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DGB 08 - Am Abgrund

DGB 08 - Am Abgrund

Titel: DGB 08 - Am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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Ehrengarde und Brynngars Wolves zogen durch die Korridore, um
ihre stählerne Entschlossenheit den anderen an Bord zu demonstrieren und um
sich manifestierende Psychosen auszutreiben, wo immer sie ihnen begegneten.
    Er hoffte, die Anwesenheit der
Astartes würde genügen, um das zu erreichen. Die Notwendigkeit, als die Engel
des Imperators aufzutreten, war größer denn je. Trotzig bewegten sie sich durch
den Korridor, während das infernalische Licht des Empyreans scharlachrot durch
seine Augenlider schien. Silhouetten tauchten in der feurigen Glut auf, Männer
und Frauen, die schluchzend und schreiend auf die Knie sanken. Ein Schuss war
zu hören, als ein Offizier seine Waffe gegen sich selbst richtete. Eine
Frauenstimme erklang, die lautstark Absätze aus dem Regelwerk der Saturnflotte
vorlas, um ihren Geist zu beschäftigen und den Wahnsinn von sich fernzuhalten.
    Visionen bahnten sich ihren Weg
in den Verstand des Ultramarine: der gütige Imperator auf seinem goldenen
Thron, der Herrscher über den Imperialen Palast; Terra als Leuchtfeuer der
Aufklärung in einer Galaxis voller Dunkelheit. Dann sah er, wie Terra brannte,
wie sich Kontinente abschälten und brodelnde Magma an ihre Stelle trat.
    Er war ein Astartes, er war
stärker als dieser Schrecken.
    »Ergebt euch nicht dem
Wahnsinn!«, schrie er allen zu, die ihn noch hören konnten. »Haltet durch und
denkt an die Imperiale Wahrheit.«
    Einen Moment lang schien es,
als würde der Warp sie alle überspülen, doch dann schmolzen die Visionen weg,
die Schreie ebbten ab und verstummten. Im Schiff war wieder Ruhe eingekehrt.
Die Streitbar hatte die andere Seite erreicht.
    Cestus atmete angestrengt, das
grelle Licht verschwand, und zurück blieb ein schmerzhaftes Nachleuchten. Er
stellte sich schnell darauf ein und schlug die Augen auf, dann merkte er, dass
seine Brüder noch bei ihm waren. Die Schatten kehrten ebenfalls zurück und
verschluckten die Toten. Der Ultramarine nickte bedächtig Saphrax und Excelinor
zu, dann öffnete er einen Kom-Kanal an seinem Kragen, während er das Blutbad
ringsum betrachtete.
    »Admiral, sind Sie noch da?«
    Es dauerte ein paar Sekunden,
doch schließlich knisterte die Kom-Verbindung, und Kaminskas Stimme ertönte.
    »Wir haben den Sturm hinter uns
gebracht«, sagte sie, ebenfalls außer Atem. »Ihr Plan war erfolgreich.«
    »Hier unten werden medizinische
Teams benötigt, und auch Leichenbestatter«, ließ Cestus sie wissen.
    »Habe verstanden.«
    »Admiral«, fuhr der Astartes
fort. »Sobald die Bergung in die Wege geleitet worden ist, bitte ich Sie, in den
Konferenzraum zu kommen.«
    »Selbstverständlich, Milord.
Ich werde mich unverzüglich auf den Weg machen.«
     
    Eine halbe Stunde später, als
die Teams damit begannen, einen Ablaufplan zu erstellen, damit sie in mehreren
Schichten Leichen und Verletzte bergen konnten, ließ Kaminska Steuerfrau
Venkmyer einen Rundgang durch die am schwersten in Mitleidenschaft gezogenen
Abteilungen des Schiffs machen und die Verluste zusammentstellen.
    Unter normalen Umständen hätte
sich Kaminska selbst darum gekümmert, um der Besatzung zu zeigen, dass die
Schiffsführung daran interessiert war, wer zu Tode gekommen war und welche
schrecklichen Tragödien sich ereignet hatten. Aber drängendere Angelegenheiten
erforderten jetzt ihre Aufmerksamkeit, und sie beabsichtigte nicht, die Bitte
eines Astartes zu ignorieren. Also begab sie sich zum Konferenzraum, wo die
verbliebenen Astartes bereits auf sie warteten.
    »Willkommen, Admiral«, sagte
Cestus, der mit Saphrax zu seiner Rechten an dem ovalen Tisch stand und von
seinen anderen Schlachtenbrüdern umgeben war. Der Space Wolf Brynngar saß mit
seinen Kriegern auf der anderen Seite am Tisch, würdigte den Admiral aber
keines Blickes.
    »Nehmen Sie bitte Platz«,
forderte der Hauptmann der Ultra-marines sie ernst auf, auch wenn er seine
düstere Laune mit einem schwachen Lächeln zu mildern versuchte.
    Jetzt, da die Versammlung
vollständig war, sah sich Cestus im Raum um und schaute jedem der Anwesenden in
die Augen.
    »Es steht außer Zweifel«,
begann er, »dass die Word Bearers gemeinsame Sache mit dem Warp machen. Sie
sind für uns unrettbar verloren.«
    Finstere Mienen erwiderten
seinen Blick, da er nur ausgesprochen hatte, was jeder von ihnen in seinem
Herzen bereits wusste.
    »Angesicht solch finsterer
Verbündeter stellt die Tosender Abgrund für uns eine ernste Bedrohung
dar«, fuhr Cestus fort. »Aber es gibt noch einen

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