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DGB 01 - Aufstieg

DGB 01 - Aufstieg

Titel: DGB 01 - Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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den Kampf.  Über die Bedeutung wurde entschieden,
lange bevor ich angewiesen wurde, ihn zu bringen.«
       »Als Krieger sind Sie also
ohne Gewissen?«
       Loken schüttelte den Kopf.
»Als Krieger bin ich ein Mann des Gewissens, und dieses Gewissen wird durch
meinen Glauben an den Imperator gesteuert. Durch meinen Glauben an unsere
Sache, wie Sie sie gerade den Studenten erklärt haben, aber als Waffe bin ich
ohne Gewissen. Wenn ich für den Krieg aktiviert werde, stelle ich meine
persönlichen Belange hintenan und handle einfach. Der Wert meiner Taten ist
bereits vom größeren Gewissen unseres Kommandanten abgewogen worden. Ich töte,
bis man mir aufzuhören befiehlt, und in dieser Zeitspanne stelle ich das Töten
nicht infrage. Es zu tun, wäre unsinnig und unangemessen. Der Kommandant hat
bereits einen Entschluss zum Krieg gefasst, und von mir erwartet er jetzt nur
noch, ihn nach besten Kräften in die Tat umzusetzen. Eine Waffe fragt nicht,
wen sie tötet oder warum. Das ist nicht der Sinn von Waffen.«
       Sindermann lächelte. »Nein,
das ist er nicht, und so sollte es auch sein. Aber ich bin neugierig. Ich kann
mich nicht erinnern, dass für heute eine Schulung angesetzt ist.«
       Abgesehen von ihren
Pflichten als Iteratoren wurde von den erfahrenen Leuten wie Sindermann
erwartet, Schulungen für die Astartes abzuhalten. Das hatte der Kriegsmeister
persönlich angeordnet. Die Männer der Legion verbrachten lange Zeitspannen im
Transit zwischen den Kriegen, und der Kriegsmeister bestand darauf, dass sie
die Zeit nutzten, den Geist zu schulen und ihr Wissen zu mehren. »Auch die
mächtigsten Krieger sollten in Gebieten jenseits der Kriegführung geschult
sein«, hatte er festgelegt. »Es wird eine Zeit kommen, wenn der Krieg vorbei
ist und alle Kämpfe ausgefochten sind, und meine Krieger sollten sich auf ein
Leben in Frieden vorbereiten. Sie müssen auch über andere Dinge als kriegerische
Angelegenheiten Bescheid wissen, sonst könnten sie eines Tages obsolet sein.«
       »Es ist keine Schulung
angesetzt«, sagte Loken, »aber ich wollte mit Ihnen reden, inoffiziell.«
       »Tatsächlich? Was haben Sie
auf dem Herzen?«
       »Eine beunruhigende
Sache...«
       »Man hat Sie gebeten, dem
Mournival beizutreten«, sagte Sindermann.
       Loken blinzelte. »Woher
wissen Sie das? Wissen es denn alle?«
       Sindermann grinste. »Sejanus
ist tot, gesegnet seien seine Gebeine. Der Mournival ist unvollständig. Sind
Sie überrascht, dass sie zu Ihnen gekommen sind?«
       »Das bin ich.«
       »Ich nicht. Sie sind Abaddon
und Sedirae mit ihrem Ruhm auf den Fersen, Loken. Der Kriegsmeister hat sein
Auge auf Sie gerichtet. Dorn ebenso.«
       »Primarch Dorn? Sind Sie
sicher?«
       »Man hat mir berichtet, er
bewundert Ihren phlegmatischen Humor, Garviel. Von einer Person wie ihm heißt
das eine Menge.«
       »Ich bin geschmeichelt.«
       »Das können Sie auch sein.
Aber worin besteht das Problem?«
       »Bin ich geeignet? Soll ich zustimmen?«
       Sindermann lachte. »Glauben
Sie an sich«, sagte er.
       »Da ist noch etwas anderes«,
sagte Loken.
       »Fahren Sie fort.«
       »Heute ist eine Memoratorin
zu mir gekommen. Sie hat mich sehr verärgert, um die Wahrheit zu sagen, aber
sie hat etwas gesagt. Sie sagte: >Hätten wir sie nicht einfach in Ruhe
lassen können?<«
       »Wen?«
       »Diese Leute. Diesen
Imperator.«
       »Garviel, Sie kennen die
Antwort darauf.«
       »Als ich im Turm war und
diesem Mann gegenübergestanden habe...«
       Sindermann runzelte die
Stirn. »Dem, der sich als >Imperator< ausgegeben hat?«
       »Ja. Er hat praktisch
dasselbe gesagt. Quartes lehrt in seinen Quantifizierungen, dass die
Galaxis ein riesiger Raum ist, und so viel habe ich selbst gesehen. Wenn wir in
diesem Kosmos einer Person oder Gesellschaft begegnen, die nicht unserer
Ansicht, aber ihrer selbst sicher ist, welches Recht haben wir dann, sie zu
zerstören?  Ich meine... könnten wir sie nicht einfach sich selbst überlassen
und nicht weiter beachten? Die Galaxis ist schließlich riesig.«
       »Was ich schon immer an
Ihnen gemocht habe, Garviel«, sagte Sindermann, »ist Ihre Menschlichkeit. Das
hat Ihnen eindeutig auf der Seele gelegen. Warum haben Sie nicht schon eher mit
mir darüber gesprochen?«
       »Ich dachte, es würde sich
von selbst regeln«, gestand Loken.
       Sindermann stand auf und
bedeutete Loken, ihm zu folgen. Sie verließen den Hörsaal und

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