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DGB 03 - Brennende Galaxis

DGB 03 - Brennende Galaxis

Titel: DGB 03 - Brennende Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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sehen.
    Es kam ihm vor, als müsste ihn die Tragödie, gegen seine eigenen Brüder
zu kämpfen, mit Traurigkeit erfüllen. Doch davon war nichts zu spüren.
    Da war nur Hass.
     
    Arukens Augen waren hohl, und er schwitzte. Für Cassar kam es einem
Schock gleich zu erleben, dass die gewohnte freche Arroganz nackter Angst
gewichen war.
    Doch trotz dieser Angst wusste er, dass er Jonah Aruken nicht
bedingungslos vertrauen konnte.
    »Das muss ein Ende haben, Titus«, sagte Aruken »Du willst doch nicht
zum Märtyrer werden, oder?«
    »Märtyrer? Was für eine sonderbare Wortwahl für jemanden, der
behauptet, kein Gläubiger zu sein.«
    Ein flüchtiges Lächeln umspielte Arukens Gesicht. »Ich bin nicht so
dumm, wie du denkst, Titus. Du bist ein guter Mann und ein verdammt gutes
Crewmitglied. Du glaubst an Dinge, was mehr ist, als man von den meisten
Menschen behaupten kann. Daher wäre es mir lieber, wenn du nicht stirbst.«
    Cassar reagierte nicht auf Arukens vorgespielte Unbeschwertheit.
    »Hör schon auf. Ich weiß, du sagst das nur für den Princeps. Ich
zweifele nicht daran, dass er jedes Wort hören kann.«
    »Wahrscheinlich, ja. Aber er weiß, sobald er diese Tür öffnet, wirst du
ihm den Kopf wegschießen. Daher nehme ich an, dass wir beide alles sagen
können, wonach uns der Sinn steht.«
    Cassars Griff um seine Waffe lockerte sich ein wenig, »Er hat dich
nicht auf seine Seite gezogen?«
    »Hey, wir beide haben in der letzten Zeit ziemlich erschreckenden
Scheiß erlebt«, gab Aruken zurück. »Ich weiß, was du durchmachst.«
    »Nein, das weißt du nicht«, widersprach Cassar kopfschüttelnd.
    »Und mir ist auch klar, was du hier versuchst. Ich kann nicht klein
beigeben, ich muss im Namen meines Imperators Farbe bekennen. Ich werde nicht
einfach aufgeben.«
    »Hör zu, Titus, wenn du glaubst, dann glaubst du eben. Aber das musst
du nicht jedem beweisen.«
    »Du glaubst, ich mache das nur zur Schau?«, fragte Cassar und richtete
seine Waffe auf Arukens Hals.
    Der hielt die Hände hoch und ging um Princeps Kommandosessel herum,
dann blieb er auf der anderen Seite der Brücke stehen.
    »Der Imperator ist nicht bloß eine Galionsfigur, an die man sich
klammern kann«, sagte Cassar.
    »Er ist ein Gott. Er hat eine Heilige, und er hat Wunder, die ich
selbst gesehen habe. Und du hast sie auch gesehen! Denk an alles, was du
gesehen hast, dann wird dir klarwerden, dass du mir helfen musst, Jonah.«
    »Ich sah ein paar merkwürdige Dinge, Titus, aber ...«
    »Leugne sie nicht«, unterbrach ihn Cassar. »Diese Dinge sind geschehen.
So wahr wir beide hier in dieser Kriegsmaschine stehen, Jonah. Es gibt einen
Imperator, und er wacht über uns. Er beurteilt uns nach den Entscheidungen, die
wir treffen, wenn es schwierige Entscheidungen sind. Der Kriegsmeister hat uns
verraten, und wenn ich jetzt einfach dastehe und es geschehen lasse, dann
verrate ich den Imperator. Es gibt Prinzipien, für die man eintreten muss,
Aruken. Kannst du nicht mal das einsehen? Wenn keiner von uns Farbe bekennt,
wird der Kriegsmeister gewinnen, und es wird nicht einmal eine Erinnerung an
diesen Verrat geben.«
    Aruken schüttelte frustriert den Kopf.
    »Cassar, wenn ich dich doch nur zur Einsicht bringen könnte ...«
    »Du willst mir erzählen, du hast nichts gesehen, woran du glauben
könntest?«, fragte Cassar und wandte sich enttäuscht ab.
    Durch die rußgeschwärzten Scheiben konnte er die Death Guard sehen, die
sich draußen versammelte.
    »Titus, ich habe lange Zeit an nichts mehr geglaubt«, erwiderte Aruken.
    »Das tut mir wirklich leid, und das hier tut mir ebenfalls leid.«
    Als Jonah sich wieder zu ihm umdrehte, musste er feststellen, dass
Jonah Aruken die Pistole gezogen hatte und auf seine Brust gerichtet hielt.
    »Jonah?«, wunderte sich Cassar.
    »Du würdest mich verraten? Nach allem, was wir gesehen haben?«
    »Es gibt nur eines, was ich will, Titus, und das ist das Kommando über
meinen eigenen Titan. Eines Tages möchte ich Princeps Aruken sein, und wenn ich
dich gewähren lassen, dann werde ich diesen Tag nie erleben.«
    »Zu wissen, dass in dieser ganzen Galaxis der Glaube ausgehungert wird,
und sich vorzustellen, dass man selbst womöglich der Einzige ist, der glaubt
... und dass man trotz allem weiter glaubt ... das ist wahrer Glaube, Aruken.
Ich wünschte, du könntest das verstehen.«
    »Dafür ist es jetzt zu spät, Titus. Es tut mir leid.«
    Arukens Waffe bellte dreimal und erfüllte die Brücke mit Impulsen

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