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DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

Titel: DGB 04 - Kreuzer Eisenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow , Ralph Sander
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stellte sich auf den natürlichen und den
metallenen Fuß, dann machte er ein paar entschlossene Schritte vorwärts. »Wenn
ich mich bewegen kann, kann ich auch kämpfen. Ich werde zu Typhon gehen und ihm
das persönlich sagen.« Garro verließ die Behandlungszelle und humpelte wütend
davon.
     
    Kaleb sah seinem Meister nach,
wie er aufstand und davonstürmte. Stahl und Messing, die sein neues Bein
ausmachten, waren so sehr ein Teil von ihm wie sein eiserner Überlebenswille.
    Da er für den Augenblick wieder
allein im Raum war, zog er die Papiere aus der Innentasche und breitete sie vor
sich aus. Behutsam griff er nach einer Kette, die um seinen Hals lag, und holte
einen kleinen, aus der Hülse einer Bolter-Patrone gefertigten Fetisch hervor. Es
war ein rudimentäres Objekt, von grobschlächtiger Form, aber mit jener Sorgfalt
gearbeitet, die nur durch wahre Hingabe zustandekam. Im Schein der Beleuchtung
zeigten feine Gravuren und winzige Löcher die Umrisse einer hoch aufragenden
Gestalt, die von Sonnenstrahlen eingerahmt wurde. Kaleb legte den kleinen
Gegenstand auf den Papieren ab und rieb die Handflächen aneinander.
    Jetzt war er überzeugt, auch
wenn der Gedanke an sich lächerlich war, er könnte noch einen weiteren Beweis
für seinen Glauben benötigen. Als sein verehrter Meister vor seinen Augen
zwischen Leben und Tod geschwankt hatte, da hatte Kaleb über ihn gewacht und im
Flüsterton jene Zeilen gelesen, mit denen die zerknitterten Blätter beschrieben
waren. »Seine Hand liegt auf jedem von uns, und jeder von uns schuldet ihm
Treue. Er führt uns, lehrt uns, spornt uns an, über uns hinauszuwachsen, aber
vor allem beschützt der Imperator.«
    Und tatsächlich hatte der Imperator
Nathaniel Garro beschützt. Er hatte auf Kalebs Bitte reagiert, seinem Meister
das Leben gerettet und den Death Guard vom Rand weggeführt. Jetzt war dem
Leibwächter klar, was bis dahin nur eine Vermutung gewesen war.
    Garro hatte eine Aufgabe.
    Er lebte — nicht aufgrund eines
Zufalls oder einer Laune der Natur, sondern weil der Herr der Menschheit es so
wollte. Der Moment würde kommen — und Kaleb wusste, dass er nicht mehr fern war
—, da Garro eine Aufgabe übertragen werden sollte, die nur er ausführen konnte.
Und wenn dieser Moment da war, würde Kalebs Rolle darin bestehen, ihm den Weg
zu zeigen.
    Kaleb wusste, es wäre falsch,
mit seinem Meister darüber zu sprechen. So lange Zeit schwieg er nun schon über
seinen Glauben, und noch war nicht der richtige Augenblick gekommen, um offen
darüber zu reden. Aber es war klar, dass er nicht mehr lange warten musste. Er
war sich sicher, dass Garro allmählich auf den gleichen Pfad fand, auf dem er
selbst bereits wandelte, ein Pfad, der nach Terra führte und damit zum einzig
wahren göttlichen Wesen im Kosmos: dem Gott-Imperator selbst.
    Als er Gewissheit hatte, dass
ihn niemand beobachtete, begann er zu beten und breitete die Hände auf den
Seiten der Lectitio Divinitatus aus, den Worten der Kirche des Heiligen
Imperators.
     
    Garros Gesicht war starr vor
Wut, und jedes Mal, wenn er mit seinem neuen Bein humpeln musste, steigerte
sich diese Wut noch etwas mehr. Die winzigen gyroskopischen Mechanismen in
seinem Bein benötigten eine gewisse Zeit, um die Kinetik seiner Körperbewegungen
zu erlernen. Bis dahin musste er humpeln, doch er hielt sich auch vor Augen,
dass er wenigstens gehen konnte. Die Schmach, auf einen Stock oder ein anderes
Hilfsmittel angewiesen zu sein, wäre nur schwer zu ertragen gewesen.
    Temeter ging neben ihm, hatte
es aber aufgegeben, ihn davon zu überzeugen, dass er besser zur Krankenstation zurückkehrte.
Also war er ihm gefolgt, auch wenn man ihm seine Unsicherheit deutlich ansehen
konnte. Garros Schlachtenbruder hatte ihn noch nie so übel gelaunt erlebt.
    Sie erreichten die Kommandantur
der Standhaftigkeit , der Kombination aus Privatgemächern und Sanctorum, die
ihr Primarch für die Dauer seiner Anwesenheit an Bord für sich beanspruchte,
und durchquerten das kleine Atrium in Richtung Eingang. Garro sah einen anderen
Death Guard vor sich, der das gleiche Ziel hatte. Mit Sorge musste er
feststellen, dass es sich um Ignatius Grulgor handelte. Der Kommandant der
Zweiten Kompanie drehte sich um, als er das Geräusch des stählernen Fußes auf
dem Marmorboden hörte, und warf Garro einen abschätzigen Blick zu.
    »Also doch nicht tot.« Grulgor
verschränkte die Arme und sah Garro von oben herab an. Er trug immer noch seine
Gefechtsausrüstung,

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