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DGB 02 - Falsche Götter

DGB 02 - Falsche Götter

Titel: DGB 02 - Falsche Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Christian Jentzsch
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fallenden Raumschiffs widerste hen,
und Horus grunzte, als er sich eine verbogene Strebe
aus scharfkantigem Eisen aus der Brust zog. Kleb riges Blut bedeckte seine Rüstung, doch die Wunde ver siegelte sich beinahe sofort. Sein genveränderter
Körper konnte derart trivialen
Verletzungen mühelos standhalten, und obwohl er sich mehrmals überschlagen
hatte, wusste er immer noch, wo oben
und unten war.
    Er erinnerte sich an ein reißendes Geräusch, an das Klirren von Metall auf Rüstungen und das scharfe Knacken
brechender Knochen, als Astartes herumgeschleu dert wurden wie Kinder in einem Karussell.
    »Sons of Horus!«, rief er. »Verulam!«
    Nur höhnische Echos antworteten ihm, und er fluchte, als ihm aufging, dass er allein war. Das Mikro an seinem Kragen war
zerbrochen, und aus der leeren Buchse hin gen schlaff Messingdrähte, die er wütend abriss.
    Verulam Moy war nirgendwo zu sehen, und die Mit glieder seines Trupps waren in alle Richtungen ver sprengt. Horus machte eine rasche Bestandsaufnahme und stellte fest, dass er teilweise unter Metalltrümmern begraben auf dem Vestibül des Armoriums lag, dessen Decke gesprungen und nach unten gewölbt war. Eisiges Wasser rieselte herab, und er legte den Kopf in den Na cken, sodass es auf sein Gesicht tropfte.
    Er war nicht weit von der Brücke des Schiffs entfernt, immer vorausgesetzt, dass sie bei dem Aufprall nicht weggerissen worden war — denn eine andere Erklärung für den Vorfall konnte es eigentlich nicht geben. Horus zog sich unter den Trümmern hervor und vergewisserte
sich, dass er noch bewaffnet war, nachdem er das Heft seines Schwerts aus den Überresten des Vestibüls ragen sah.
    Er zog die Waffe heraus, und die goldene Klinge fing das matte Licht ein und leuchtete, als brenne ein
inneres Feuer in ihrem Kern. Von
seinem Bruder Ferrus Magnus von der
Zehnten Legion, den Iron Hands, geschmiedet, ein Geschenk zum Gedenken an Horus' Einsetzung als Kriegsmeister.
    Er lächelte, als er sah, dass die Waffe noch so makellos war wie an dem Tag, als Ferrus sie ihm mit einem Fun keln der Bewunderung in den stahlgrauen Augen überreicht
hatte. Nie war Horus dankbarer für das Geschick seines Bruders im Umgang mit Hammer und Amboss gewesen.
    Das Deck ächzte unter seinem Gewicht, und plötzlich
fragte er sich, ob es wirklich so weise gewesen war, diesen Angriff anzuführen. Trotz allem brodelte immer noch die Glut des Zorns auf Eugan Temba in ihm, einen Mann, an dessen Charakter er geglaubt hatte. Sein Ver rat schnitt ihm ins Herz wie glühende Messer.
    Was für ein Mann konnte den Treueeid verraten, den er dem Imperium geleistet hatte?
    Was für ein erbärmlicher Hund würde es wagen, ihn zu verraten?
    Das Deck bewegte sich wieder. Horus kompensierte die ruckartigen Bewegungen mühelos. Mit der freien Hand
zog er sich zur klaffenden Schleuse hinauf, die zum Labyrinth der Gänge und Korridore führte, das in einem Schiff dieser Größe unweigerlich herrschte. Horus hatte erst ein Mal zuvor einen Fuß in die Glorie von Terra gesetzt, vor beinahe siebzig Jahren, erinnerte sich aber noch an ihren Deckplan, als sei es gestern gewesen. Hin ter der Schleuse lagen die oberen Abteilungen des Ar moriums und dahinter der zentrale Rückgrat-Korridor durch das Schiff, der durch mehrere Engpässe zur Brü cke führte.
    Horus Brunzte, als er einen stechenden Schmerz in der Brust verspürte. Ihm ging auf, dass die eiserne Strebe einen seiner Lungenflügel durchbohrt haben musste. Ohne Zögern änderte er seinen Atemrhythmus,
während seine Augen mühelos die Dunkelheit im Schiff durchdrangen.
    So nah bei der Brücke konnte er die schrecklichen Ver änderungen erkennen, die das Schiff erfahren hatte. Die Wände waren mit einem widerlichen bakteriellen Schleim bedeckt, der sich ins Metall fraß wie ein Säure absondernder Pilz. Tropfende Wedel eines schwankenden,
egel-ähnlichen Organismus sogen an nässenden Pusteln einer grünlich-braunen
Materie, Verwesungs gestank
hing in der Luft.
    Horus fragte sich, was dem Schiff widerfahren war. Hatten die Stämme des Mondes die Besatzung mit einer tödlichen Seuche infiziert? Waren das die Mittel, die Ere bus erwähnt hatte?
    Er roch und schmeckte, dass reichlich tödlicher bakte rieller Schmutz und biologische Schadstoffe in der Luft lagen, obwohl nichts davon auch nur annähernd viru lent genug war, um seinem Stoffwechsel Probleme zu bereiten.
    Das goldene Licht seiner Klinge wies Horus den Weg durch das Armorium, während er auf Signale

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