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DGB 08 - Am Abgrund

DGB 08 - Am Abgrund

Titel: DGB 08 - Am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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überzogen, verursacht durch
die Kollisionen der Jäger, deren Besatzungen während des Angriffs den Verstand
verloren hatten. Diese Narben änderten aber nichts an der Erhabenheit des
riesigen scharlachroten Schiffs. Es verging eine volle Minute, bis es komplett
den Warp-Riss durchflogen hatte und in den Normalraum zurückgekehrt war.
    Alle Wachstationen rings um
Macragge registrierten sofort die Dimensionen des Schiffs und forderten es auf,
sich zu identi-fizieren. Eine Antwort auf diese Rufe ging nicht ein.
    Die Ansicht von Macragge
erfüllte den zentralen Bildschirm auf der Brücke der Tosender Abgrund .
Zu beiden Seiten fanden sich taktische Angaben zum System, in dem es von
Wachstationen und militärischen Satelliten wimmelte.
    »Das ist es«, sagte Zadkiel.
»Hassenswert, nicht wahr? Wie ein Felsbrocken, der den Weg in die Zukunft
versperrt.«
    Magos Gureod stand neben
Zadkiel, seine Mechadendriten knackten wie insektoide Gliedmaßen, die
kümmerlichen Arme hielt er vor der Brust verschränkt.
    »Es löst keine Emotionen aus«,
erwiderte der Magos neutral.
    Zadkiel rümpfte verächtlich die
Nase angesichts dieser leiden-schaftslosen Drohne des Mechanicums.
    »Als ein Symbol ist es
unvergleichlich«, sagte er. »Die Erhabenheit eines stagnierenden Universums,
die Ignoranz der Mächtigen. Die Ultramarines hätten aus den Welten unter ihrer
Herrschaft einfach alles machen können, aber sie beschließen, dieses langweilige
Echo einer Vergangenheit zu erschaffen, die nie existiert hat.«
    Gureod zeigte auch jetzt keine
Regung. Er war hergekommen, um mit anzusehen, wie die Torpedos abgefeuert
wurden, die einer Welt das Ende bereiten sollten — jene ungezügelten
zerstörerischen Kräfte, die von der Mech-Wissenschaft aufgrund der Ergebenheit
des Mars gegenüber dem Omnissiah geschaffen worden waren.
    Der Magos hielt sich genau dort
auf, wo sonst Baelanos gestanden hatte, der bei Bakka gefallen war.
    »Ich nehme an, Ihre Gegenwart bedeutet,
dass mein vormaliger Sturmhauptmann gerettet werden konnte?«, fragte Zadkiel
mürr-isch, der sich darüber ärgerte, dass Guerod keine Bereitschaft zeigte,
sich in dem Ruhm zu aalen, der von dem Admiral selbst abstrahlte.
    »Er träumt unruhig, Milord. Als
die hypovegetative Membran für den künstlichen Tiefschlaf versagte und er völlig
unerwartet aufwachte, war ich zu drastischeren Maßnahmen gezwungen, um ihn
wieder unter Kontrolle zu bringen«, berichtete der Magos.
    »Sorgen Sie dafür, dass er
nicht nochmal aufwacht, solange der Übergang noch nicht abgeschlossen ist.
Sobald Formaska zerstört ist, werden wir uns Kor Phaerons Streitkräften an Land
an-schließen. Baelanos soll Teil dieser Invasionsstreitmacht sein.«
    »Ja, Milord«, entgegnete Gureod
ohne eine Spur von Angst.
    Zadkiel richtete seine
Aufmerksamkeit wieder auf den Bild-schirm.
    Alles war jetzt bereit und in
Position. Er würde den Angriff befehligen, der für immer in die Geschichte
eingehen sollte.
    Einige Augenblicke verstrichen,
ohne dass etwas geschah, dann knisterten die Kom-Einheiten auf der Brücke.
    »Ich warte auf Ihr Zeichen,
Admiral«, meldete sich Kor Phaerons Stimme, die von Calth quer durch das System
übertragen wurde.
    Selbst bei so geringen
Entfernungen konnten nur die fortschritt-lichsten Systeme eine Kommunikation
zwischen zwei Schiffen ermöglichen, ohne dass ein Astropath eingeschaltet
werden musste.
    »Es wird kommen«, erwiderte
Zadkiel und sah auf einen anderen Monitor. »Meister Malforian«, sagte er und
wartete, dass das Gesicht seines Waffenmeisters dort auftauchte.
    Dann erschien die alptraumhafte
Miene des schwer verletzten Word Bearers.
    »Ich höre, Milord«, meldete
sich Malforian.
    »Öffnen Sie die vorderen
Torpedoschächte und laden Sie die erste Welle Zyklonen-Torpedos«, befahl er
genüsslich. »Es beginnt bei Formaska. Entfesseln wir die Zerstörung und läuten
wir eine neue Ära der Menschheit ein.«
    Sarkorov erteilte der
Brückencrew Befehle und schickte Boten los, als die Tosender Abgrund in
Gefechtsbereitschaft ging.
    Die Navigationscrew richtete
das Schiff auf Formaska aus, als würde ein Scharfschütze sein Ziel ins Visier
nehmen.
    Der Mond war auf dem Schirm zu
sehen. Tiefe, mit Lava gefüllte Kanäle zogen sich über seine Kontinente und
wurde immer wieder von kochenden Meeren unterbrochen.
    »Die primitiven Einwohner in
der Antike von Macragge hielten Formaska für das Auge eines Gottes, das vor Wut
blutunterlaufen war«, sagte Zadkiel mehr zu sich selbst als

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