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DGB 01 - Aufstieg

DGB 01 - Aufstieg

Titel: DGB 01 - Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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sich wie
einer.«
       »Sie auch. Mögen Sie
Männer?«
       Karkasys Miene bekam etwas
Gequältes. Er lehnte sich wieder zurück und spielte mit seinem Glas, um dann zu
den heldischen Gestalten emporzuschauen, die auf die Decke des
Zwischengeschosses gemalt waren. Er hatte keine Ahnung, was sie darstellen
sollten. Irgendeinen großen triumphalen Akt, der eindeutig reichlich
Herumstehen auf den Leichen der Erschlagenen beinhaltet hatte, während man die
Arme in den Himmel reckte und etwas brüllte.
       »Haben Sie es sich so
vorgestellt?«, fragte er leise.
       »Was denn?«
       »Als Sie ausgewählt worden
sind«, sagte er. »Als Sie mich benachrichtigt haben, da war ich so...«
       »So was?«
       »So... stolz, glaube ich.
Ich habe mir so viel vorgestellt. Ich dachte, ich würde die Sterne bereisen und
am größten Ereignis der Menschheit teilhaben. Ich dachte, es würde mich erheben
und mich zu meinen besten Werken inspirieren.«
       »Und das hat es nicht?«,
fragte Keeler.
       »Die ach so geliebten
Krieger, die zu glorifizieren wir hergeschickt wurden, könnten nicht weniger
hilfreich sein, selbst wenn sie es versuchten.«
       »Ich hatte einigen Erfolg«,
sagte Keeler. »Ich war unten auf dem Sammeldeck und habe ein paar sehr gute
Aufnahmen gemacht. Ich habe ein Gesuch eingereicht, die Oberfläche zu besuchen.
Ich will mir persönlich ein Bild vom Kriegsgebiet machen.«
       »Viel Glück. Sie werden es
wahrscheinlich ablehnen. Jedenfalls wurde jedes derartige Gesuch von mir
abschlägig beschieden.«
       »Sie sind Krieger, Ig. Und
sie sind schon lange Krieger. Sie lehnen unseresgleichen ab. Wir sind nur
Passagiere, unerwünschte Trittbrettfahrer.«
       »Sie haben Ihre Bilder
gemacht«, sagte er.
       Keeler nickte. »Sie scheinen
nichts gegen mich zu haben.«
       »Das liegt daran, dass Sie
sich wie ein Mann kleiden«, lächelte er.
       Die Schleuse glitt auf, und
jemand gesellte sich zu ihnen.  
       Mersadie Oliton ging direkt
zum Tisch mit dem Dekanter, schenkte sich ein Glas ein und stürzte es herunter.
Dann blieb sie stumm stehen und starrte durch die großen Bullaugen des
Schlachtkreuzers nach draußen auf die dahintreibenden Sterne.
       »Was ist denn mit ihr los?«,
wagte sich Karkasy vor.
       »Sadie?«, fragte Keeler,
indem sie aufstand und ihr Glas abstellte.
       »Was ist passiert?«
       »Anscheinend habe ich gerade
jemanden beleidigt«, sagte Oliton rasch und schenkte sich noch ein Glas ein.
       »Beleidigt? Wen?«, fragte
Keeler.
       »Einen hochmütigen
Marine-Bastard namens Loken. Bastard!«
       »Sie waren bei Loken?«,
fragte Karkasy, indem er sich abrupt aufsetzte und die Füße auf das Deck
schwang. »Loken? Hauptmann Loken von der Zehnten Kompanie?«
       »Ja«, sagte Oliton. »Warum?«
       »Ich versuche jetzt seit
einem Monat, in seine Nähe zu gelangen«, sagte Karkasy. »Es heißt, er sei von
allen Hauptmännern der standhafteste, und laut Gerüchteküche soll er Sejanus' Platz
einnehmen. Wie haben Sie die Genehmigung bekommen?«
       »Gar nicht«, sagte Oliton.
»Ich hatte endlich die Genehmigung für ein kurzes Gespräch mit Hauptmann
Torgaddon erhalten, was ich an sich bereits als nicht geringen Erfolg
eingestuft hatte, wenn man bedenkt, seit wie vielen Tagen ich mich schon um ein
Gespräch mit ihm bemühe, aber er war wohl nicht in der Stimmung, mit mir zu
reden. Zur vereinbarten Zeit tauchte sein Scutarius, sein Schildträger, auf und
erklärte mir, Torgaddon sei beschäftigt.  
       Torgaddon habe den
Schildträger geschickt, um mich zu Loken zu bringen. >Loken kennt eine gute
Geschichte<, hat er gesagt.«
       »Und, war es eine gute
Geschichte?«, fragte Keeler.
       Mersadie nickte. »Die beste,
die ich bisher gehört habe, aber dann habe ich etwas gesagt, das ihm nicht
gefiel, und er ging auf mich los. Ich habe mich so klein gefühlt.« Sie zeigte
mit zwei Fingern an, wie klein, und trank dann noch einen Schluck.
       »Hat er nach Schweiß
gerochen?«, fragte Karkasy.
       »Nein. Nein, überhaupt nicht.
Er hat nach Ölen gerochen. Ganz lieblich und sauber.«
       »Können Sie mich mit ihm
bekannt machen?«, fragte Ignace Karkasy.
      
       Er hörte Schritte, dann rief
eine Stimme seinen Namen. »Garvi?«
       Loken wandte den Kopf von
seiner Schwertübung ab und sah Nero Vipus durch die Gitterstäbe des Käfigs im
Eingang der Schwertschule stehen. Vipus trug schwarze Hose, Stiefel und ein
weites

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