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DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

Titel: DGB 04 - Kreuzer Eisenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow , Ralph Sander
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dringenden Wunsch, sich hinzuknien. In einer
dunklen Ecke bediente ein lippenloser Servitor eine Taste, woraufhin das Licht
gedämpft wurde und ein Hololith vor ihnen Gestalt annahm. Er erkannte Isstvan
III von den Bildtafeln wieder, die Mortarion ihm gezeigt hatte.
Orbitalaufnahmen von Langstreckenkameras, manche in einen Schleier getaucht,
der vom größten Objekt im Orbit dieser Welt stammte, dem Weißen Mond. Das also
war die Welt, auf der Vardus Praals Verrat Früchte getragen hatte.
    Horus sprach eindringlich,
jedes Wort hallte im Saal nach, während er die Einzelheiten wiederholte, die
Garro im Stormbird von Mortarion bereits erfahren hatte. Er beschrieb, wie
Primarch Corax und seine Raven Guard Isstvan vor vielen Jahren in der festen
Überzeugung verlassen hatten, dass diese Welt dauerhaft auf die Linie des Imperiums
eingeschwenkt war.
    »Dürfen wir annehmen, dass die
Wahrheit nicht Fuß fassen konnte?«, unterbrach ihn Eidolon zynisch, was ihm
einen verächtlichen Blick von Garro einbrachte. Offenbar hatte sich am
schlechten Benehmen des Lordkommandanten nichts geändert, seit er dem Mann das
letzte Mal begegnet war.
    Horus ignorierte den Astartes
und gab stattdessen Mortarion ein Zeichen, der den roten Faden aufgriff und auf
den Notruf zu sprechen kam. Nathaniel kannte seinen Einsatz und überreichte dem
wartenden Servitor die Datenspule, der sie pflichtbewusst in die hololithische Konsole
lud.
    Die Nachricht wurde vor der
versammelten Gruppe abgespielt, aber anstatt sie sich noch einmal anzusehen, ließ
Garro den Blick über die Gesichter der anderen Astartes wandern, um deren
Reaktion auf die Panik und das Entsetzen der Frau zu ergründen.
    Khârn zeigte wie sein Meister
Angron keinerlei Regung, wenn man vom Hauch eines höhnischen Lächelns absah,
das seine Mundwinkel einen Moment lang umspielte.
    Eidolons herablassende Miene
erfuhr keine Veränderung, offenbar störte er sich am ungepflegten
Erscheinungsbild der verängstigten Frau. Horus' Reaktion war unergründlich,
seine Gesichtszüge so reglos wie die einer Statue.
    Garro sah die Männer des
Mournivals an. Nur Torgaddon und Loken schien die Aufnahme zu berühren; vor allem
Garviel machte sie sichtlich zu schaffen. Als der durchdringende Schrei
ertönte, war Garro längst darauf gefasst gewesen, dennoch wurde er von einem
Anflug von Abscheu erfasst. Genau in diesem Moment war sein Blick auf Loken
gerichtet, und er sah, wie der Son of Horus zusammenzuckte, ganz so, wie es ihm
selbst an Bord der Standhaftigkeit ergangen war. Diese Nachricht war
nicht nur ein Notruf, damit die Astartes kamen und den Unschuldigen halfen. Es
steckte noch etwas Tiefergehendes, etwas Düsteres dahinter. Die Aufzeichnung von
Isstvan sprach von Falschheit der übelsten Sorte, Falschheit, die Männer des
Imperiums bereitwillig auf den schwarzen Pfad der Ignoranz zurückkehren ließ.
    Der bloße Gedanke daran machte
Garro krank vor Abscheu. Auf Isstvan würden es nicht die Xenos oder die Kriminellen
sein, denen sie im Kampf gegenübertreten sollten, auch nicht die Dummen, die
blind waren für die Imperiale Wahrheit. Der Gegner waren Kameraden, die wie sie
selbst dem Imperator gedient hatten. Sie mussten gegen Verräter vorgehen.
Garros Ekel verwandelte sich in Zorn. Er bemühte sich, ins Hier und Jetzt
zurückzukehren, da der Kriegsmeister ihnen nun die Choralstadt zeigte, den
Regierungssitz auf dem dritten Planeten in diesem System und Ursprung des
Notrufs. Es sollte ein gewaltiger Angriff werden, an dem Männer aus allen vier
Legionen teilnahmen. Trupps aus einfachen Soldaten und Titan-Kriegsmaschinen
sollten gemeinsam auf Vardus Praals Machtzentrum vorrücken, das im
Kantorenpalast untergebracht war. Nathaniel merkte sich jedes Detail, das zur Sprache
kam, als auf einmal der Name seines Primarchen fiel.
    »Deine Aufgabe wird es sein, es
mit der Hauptstreitmacht der Choralstadt aufzunehmen«, sagte Horus an Mortarion
gerichtet.
    Als sein Meister nach weiteren
Ausführungen erwiderte: »Ich heiße diese Herausforderung willkommen, Kriegsmeister.
Das ist für meine Legion ein natürliches Schlachtfeld«, fühlte Garro Stolz in
sich aufsteigen.
    Es war noch eine Aufgabe zu
erledigen, bevor der Angriff auf die Choralstadt beginnen konnte, nämlich ein Überfall
auf Isstvan Extremis, die äußerste Welt des Systems und zugleich Standort des
Sensorennetzwerks. Wenn die Verteidiger von Isstvan III erst einmal blind
waren, würde man dort nur wissen, dass eine Streitmacht zu ihnen

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