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DGB 06 - Gefallene Engel

DGB 06 - Gefallene Engel

Titel: DGB 06 - Gefallene Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mitchel Scanlon
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und stellte einen Fuß auf die Bestie.
    »Allerdings«, stimmte Zahariel
zu und wischte die Klinge an dem rauen Fell sauber.
    »Was glaubst du, warum sie die
hier gefangen gehalten haben?«
    »Keine Ahnung. Aber es erklärt,
wieso Sartana nicht wollte, dass wir in die Norderwildnis vorrücken.«
    »Wieso das?«, wunderte sich
Nemiel.
    »Jeder Krieger, der in diese
Wälder vordringen wollte, hätte hier einen Zwischenstopp einlegen müssen. Aber sie
konnten hier keine fremden Ritter einquartieren und gleichzeitig die Bestien in
diesen Käfigen festhalten.«
    »Du meinst, Lord Sartana war
deswegen gegen Lord Jonsons Plan, die großen Bestien zu vernichten?«
    »Vermutlich, ja. Ich wüsste
einfach keine Erklärung, warum sich jemand diese Bestien freiwillig halten möchte.«
    »Ich auch nicht«, stimmte
Nemiel zu. »Aber komm jetzt, es gibt noch mehr zu töten, bevor wir weiter
vorrücken können.«
    Zahariel nickte und wandte sich
wieder dem Geschehen auf dem Burghof zu.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Dreizehn
     
     

 
    EIN HALBES DUTZEND BESTIEN
lieferte sich noch einen erbitterten Kampf gegen die Ritter, aber viele waren
mit den Kräften nahezu am Ende. Die Ordensritter traktierten sie mit Speeren
und Pistolen, um den mutierten Kreaturen den Todesstoß zu versetzen.
Zwischenzeitlich hatten sich die Ritter des Lupus-Ordens in ihren Bergfried
zurückgezogen und begnügten sich damit, dass die Bestien die Arbeit für sie
erledigten. Zahariel verspürte Hass auf Ritter, die sich so weit von ihren Idealen
der Ehrbarkeit und Tugendhaftigkeit entfernt hatten, dass sie auf eine solch
schändliche Taktik verfallen konnten.
    Aber nicht alle Bestien waren
den Rittern unterlegen, denn in der Mitte des Burghofs rannte eine gut drei Meter
lange, monströse Kreatur wie eine nicht zu bremsende Naturgewalt gegen die
Krieger an. Aus dem Maul ragten eine Vielzahl grotesker Reißzähne hervor, die verhinderten,
dass es geschlossen werden konnte. Die Augen waren entsetzliche, aufgeblähte
Kugeln aus milchigem Blau. Dünner Schleim trat aus. Die Gliedmaßen strotzten
vor Muskeln, und der lange, mit Wucherungen aller Art überzogene Schwanz lief
in Stacheln aus, an denen das Blut gefallener Ritter klebte.
    Mit Speeren bewaffnete Krieger
hatten die Echse eingekreist, doch deren Haut schien gegen solche Waffen immun
zu sein, da die stählernen Spitzen wieder und wieder abprallten. Sar Luther
wagte sich näher heran, um an den Bauch zu gelangen, doch trotz ihrer
erschreckenden Größe war die Echse äußerst beweglich und wusste, wie sie den tief
gelegenen Schwerpunkt ihres Körpers nutzen musste, um jeder Gefahr mit fast
schon übernatürlicher Schnelligkeit zu begegnen.
    »Meinst du, wir können ihnen
behilflich sein?«, fragte Nemiel und legte sein Schwert über die Schulter.
    »Ich glaube, das müssen wir
sogar«, erwiderte Zahariel.
    »Wir kommen erst weiter, wenn
diese Echse tot ist.«
    Er drehte sich zum Rest der
Schwertlinie um und zeigte auf einen der Krieger. »Du siehst nach Sar Hadariel
und stellst fest, ob er noch lebt. Die anderen kommen mit mir.«
    Während der eine nach ihrem
Anführer sah, folgten die übrigen Zahariel zu der tobenden Bestie. Einer der Ritter,
die bereits gegen sie kämpften, versuchte hastig, unter dem entsetzlichen Maul
wegzutauchen, um an die Kehle der Kreatur zu gelangen. Die war jedoch schneller
als er und biss seinen Körper in der Mitte durch.
    Die Bestie schluckte eine
Hälfte und schleuderte den Unterleib des glücklosen Kriegers fort. Zahariel war
zutiefst entsetzt darüber, wie blitzschnell alles gegangen war.
    Ein weiterer Mann ging zu
Boden, dem vom Schwanz des Monsters die Beine weggerissen wurden. Ein anderer
wurde von der Bestie zu Tode getreten. Weitere Krieger eilten herbei, um gegen
die letzte Kreatur zu kämpfen, aber Zahariel sah, dass sie ihr Leben
leichtfertig aufs Spiel setzten. Nichts, was auf Caliban geboren war, würde ein
solch entsetzliches Wesen besiegen können.
    Kaum war ihm dieser Gedanke
durch den Kopf gegangen, da sah er, wie der Löwe eine Gruppe blutverschmierter
Ritter auf den inneren Burghof führte.
    Der Löwe war ein strahlender
Krieger, der in seiner Rüstung ein prachtvolles Bild abgab und mit
martialischem Gebaren beein-druckte. Bislang hatte Zahariel ihn immer nur in
friedlichen Situationen erlebt, nie in einem Kampf oder gar im Krieg.
    Dass der Löwe jeden anderen
Krieger auf Caliban deutlich überragte, hatte Zahariel schon immer gewusst,

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