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DGB 01 - Aufstieg

DGB 01 - Aufstieg

Titel: DGB 01 - Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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öffnen, also sollten
Sie sich besser die Wahrheit anhören.«
       »Ich glaube nicht...«,
begann Horus. Sanguinius nahm eine der kleinen roten Früchte aus seiner Schale
und warf sie nach Horus.
       »Erzähl ihnen den Rest«,
sagte er grinsend.
       Horus fing die geworfene
Frucht, starrte sie an und biss dann hinein. Mit dem Handrücken wischte er sich
den Saft vom Kinn und wendete sich dann Loken und Aximand zu. »Erinnert ihr
euch noch an den Anfang meiner Geschichte?«, fragte er. »Was der Imperator zu
mir über die Sterne gesagt hat? Mach keinen Fehler, dann werden sie uns gehören.«
       Er nahm noch zwei Bissen,
warf den Stein weg und schluckte das Fruchtfleisch, bevor er fortfuhr.
»Sanguinius, mein teurer Bruder, hat recht, denn Sanguinius war schon immer
mein Gewissen.«
       Sanguinius zuckte die
Achseln, eine seltsame Geste für einen Riesen mit angelegten Flügeln.
       »Mach keinen Fehler«, fuhr
Horus fort. »Diese drei Worte. Mach keinen Fehler. Ich bin Kriegsmeister, auf
Erlass des Imperators. Ich darf nicht versagen. Ich darf keine Fehler machen.«
       »Wie meinen Sie das, Kriegsmeister?«,
wagte sich Aximand vor.
       »Seit Ullanor, mein Kleiner,
habe ich zwei gemacht. Oder an zweien teilgehabt, und das reicht, weil die
Verantwortung für alle Fehler der Expeditionen letzten Endes mir zufällt.«
       »Welche Fehler?«, fragte
Loken.
       »Fehler. Missverständnisse.«
Horus fuhr sich mit der Hand über die Stirn. »Dreiundsechzig-Neunzehn. Unser
erstes Unternehmen. Mein erstes als Kriegsmeister. Wie viel Blut ist dort
vergossen worden, Blut aufgrund von Missverständnissen? Wir haben die Zeichen
falsch gelesen und den Preis dafür bezahlt. Der arme Sejanus. Ich vermisse ihn
immer noch. Dieser ganze Krieg, sogar der Albtraum in den Bergen, den du
durchmachen musstest, Garviel... ein Fehler. Ich hätte anders vorgehen können.
Dreiundsechzig-Neunzehn hätte ohne Blutvergießen eingegliedert werden können.«
       »Nein, Kriegsmeister«, sagte
Loken mit Nachdruck. »Sie waren zu fest in ihrer Lebensweise verwurzelt, und
diese Lebensweise war gegen uns gerichtet. Wir hätten sie nicht ohne Krieg
eingliedern können.«
       Horus schüttelte den Kopf.
»Du bist freundlich, Garviel, aber du bist auch im Irrtum. Es gab
Möglichkeiten. Es hätte Möglichkeiten geben müssen. Ich hätte in der Lage sein
müssen, diese Zivilisation auf unsere Seite zu ziehen, ohne einen Schuss abzugeben.
Der Imperator hätte es getan.«
       »Ich glaube nicht«, sagte
Aximand.
       »Dann haben wir Mord«, fuhr
Horus fort, indem er Klein-Horus' Bemerkung ignorierte. »Oder Spinnenland, wie
das Interex ihn nennt. Wie heißt der Planet bei ihnen?«
       »Urisarach«, sagte
Sanguinius hilfreich. »Obwohl ich glaube, dass das Wort nur mit der
entsprechenden harmonischen Begleitung funktioniert.«
       »Dann muss Spinnenland
genügen«, sagte Horus. »Was haben wir dort vergeudet? Welches Missverständnis
haben wir dort angerichtet? Das Interex hat uns Warnungen hinterlassen, uns
fernzuhalten, und wir haben sie nicht beachtet. Eine Welt unter Quarantäne, ein
Asyl für die Kreaturen, die sie im Krieg besiegt hatten, und wir sind mitten
hineinmarschiert.«
       »Das konnten wir nicht
wissen«, sagte Sanguinius.
       »Wir hätten es wissen
müssen!«, schnauzte Horus.
       »Darin liegt der Unterschied
zwischen unserer Philosophie und der des Interex«, sagte Aximand. »Wir können
die Existenz einer böswilligen nichtmenschlichen Rasse nicht ertragen. Sie
unterwerfen sie, löschen sie aber nicht aus. Stattdessen berauben sie sie der
Möglichkeit der Raumfahrt und sperren sie auf einer Gefängniswelt ein.«
       »Wir löschen aus«, sagte
Horus. »Sie finden einen Weg, derart drastische Maßnahmen zu umgehen. Wer von
uns ist humaner?«
       Aximand erhob sich. »Ich bin
mir darin mit Ezekyle einig. Toleranz ist Schwäche. Das Interex ist
bewundernswert, aber es ist nachsichtig und großzügig in seinem Umgang mit der
Xenos-Brut, die keine Gnade verdient.«
       »Es hat sie zur Rechenschaft
gezogen und gelernt, voller Mitgefühl zu leben«, sagte Horus. »Es hat die
Kinebrach so geschult, dass...«
       »Und das ist das beste
Beispiel, das ich geben kann!«, erwiderte Aximand. »Die Kinebrach. Das Interex
nimmt sie in seine Kultur auf.«
       »Ich werde keine übereilten
oder verfrühten Entscheidungen mehr treffen«, stellte Horus kategorisch fest.
»Ich habe schon zu viele getroffen,

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