DGB 02 - Falsche Götter
uns nicht einmal draußen an der Grenze zur Seite. Wo ist seine Ehre? Wo ist sein Stolz?«
»Ezekyle!«, sagte Aximand, indem er sein Boltgewehr auf den Boden warf und aufsprang. »Es reicht! Jeden an deren würde ich für diese Worte niederschlagen. Der
Imperator ist unser Herr und Meister. Wir sind durch Eid verpflichtet, ihm zu gehorchen.«
»Wir sind dem Kommandanten verpflichtet. Erinnerst du dich nicht mehr an deinen Mournival-Eid?«
»Gut genug, Ezekyle«, konterte Aximand, »und an scheinend besser als du, denn wir haben uns auch dem Imperator über allen Primarchen verpflichtet.«
Abaddon wandte sich ab und krallte sich mit hängendem
Kopf in das Drahtgeflecht des Übungskäfigs. Seine Muskeln spannten sich, und mit einem Aufschrei ani malischer Wut riss er das Paneel mit dem Drahtgeflecht aus dem Käfig und schleuderte es durch die Übungs halle, wo es vor den gerüsteten Füßen von Erebus landete,
der in der Tür stand.
»Erebus«, sagte Aximand überrascht. »Wie lange ste hen Sie schon da?«
»Lange genug, Klein-Horus, lange genug.«
Aximand verspürte einen Stich des Unbehagens und sagte: »Ezekyle war nur wütend und erregt. Seine Ge mütsverfassung ist aus dem Gleichgewicht. Ziehen Sie keine
...«
Erebus winkte ab, und das matte Licht wurde von den Platten aus gebürstetem Stahl seiner Rüstung reflek tiert. »Keine Angst, mein Freund, du weißt, wie es zwi schen uns ist. Ich sehe hier nur Mitglieder der Loge. Falls mich jemand fragen sollte, was ich hier und heute gehört habe, dann weißt du, was ich ihnen sagen würde, oder?«
»Das kann ich nicht sagen.«
»Genau«, lächelte Erebus, doch statt beruhigt, fühlte sich Aximand dem Ersten Ordenspriester der Word Bearers plötzlich verpflichtet, als sei sein Schweigen
eine Art Faustpfand.
»Bist du aus einem besonderen Grund hier, Erebus?«, wollte Abaddon wissen, immer noch in Rage.
»Das bin ich«, nickte Erebus, indem er die Hand aus streckte und sein silbernes Logen-Medaillon zeigte. »Der Zustand des Kriegsmeisters verschlechtert sich, und Tar gost hat eine Versammlung einberufen.«
»Jetzt?«, fragte Aximand. »Warum?«
Erebus zuckte die Achseln. »Das kann ich nicht sa gen.«
Sie versammelten sich wieder einmal in dem achte ren Laderaum des Flaggschiffs und stiegen durch die einsamen Wartungstreppenhäuser in die Niederungen der Rächender
Geist herab. Wieder erleuchteten Wachs kerzen den Weg, und Aximand stellte fest, dass er sich nur wünschte, es schnell hinter sich zu bringen. Der
Kriegsmeister starb, und sie hielten eine Versammlung ab?
»Wer naht?«, fragte eine Gestalt in einem Kapuzen umhang aus der Dunkelheit.
»Drei Seelen«, erwiderte Erebus.
»Wie lauten eure Namen?«, fragte die Gestalt.
»Müssen wir uns jetzt damit abgeben?«, schnauzte
Aximand. »Du weißt, dass wir es sind, Sedirae.«
»Wie lauten eure Namen?«, wiederholte die Gestalt. »Das kann ich nicht sagen«, sagte Erebus.
»Passiert, Freunde.«
Sie betraten den achteren Laderaum, wobei Aximand dem
Kapuze tragenden Luc Sedirae einen giftigen Blick zuwarf. Der andere Hauptmann
zuckte nur die Achseln und folgte ihnen. Kerzen erleuchteten wie üblich den von Kränen eingerahmten Bereich, aber anstatt in leb hafte Unterhaltungen zwischen Kriegern war der Raum in eine gedrückte, ernste Atmosphäre gehüllt, als läge ein Leichentuch über allem.
Die üblichen Verdächtigen waren da: Serghar Targost, Luc
Sedirae, Kalus Ekkadon, Falkus Kibre und viele andere Offiziere und gemeine
Soldaten, die er kannte oder wiedererkannte
... und Maloghurst der Verdrehte.
Erebus ging voran und stellte sich in die Mitte der Gruppe, während Aximand dem Schildträger des Kriegs meisters zunickte.
»Es ist lange her, seit ich dich bei einer Versammlung gesehen habe«, sagte Aximand.
»In der Tat«, stimmte Maloghurst zu. »Ich habe meine Pflichten als Logenmitglied vernachlässigt, aber vor uns liegen Dinge, die meine Anwesenheit erforderlich ma chen.«
»Brüder«, eröffnete Targost die Versammlung. »Wir leben in schlimmen Zeiten.«
»Komm zur Sache, Serghar«, knurrte Abaddon. »Wir haben keine Zeit für das hier.«
Der Logenmeister funkelte Abaddon an, sah aber die lauernde Wut in ihm und nickte, statt ihm Paroli zu bieten. Stattdessen zeigte er auf Erebus und sprach zur gesamten Loge. »Unser Bruder von der XVII. Le gion würde gern zu uns sprechen. Wollen wir ihn anhö ren?«
»Wir
wollen«, antworteten die Sons of Horus im Chor.
Erebus verbeugte sich
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