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DGB 03 - Brennende Galaxis

DGB 03 - Brennende Galaxis

Titel: DGB 03 - Brennende Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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Cthonia waren wir
Brüder. Nicht nur unter uns, sondern auch mit unseren Feinden. Das war, was der
Imperator in uns sah, als er zu den Schwarmstädten kam. Wir waren Gangs, wie
sie auf tausend anderen Welten auch existierten, aber wir glaubten an einen
Codex, der kostbarer war als das Leben selbst. So war es bei den Luna Wolves.
Ich dachte, selbst wenn sich der Rest von uns nicht mehr daran erinnerte, würde
der Kriegsmeister es noch wissen. Immerhin war er derjenige, den der Imperator
auswählte, um uns zu führen.«
    »Nein«, entgegnete Keeler. »Sie sind der Letzte.«
    »Und dann wurde mir klar, dass ich ... dass ich ihnen nur das sagte,
was sie hören wollten. Ich versuchte einer von ihnen zu sein, und es gelang
mir. Ich vergaß beinahe alles, bis ... bis jetzt.«
    »Die Sphärenmusik«, sagte Sindermann leise.
    Qruze' Augen erfassten wieder Keeler, und seine Miene versteinerte.
    »Ich habe nichts getan, Halbgehörter«, antwortete Keeler auf seine
unausgesprochene Frage. »Sie haben es selbst gesagt. Die Art der Cthonia war
der Grund, dass der Imperator Sie und Ihre Brüder für die Luna Wolves
auswählte. Vielleicht war es der Imperator, der Sie daran erinnerte.«
    »Ich habe das so lange Zeit kommen sehen, aber ich ließ es geschehen,
weil ich dachte, es sei nun mein Codex. Doch eigentlich veränderte sich nichts,
nur dass der Feind auf einmal nicht mehr dort draußen war, sondern mitten unter
uns.«
    »Hören Sie, so tiefschürfend das auch alles ist, aber könnten wir jetzt
von hier verschwinden?«, warf Mersadie ein.
    Qruze nickte und bedeutete ihnen, ihm zum Thunderhawk zu folgen. »Sie
haben Recht, Fräulein Oliton. Verlassen wir dieses Schiff. Für mich ist es
gestorben.«
    »Wir sind Ihrer Meinung, Hauptmann«, erklärte Sindermann, während er
Qruze folgte und dabei über Maggards Leichnam steigen musste. Sein Alter schien
förmlich von ihm abgefallen zu sein, als kehre die beim Zweikampf verbrauchte
Energie umso stärker zu ihm zurück. Sindermann sah in den Augen des Mannes ein Leuchten,
das es dort zuvor nicht gegeben hatte.
    Als er sah, wie in Iacton Qruze das Verstehen wieder erwachte, wusste
Sindermann, dass es immer noch Hoffnung gab.
    Und es gab nichts Gefährlicheres in der ganzen Galaxis als ein Funke
Hoffnung.
     
    Turnet schoss zu hoch, Cassar zu weit seitlich, so dass sich Jonah
Aruken in Sicherheit bringen musste, als die Geschosse von der gewölbten Decke
der Brücke abprallten. Turnet rollte sich hinter den Kommandosessel, und auch
Cassar verließ seinen Platz, der tief im Cockpitboden eingelassen war, damit er
sich auf gleicher Höhe mit dem Auge des Titans befand. Cassar feuerte einen
weiteren Schuss ab, und es regnete Funken, als das Geschoss die elektronischen
Geräte rings um Turnets Platz traf.
    Turnet erwiderte das Feuer, woraufhin sich Cassar in den Schutz der
Vertiefung zurückzog, die durch die Position seines Sessels geschaffen wurde.
Durch die abrupten Bewegungen hatten sich die Anschlüsse von seiner Kopfhaut
losgerissen, weshalb ihm jetzt Blut in Rinnsalen über den Schädel lief und
Metallfäden im Genick klebten.
    Sein Verstand pulsierte, da er so abrupt von der Gottesmaschine
losgerissen worden war.
    »Titus!«, rief Aruken. »Was machst du da?«
    »Moderati! Ergeben Sie sich, oder Sie werden hier sterben!«, brüllte
Turnet. »Werfen Sie die Waffe weg und ergeben Sie sich.«
    »Das ist Verrat!«, brüllte Cassar. »Jonah, du weißt, ich habe Recht.
Das ist das Werk des Kriegsmeisters. Er hat den Tod über diese Stadt gebracht,
um die Gläubigen zu töten!«
    Turnet feuerte blindlings aus seiner Deckung hinter den ausgefeilten
Geräten an seinem Kommandosessel. »Gläubige? Sie würden Ihren Kriegsmeister
wegen dieser Religion töten? Sie sind krank, wissen Sie das? Religion ist eine
Krankheit, und Sie hätte ich schon vor langer Zeit töten lassen sollen.«
    Cassars Gedanken überschlugen sich. Es gab nur einen Ausweg aus dem
Cockpit — die Tür, die in die Rückenhöhle des Titans führte, wo sich der
Plasmagenerator zusammen mit einer Maschinencrew befand. Er konnte nicht
wegrennen, da er fürchten musste, dass Turnet ihn erschoss, sobald er aus
seiner Deckung hervorkam.
    Aber das Gleiche galt auch für Turnet.
    Sie saßen beide in der Falle.
    »Sie wussten von der Bombardierung?«, rief Cassar.
    »Natürlich wusste ich davon. Wie können Sie nur so ignorant sein?
Wissen Sie nicht mal, was auf diesem Planeten vor sich geht?«
    »Der Imperator wird verraten«,

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