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DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

Titel: DGB 04 - Kreuzer Eisenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow , Ralph Sander
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dann war da noch ein dreifältiges Symbol,
das nach ihm zu suchen schien, wohin er auch seine Aufmerksamkeit lenkte: eine
Dreiheit aus drei Schädeln, eine Pyramide aus schreienden Gesichtern, drei
schwarze Scheiben, drei blutende Schusswunden und andere Variationen, aber immer
die gleiche Anordnung der Symbole.
    » Der Imperator beschützt «,
sagte eine Frau, die ihre Hände auf seine Wangen legte. Auf ihren Lippen fand sich
das Salz ihrer Tränen. Die Empfindungen kamen aus sehr weiter Ferne zu ihm,
zogen ihn zu sich hin und holten sie aus dem Schleier des drohenden Unwetters.
    Nathaniel stieg auf, wurde
schneller und schneller, während sich die Wärme zu einem kalten Gefühl auf
seiner Haut verwandelte und sich der Schmerz um seine Beine und seinen Magen
legte.
    Da war ... da war eine Frau, kurz
geschnittenes Haar, in Büßerkleidung und ... Und Schmerz. Und Erwachen.
    »Bei den Augen von Terra«,
keuchte Kaleb.
    »Er lebt! Der Hauptmann lebt!«
     
    »Ich möchte gern zu ihm«, sagte
Temeter steif.
    Sergeant Hakur verzog das
Gesicht. »Mein Hauptmann ist nicht in der Verfassung, um ...«
    Temeter hob die Hand und
brachte sein Gegenüber zum Schweigen. »Hakur, alter Freund. Aus Respekt vor
deinem langjährigen, untadeligen Dienst werde ich über deine Missachtung
gegenüber meinem Dienstgrad hinwegsehen, aber halte meine Worte nicht
irrtümlich für eine Bitte. Und jetzt lassen Sie mich durch, Sergeant.«
    Hakur deutete eine Verbeugung
an. »Natürlich, Hauptmann. Ich war mit meinen Gedanken woanders.«
    Temeter ging um den Veteran
herum und betrat entschlossen die tertiäre Krankenstation der Standhaftigkeit, wo er den Männern seiner Kompanie zunickte, die sich noch von den Verletzungen
erholten, die sie sich beim Angriff auf das Jorgall-Schiff zugezogen hatten.
Die meisten würden nicht den Gefechtsstatus zurückerlangen, sondern die
vergleichsweise schwere Schmach hinnehmen müssen, den ein fester Posten als
Mitglied einer Schiffscrew für sie bedeutete. Oder aber sie kehrten nach Barbarus
zurück und verbrachten den Rest ihres Lebens als Instruktoren für die Novizen.
Ullis Temeter hoffte, dass Garro ein solches Schicksal erspart blieb. Der Tag,
an dem man den Mann dazu zwang, sich für immer von Kampfeinsätzen zu
verabschieden, würde der Tag sein, an dem ihn sein Lebenswille verließ.
    Er betrat eine abgeteilte
Behandlungszelle und fand dort seinen Kameraden vor, umgeben von modernster Technologie
und Behältnissen, aus denen Flüssigkeiten in die Anschlüsse von Garros
implantiertem Rückenschild gepumpt wurden. Der Leibwächter zuckte zusammen, als
Temeter eintrat, und sprang von seinem Platz auf. Kaleb drückte einen Stapel
Papiere an die Brust, seine wässrigen Augen blinzelten ein paarmal. Obwohl
Temeter so gut wie überzeugt war, dass er den Diener bei irgendetwas
Unerlaubtem ertappt hatte, ging er der Sache nicht weiter nach.
    »Hat er schon irgendetwas
gesagt?«
    Kaleb nickte und steckte die
Papiere in eine Innentasche seines Gewands. »Ja, mein Herr. Während der Heilung
hat er einige Male gesprochen. Ich konnte nicht alles deuten, aber ich hörte,
wie er verschiedene Namen erwähnte, darunter auch den des Kriegsmeisters.« Der
Leibwächter war nervös. »Seit sein Heilkoma abgeschlossen ist, hat er außer mit
dem medizinischen Stab und mir mit niemandem sonst Kontakt gehabt.«
    Temeter sah Garro an und beugte
sich vor. »Nathaniel? Nathaniel, du alter Narr. Wenn du ausgeschlafen hast, gibt
es da immer noch diesen Kreuzzug, der vor dir liegt. Oder hast du das
vergessen?«
    Mit dem humorvollen Ton überspielte
er seine eigene Sorge. Als er sah, wie Garro die Augen aufschlug und ihn ansah,
lächelte er.
    »Ullis, kannst du eigentlich
nicht einmal ohne mich in einen Kampf ziehen?«
    »Ha«, machte Temeter. »Dann
haben sich deine Verletzungen also nicht auf deinen Sarkasmus ausgewirkt.« Er legte
ihm eine Hand auf die Schulter. »Dieser Pfau Saul Tarvitz lässt dir was
ausrichten. Er ist zurück auf der Andronius , aber er bedankt sich bei
dir, dass du die Kriegssängerin für ihn mürbe gemacht hast.«
    Der Hauptmann gab ein
amüsiertes Brummen von sich, sagte aber nichts.
    »Deine Jungs waren schon in
Sorge um dich«, redete Temeter weiter. »Wie ich hörte, hatte Hakur schon Angst,
er müsste nachrücken und den Adlerkürass übernehmen.«
    »Ich kann immer noch
weitermachen, wenn mich diese Quacksalber nur endlich entlassen würden.« Garro
verzog das Gesicht, als Schmerzen ihn durchfuhren.

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