Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 01 - Aufstieg

DGB 01 - Aufstieg

Titel: DGB 01 - Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
Vom Netzwerk:
Schritte zurück. Seine Miene verriet
Furcht.
       Die schwarzen Gestalten
stiegen aus den Tiefen des Turms langsam und senkrecht durch die offene Mitte
der Ringplattform in die Höhe. Zehn Astartes-Krieger, die mit der blauen Hitze,
welche aus den Düsen ihrer jaulenden Sprungmodule schoss, die Luft hinter sich
zum Flimmern brachten. Ihre Servorüstung war schwarz und weiß abgesetzt. Der
Catulanische Räubertrupp, die Sturmtruppen der Ersten Kompanie. Die Ersten
herein und die Letzten wieder heraus.
       Einer nach dem anderen landeten
sie am Rande der Ringplattform und schalteten ihre Sprungmodule aus.
    Kalus Ekaddon, der Hauptmann
der Catulaner, bedachte Loken mit einem Seitenblick.
       »Der Erste Hauptmann
übermittelt seinen Glückwunsch, Hauptmann Loken. Sie sind uns also doch zuvorgekommen.«
       »Wo ist der Erste
Hauptmann?«, fragte Loken.
       »Weiter unten, beim
Aufräumen«, erwiderte Ekaddon. Er schaltete sein Kom auf Sendung. »Hier
Ekaddon, Catulaner. Wir haben den falschen Imperator in Gewahrsam...«
       »Nein«, sagte Loken mit fester
Stimme.
       Ekaddon sah ihn wiederum an.
Seine Visierlinsen waren strenges, nicht reflektierendes schwarzes Glas im
schwarzen Metall seiner Helmmaske. Er verbeugte sich leicht. »Verzeihung,
Hauptmann«, sagte er ernst. »Der Gefangene und die Ehre gehören
selbstverständlich Ihnen.«
       »Das habe ich nicht
gemeint«, erwiderte Loken. »Dieser Mann verlangt für sich das Recht, sich
unserem Oberkommandierenden persönlich zu ergeben.«
       Ekaddon schnaubte, und
mehrere seine Männer lachten. »Dieser Bastard kann so viel verlangen, wie er
will, Hauptmann«, sagte Ekaddon, »aber er wird eine grausame Enttäuschung
erleben.«
       »Wir demontieren ein uraltes
Imperium, Hauptmann Ekaddon«, sagte Loken entschlossen. »Sollten wir dabei
nicht ein gewisses Maß an gnädigem Respekt walten lassen? Oder sind wir einfach
nur Barbaren?«
       »Er hat Sejanus ermordet!«,
fauchte einer von Ekaddons Männern.
       »Das hat er«, gab Loken ihm
recht. »Sollten wir ihn deswegen also einfach auch ermorden? Hat der Imperator,
gelobt sei sein Name, uns nicht gelehrt, im Sieg immer großmütig zu sein?«
       »Der Imperator, gelobt sei
sein Name, ist nicht bei uns«, erwiderte Ekaddon.
       »Wenn er nicht im Geiste bei
uns ist, Hauptmann«, erwiderte Loken, »dann kann ich die Zukunft dieses
Kreuzzugs nur bedauern.«
       Ekaddon starrte Loken einen
Moment an und befahl dann seinem Stellvertreter, ein Signal an die Flotte zu
senden. Loken war ziemlich sicher, dass Ekaddon nicht nachgegeben hatte, weil
ihn ein Argument oder Prinzip überzeugt hatte. Ekaddon hatte als Hauptmann des
Sturmtrupps der Ersten Kompanie zwar Ruhm und Gunst auf seiner Seite, aber
Loken war als Kompaniehauptmann der Ranghöhere.
       »Dem Kriegsmeister wurde
eine Nachricht gesendet«, sagte Loken zu dem älteren Mann.
       »Kommt er hierher? Jetzt?«,
fragte der Mann eifrig.
       »Vorbereitungen werden
getroffen, dass Sie mit ihm zusammentreffen können«, schnauzte Ekaddon.
       Sie warteten ein oder zwei
Minuten auf die Antwort auf ihr Signal. Angriffsschiffe der Astartes rasten mit
leuchtenden Triebwerken an den Fenstern vorbei. Das Licht gewaltiger
Explosionen überzog den Südhimmel und verblasste langsam. Loken betrachtete das
durch das erlöschende Licht hervorgerufene Schattenspiel auf der Ringplattform.
       Er schrak zusammen.
Plötzlich ging ihm auf, warum der ältere Mann so energisch darauf bestanden
hatte, dass der Oberkommandierende persönlich herkam. Er klemmte sein
Boltgewehr an der Seite fest und schritt langsam auf den leeren Thron zu.
       »Was haben Sie vor?«, fragte
der ältere Mann.
       »Wo ist er?«, rief Loken.
»Wo ist er wirklich? Ist er auch unsichtbar?«
       »Gehen Sie zurück!«, rief
der ältere Mann und sprang vor, um Loken festzuhalten.
       Ein lauter Knall ertönte.
Der Brustkasten des älteren Mannes explodierte und verspritzte Blut, Fetzen verbrannter
Seide und Fleischklumpen in alle Richtungen. Er schwankte, die Robe zerfetzt
und in Flammen, und kippte über den Rand der Plattform.
       Mit schlaffen Gliedern und
flatternder, zerrissener Robe fiel er wie ein Stein in den offenen Schacht des
Palastturms.
       Ekaddon senkte seine
Boltpistole. »Ich habe noch nie zuvor einen Imperator getötet«, lachte er.
       »Das war nicht der
Imperator«, brüllte Loken. »Sie Idiot! Der Imperator war die ganze Zeit hier.«
Er hatte

Weitere Kostenlose Bücher