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DGB 07 - Legion

DGB 07 - Legion

Titel: DGB 07 - Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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wirklich eine
unglaubliche Hilfe, weißt du das?«, erwiderte Bronzi und verpasste Tche einen
Schlag auf den Arm.
    Der Bashaw, der in jeder
Hinsicht deutlich größer war als Bronzi, warf seinem Hetman einen gelangweilten
Blick zu.
    »Irgendeine Art Spezialist,
sagt man«, erklärte er schließlich.
    »Sagt wer?«
    »Die Adjutantinnen der Uxor.«
    Die Jokers hatten den
Kommandoposten CR23 vor gut einer Stunde erreicht und waren im Ostflügel des
alten Backsteinforts einquartiert worden. CR23 war eigentlich ein Außenposten
der Nurthener, den man zwei Wochen zuvor eingenommen hatte und der nur acht
Kilometer von Tel entfernt lag. Er bildete einen Teil jener »Schlinge«, die
Lordkommandant Namatjira allmählich um die gegnerische Stadt zusammenzog.
    Hurtado Bronzi, ein sechzig
Jahre alter Veteran mit unbändigem Charisma und stämmigem Körper, beugte sich
durch die Türöffnung der Unterkunft vor und ließ den Blick aufmerksam durch den
Korridor aus roten Ziegelsteinen schweifen. Am entlegenen Ende, wo er auf den
Innenhof führte, konnte Hurtado den Neuankömmling sehen, wie er dastand und
sich mit Honen Mu und einigen ihrer Adjutanten unterhielt. Der Mann war von
großer Statur, von richtig großer Statur — ein Riese in einem staubgrauen
Kettenhemd und mit Sturmmaske, der einen ruß-geschwärzten Bolter über die
Schulter gelegt hatte.
    »Aber er ist ein riesiger
Kerl«, meinte Bronzi, während er gedankenverloren mit dem kleinen Goldkästchen
spielte, das an einer Kette um seinen Hals hing.
    »Starr ihn nicht so an«, riet
Tche ihm und kaute auf seinem Riegel herum.
    »Ich sag ja nur. Er ist sogar
größer als du.«
    »Hör auf, ihn anzustarren.«
    »Er steht nur zufällig an der
Stelle, auf die meine Augen gerichtet sind«, konterte Bronzi.
    Irgendetwas war im Gange.
Bronzi spürte es. Schon seit einigen Tagen war irgendwas im Gang. Uxor Honen
war ungewöhnlich wortkarg, und bei mehreren Gelegenheiten war sie nicht zu
sprechen gewesen.
    Der Mann war wirklich riesig.
Er überragte Honen um Längen, allerdings war jeder von ihnen ein beträchtliches
Stück größer als sie. Dennoch musste er zwei zwanzig groß sein, vielleicht
sogar zwei fünfundzwanzig. Das war eine gen-erzeugte Körpergröße, ja, sogar
eine Astartes-Größe. Honen musste sich den Hals verrenken, um ihm ins Gesicht
zu sehen. Hin und wieder nickte sie im Verlauf ihrer Unterhaltung, von der Bronzi
nichts mitbekommen konnte.
    Trotz der Tatsache, dass sie
sich mit einem Hünen unterhielt, war Honens Körperhaltung wie üblich: forsch
und energisch, wie ein Kampfhahn, voller Trotz und Arroganz. Schon seit langem
war Bronzi der Ansicht, dass Uxor Honen mit ihrer Körpersprache ihr
puppengleiches Erscheinungsbild wettzumachen versuchte.
    Bronzi warf einen Blick über
die Schulter in den Truppensaal.
    Seine Jokers waren damit
beschäftigt auszupacken, zu essen und zu trinken oder Knochen zu spielen.
Einige reinigten ihre Waffen oder polierten Teile ihrer Rüstung, um sie von dem
roten Staub zu befreien, der sich den Tag über angesammelt hatte.
    »Ich glaube, ich mache mal
einen kleinen Spaziergang«, sagte er zu Tche.
    Der Bashaw schaute kauend auf
die Füße des Hetmans. Bronzi trug noch immer seine komplette Rüstung,
allerdings hatte er nach der Ankunft die Stiefel ausgezogen. Seine großen
schmutzigen Zehen lugten durch die Löcher in seinen Wollsocken hervor.
    »Willst du keinen Kommentar
abgeben?«, fragte Bronzi.
    Tche zuckte mit den Schultern.
    »Na, dann eben nicht.« Bronzi
legte das bestickte Cape, sein Kampfgeschirr und den Waffengurt ab und ließ
alles auf den Boden aus festgetretener Erde fallen.
    Seine Wasserflaschen behielt er
bei sich.
    »Ich muss die auffüllen gehen.«
    Bronzi watschelte nach draußen
in den Gang, die Flaschen in den fleischigen Fingern. Enttäuscht stellte er
fest, dass der Riese mittlerweile verschwunden war. Die Uxor und ihre
Adjutanten überquerten den Innenhof und unterhielten sich untereinander.
    Als Bronzi den Hof betrat,
drehte sich Honen zu ihm um. Die Luft war noch immer warm, und die im Schatten
liegenden Ziegelsteine strahlten die Hitze des Tages ab. Jetzt am Abend war der
Himmel in ein dunkles, harziges Lila getaucht.
    »Hetman Bronzi? Wollen Sie
irgendetwas?«, rief sie ihm zu. Die Worte kamen aus ihrem Mund geschossen wie
winzige Eissplitter.
    Er reagierte mit einem
freundlichen Lächeln und hielt die Wasser-flaschen hoch.
    »Bin nur auf dem Weg zur Pumpe«,
entgegnete er.
    Uxor Honen bahnte sich

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