Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

Titel: DGB 04 - Kreuzer Eisenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow , Ralph Sander
Vom Netzwerk:
Charme aus.« Andus beugte
sich vor und senkte die Stimme: »Solltest du ihm allerdings irgendetwas davon
erzählen, werde ich alles leugnen und dir die Beine brechen.«
    Die Geräusche vom Tisch
sprachen eine deutliche Sprache, und als sich Rahl umdrehte, sah er noch, wie
Sendek seine Imperatorin auf das Brett drückte und mit einem mürrischen Lächeln
auf den Lippen den Sieg an Decius abtrat.
    »Siehst du?«, bohrte Hakur
nach.
    »Ach, er hat ihn bestimmt
gewinnen lassen«, meinte Rahl. »Ein Gnadenakt.«
    »Gnade ist etwas für die
Unentschlossenen«, meldete sich Voyen zu Wort, der den Übungsbereich betrat und
diese Kampfweisheit mit trügerischer Ernsthaftigkeit zum Besten gab. »Wer
bittet denn um Gnade?« Er schlug die Kapuze seiner Freizeitkleidung zurück.
    Andus deutete mit einem Nicken
auf den anderen Astartes.
    »Bruder Rahl ist derjenige.
Wieder einmal wurde er widerlegt, und das nagt zweifellos sehr an ihm.«
    »Pass auf, alter Mann, sonst
tue ich dir noch richtig weh«, konterte Rahl leicht verärgert.
    Hakur verdrehte die Augen. »Und
was ist mit dir, Meric? Wo warst du?«
    Es war eine harmlose Frage,
dennoch sah Rahl in den Augen des Apothekarius, wie der sich dabei ein wenig anspannte.
»Ich habe mich um meine Angelegenheiten gekümmert, Andus. Für mehr blieb kaum
Zeit.« Dann lenkte er die Unterhaltung rasch von sich ab. »Und, Pyr? Darf ich
annehmen, dass du für den kommenden Kampf bereit bist? Ich glaube, ich führe
immer noch, richtig?«
    Er nickte. Rahl und Voyen
trugen einen lässigen Wettstreit aus, in dem es darum ging, wer auf der
nächsten Mission als Erster einen Feind töten würde.
    »Es zählen nur Kämpfer, weißt
du noch? Dein letzter Treffer war ein Servitor.«
    »Ein Waffen-Servitor«, betonte
Voyen.
    »Er hätte mich umgebracht, wenn
ich ihn nicht erledigt hätte.«
    Er sah sich um. »Ich glaube,
wir werden oft genug Gelegenheit bekommen, den Enthusiasmus an diesen
Überläufern auf Isstvan zu testen. Es wird eine Mehrphasen-Offensive. Zunächst
die Landung auf der äußersten Welt, um die Beobachtungsposten zu zerstören,
danach die inneren Welten für einen Angriff auf breiter Front.«
    Hakur zog die Lippen kraus. »Du
bist sehr gut informiert. Hauptmann Garro ist noch nicht vom Schiff des Kriegsmeisters
zurückgekehrt, und du kennst schon die Einzelheiten der Mission.«
    Voyen zögerte. »Das weiß
inzwischen so gut wie jeder«, antwortete er etwas verhaltener.
    »Tatsächlich?« Rahl merkte,
dass etwas nicht stimmte. »Wer hat es dir gesagt, Bruder?«
    »Ist das wichtig?«, wich der
Apothekarius aus. »Die Information wurde mir bekannt, und ich dachte, ihr
würdet das wissen wollen. Wenn ihr natürlich lieber nichts ...«
    »Das hat er mit seiner Frage
nicht gemeint«, unterbrach ihn Andus. »Komm schon, Meric. Wo hast du das her? Hat
jemand auf der Krankenstation unter dem Einfluss von Schmerzstillern
geplaudert? Oder war es ein geschwätziger Astropath?«
    Rahl bemerkte, dass die anderen
Männer verstummt waren und den Wortwechsel aufmerksam verfolgten. Sogar Garros
Leibwächter beobachtete das Geschehen. Voyen sah Kaleb ebenfalls und warf ihm
einen frostigen Blick zu.
    »Ich habe dich etwas gefragt,
Bruder«, sagte Hakur in jenem Tonfall, den er auch auf dem Schlachtfeld
anwandte.
    Es war der Tonfall eines
Mannes, der daran gewöhnt war, Befehle zu erteilen — und daran, dass diese ausgeführt
wurden.
    Voyens Miene verhärtete sich.
»Das kann ich nicht sagen.«
    Er ging um den Veteran herum
und machte ein paar Schritte auf seinen Waffen-Alkoven zu.
    Hakur bekam ihn am Arm zu
fassen und hielt ihn auf. »Was hast du da in der Hand?«
    »Nichts, was dich etwas angeht,
Sergeant.«
    Der Astartes war mühelos
doppelt so alt wie der Apothekarius, doch jahrzehntelange Kampferfahrung machte
ihn zu einem überlegenen Gegner. Er umfasste Voyens Handgelenk, fand den Punkt,
an dem die Nerven zusammenliefen, und übte so viel Druck aus, dass sich dessen Hand
von allein öffnete und eine gesprenkelte Messingmünze zum Vorschein kam.
    »Was ist das?«, wollte Hakur
wissen.
    »Du weißt genau, was das ist!«,
fuhr Voyen ihn an. »Halt mich nicht zum Narren.«
    Die matte Scheibe trug einen
Abdruck des Siegels der Legion.
    »Eine Logenmedaille«, hauchte
Rahl.
    »Du bist in einer Loge? Seit
wann?«
    »Das kann ich nicht sagen«,
fauchte Voyen, löste sich aus Hakurs Griff und ging zum Alkoven, wo er seine wenigen
persönlichen Habseligkeiten aufbewahrte. »Und stell mir keine weiteren

Weitere Kostenlose Bücher