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DGB 08 - Am Abgrund

DGB 08 - Am Abgrund

Titel: DGB 08 - Am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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Bilder und Empfindungen des Abgrunds riefen
ihn zu sich. Forschende Ranken tasteten nach seiner geistigen Unversehrtheit,
und der Thousand Son versuchte sich zurückzuziehen, doch es wollte ihm nicht
gelingen. Panik überrollte ihn wie eine Flutwelle, doch Mhotep bekam sie
schnell in den Griff, da er erkannte, dass er in Gefahr war. Der Warp hatte ihn
gesehen und wollte sich seinen Verstand einverleiben.
    Der Warp zeigte ihm Visionen
von Zerstörungen, die Türme von Prospero, wie sie in Flammen standen, während
seine Legion in den Warp verstoßen wurde. Eine andere Ansicht zeigte, wie er
vor einem Thron aus schwarzem Eisen kniete, dem Wahrzeichen der Word Bearers.
Schreie hallten in seinen Ohren nach, in die sich Wolfsgeheul mischte.
    Mhotep versuchte, wieder die
Kontrolle über sich zu erlangen. In seinem Geist ließ er das Bild eines
Zyklopenauges entstehen, das scharlachrot strahlte und das er wie das
Leuchtfeuer eines vertrauten Hafens benutzte, um sich aus den Fängen des
Empyreans zu befreien. Schließlich war er aller Willenskraft und aller körperlicher
Kraft beraubt zurück in seiner Zelle, wo er erschöpft zu Boden sank. Das Metall
fühlte sich auf seiner Wange kühl an, und auch wenn es hart und abweisend war,
hatte er dennoch nie zuvor etwas Angenehmeres auf der Haut gespürt. Er hatte
sich widersetzt, obwohl die Linien des Schicksals vor ihm ausgebreitet worden
waren. Als er in die Bewusstlosigkeit abglitt, wusste er, was es mit den
Visionen auf sich gehabt hatte. Es war kein Lockruf in den Wahnsinn gewesen,
sondern etwas weitaus Finstereres. Es war Versuchung.
     
    »Sie sind verloren«, sagte
Zadkiel und lächelte boshaft. Er sah hinauf zum zentralen Bildschirm und ließ
so gut wie keine Gefühlsregung erkennen, während er die alarmierenden Werte
studierte, die an dem für die Streitbar stehenden Symbol über den Monitor
zogen. Dabei blickte er mehr nachdenklich als triumph-ierend drein. »Haben wir
irgendwelche Werte ihrer Maschinen? Sind sie nach wie vor in der Lage, den Warp
zu durchqueren?«
    »Keine Werte«, erwiderte
Sarkorov. »Der Sturm ist zu stark.«
    »Ich habe genug gesehen«,
erklärte Zadkiel knapp.
    »Reisen Sie mit maximaler
Geschwindigkeit weiter.«
    »Wollen Sie nicht warten, bis
wir Gewissheit haben, dass die Streitbar zerstört ist?«, hakte Ikthalon
mit einem Anflug von Zweifel nach.
    »Nein, das will ich nicht«,
antwortete der Admiral. »Unsere Mission besteht darin, Macragge zu erreichen,
noch bevor Kor Phaeron seinen Angriff startet. Ich kann nicht hier meine Zeit
vertrödeln, nur um eine Bestätigung für etwas zu bekommen, was sich ohnehin
nicht vermeiden lässt. Wir müssen diese Region verlassen und uns wieder auf den
Weg machen. Kehren Sie in Ihr Quartier zurück, Ordenspriester. Die Aspiranten
sollen sich den Todeskampf der Streitbar ansehen. Selbst in einem so
heftigen Warpsturm wie diesem müssten so viele Tode gleichzeitig irgendeine
Spur hinterlassen.«
    »Wie Sie wünschen, Milord.«
Ikthalon verbeugte sich und verließ die Brücke.
    Die Tosender Abgrund nahm wieder Kurs auf ihr ursprüngliches Ziel. Bislang hatte Kor Phaeron
insofern funktioniert, als dass der Sturm ihnen keine Schäden zugefügt hatte.
Wie es der Streitbar ergangen war, kümmerte den Admiral nicht.
    Ein kleinlicher Geist hätte
sich über die Einmischung des Lords ärgern können, aber Zadkiel dachte nicht
so. Sollten sich andere über solche Dinge Sorgen machen. Das Wort würde so
eintreten, wie es geschrieben worden war. Nur das zählte.
     
    Siebzehn
    Strategie
    Aus dem Warp
    Formaska in Sichtweite
     
     
    ALS DER WARP GEGEN DIE
BACKBORDSEITE der Streitbar drückte, drehte Cestus den Kopf zur Seite.
    So groß war dessen Wucht, dass
er durch das Metall der Schiffs-hülle hindurch strahlte, als sei die nur aus
Papier und so trans-parent, dass sie für das Licht aus dem Abgrund kein
Hindernis darstellte. Cestus hörte Schreie und Gelächter, als verschiedenen
Besatzungsmitgliedern schlagartig der Verstand weggerissen wurde. Er warf sich
gegen das Gehäuse eines Torpedoschachts und zwang sich, nicht hinzusehen. Auch
Saphrax und Bruder Excelinor waren bei ihm und schauten ebenfalls weg.
    Cestus hatte die Brücke praktisch
gleich nach seinem Eintreffen wieder verlassen, um die anderen Ultramarines zu
holen, damit sie durch die Korridore patrouillieren konnten. Schließlich
wussten sie alle nur zu gut, was auf sie und auf die Crew der Streitbar wartete.
    Zwei Teams, gebildet aus den
Überresten der

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