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DGB 01 - Aufstieg

DGB 01 - Aufstieg

Titel: DGB 01 - Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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war eine weitere unerfreuliche Nachricht. Seit Beginn des Großen
Kreuzzugs war der Kriegsrat, der prinzipiell aus dem Imperator und den
Primarchen bestand, das Epizentrum imperialer Autorität. Nun wurde er von
dieser neuen Körperschaft abgelöst, welche die Zügel der Herrschaft über das
Imperium in die Hand nahm, einer Körperschaft aus Zivilisten anstelle von
Kriegern. Der Kriegsrat, nun unter Horus' Führung, wurde praktisch auf
Satellitenstatus degradiert und seine Verantwortlichkeit auf den Feldzug und
allein auf ihn beschränkt.
       Ohne selbst etwas verbrochen
zu haben, fanden sich die Memoratoren im Brennpunkt dieser Unzufriedenheit
wieder, wohin sie auch gingen, obwohl sich die meisten auf die vor ihnen
liegende Arbeit freuten. Sie waren nicht willkommen und fanden ihren Auftrag
schwer zu erfüllen. Erst später, als die Expeditionsflotten von den
Administratoren Eaxectro Tributi besucht wurden, fand die Unzufriedenheit ein
besseres, berechtigteres Ziel.
       Also trafen die Memoratoren
drei Monate nach der Schlacht um die Hochstadt auf einen kühlen Empfang. Keiner
von ihnen hatte gewusst, was sie erwartete. Die meisten hatten ihren
Heimatplaneten zuvor noch nie verlassen. Sie waren jungfräulich und unschuldig,
übereifrig und linkisch. Nach dem Empfang, der ihnen bereitet wurde, brauchten
sie nicht lange, um hart und zynisch zu werden.
       Bei ihrem Eintreffen
umkreiste die 63. Expeditionsflotte immer noch die Hauptwelt. Der Vorgang der
Restitution, der Wiederherstellung, hatte begonnen, in dem die Imperialen
Streitkräfte das »Imperium« sezierten, seine Mechanismen außer Kraft setzten
und verschiedene Imperiumskommandanten einsetzten, um darüber zu wachen.
       Hilfsschiffe pendelten
zwischen der Flotte und der Oberfläche hin und her, und Einheiten der
Imperialen Armee wurden eingesetzt, um Polizeifunktionen zu übernehmen. Nach
dem Tod des »Imperators« war der allgemeine Widerstand beinahe über Nacht
zusammengebrochen, aber in einigen Städten im Westen und auf drei anderen
Welten im System flackerten immer noch vereinzelte Kämpfe auf wie Nachwehen.
Lordkommandant Varvaras, ein ehrenhafter Veteran der »alten Schule«, befehligte
die Armee-Einheiten innerhalb der Expeditionsflotte, und nicht zum ersten Mal
fand er sich in der Rolle wieder, hinter einer Speerspitze der Astartes
aufräumen zu müssen. »Ein Körper zuckt oft, wenn er stirbt«, sagte er
philosophisch zum Oberbefehlshaber der Flotte.  
       »Wir vergewissern uns nur,
dass er tot ist.«
       Der Kriegsmeister hatte sich
mit einem Staatsbegräbnis für den »Imperator« einverstanden erklärt. Es sei nur
recht und billig und außerdem einvernehmlich mit den Wünschen des Volkes, das
sie nicht vernichten, sondern eingliedern wollten. Gegenstimmen erhoben sich,
vor allem auch deshalb, weil die feierliche Beisetzung von Hastur Sejanus
gerade erst stattgefunden hatte, und zwar gemeinsam mit der Beisetzung der im
Kampf um die Hochstadt gefallenen Schlachtenbrüder. Mehrere Offiziere der
Legion, darunter auch Abaddon, weigerten sich strikt, ihren Einheiten die
Teilnahme am Begräbnis von Sejanus' Mörder zu gestatten. Der Kriegsmeister
verstand dies, aber zum Glück gab es noch andere Astartes im Expeditionsheer,
die ihren Platz einnehmen konnten.
       Primarch Dorn war in
Begleitung von zwei Kompanien seiner Imperial Fists, der VII. Legion, seit acht
Monaten bei der 63. Expeditionsflotte, da er sich mit dem Kriegsmeister über
die zukünftige Politik des Kriegsrats beriet.
       Da die Imperial Fists nicht
an der Annexion des Planeten teilgenommen hatten, erklärte sich Rogal Dorn
bereit, seine Kompanien beim Begräbnis des »Imperators« als Ehrengarde antreten
zu lassen. Er tat dies, damit die Luna Wolves ihre Ehre nicht beflecken
mussten. Also säumten die Imperial Fists in funkelnder gelber Rüstung den Weg,
dem die Beerdigungsprozession des »Imperators« durch die ramponierten Alleen
der Stadt zum Grabmal folgte.
       Auf Befehl des
Kriegsmeisters, der sich damit dem Willen der führenden Hauptmänner und vor
allem des Mournival beugte, waren keine Memoratoren zu der Veranstaltung
zugelassen.
       Ignace Karkasy wanderte in
den Ruheraum und schnupperte an dem Decanter mit Wein. Er verzog das Gesicht.
       »Er ist gerade erst entkorkt
worden«, teilte Keeler ihm mürrisch mit.
       »Ja, aber es ist hiesiger
Wein«, erwiderte Karkasy. »Dieses armselige kleine Imperium. Kein Wunder, dass
es so leicht gefallen

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