch war.
       Weiße Gewänder flatterten
hinter dieser schrecklichen, von einem Halo umgebenen Gestalt.
       Über dem Brustharnisch war
das Gesicht nackt, in jeder Dimension und jedem Detail perfekt und von einem
Strahlen durchdrungen. So wunderschön. So unglaublich wunderschön.
       Einen Moment lang stand der
Gott unerschrocken da, von der Kraft des Sturms bedrängt, doch ungerührt, Und
starrte sie nieder.  
       Dann hob er das Boltgewehr
und schoss in den Tumult.
       Einen Schuss.
       Das Echo der Explosion
hallte durch den Turm. Ein erstickter Schrei ertönte, der halb in dem Getöse
unterging, dann verstummte abrupt das Getöse selbst.
       Die Druckwelle legte sich.
Der Wirbelsturm ließ nach. Glassplitter klickten, als sie auf die Plattform
prasselten.
       Nicht länger gehalten,
krachte Ekaddon nach unten gegen den Fensterrahmen. Sein Griff war sicher. Er
krallte sich wieder in den Turm und erhob sich.
       »Milord!«, rief er und sank
auf ein Knie, den Kopf geneigt.
       Als der Druck nachließ,
stellte Loken fest, dass er sich nicht mehr halten konnte. Mit tastenden Händen
rutschte er langsam über die Kante. Er fand einfach keinen Halt auf dem
glänzenden glatten Onyx.
       Er rutschte ab. Eine starke
Hand packte sein Handgelenk und zog ihn auf die Plattform.
       Loken wälzte sich zitternd
herum. Er schaute über den Ring zum goldenen Thron. Er war eine rauchende
Ruine, da seine geheimen Mechanismen explodiert waren. Zwischen den verbogenen,
geborstenen Platten und zerbrochenen Beschlägen saß ein rauchender Leichnam
aufrecht, dessen Zähne aus einem verkohlten Schädel grinsten, die Skelettarme
noch auf den geschwungenen Armlehnen.
       »So verfahre ich mit allen
Tyrannen und Betrügern«, grollte eine tiefe Stimme.
       Loken schaute zu dem Gott
empor, der vor ihm

Weitere Kostenlose Bücher