DGB 09 - Mechanicum
würde,
den großen Torbogen abzutragen und durch ein Bastionsportal zu ersetzen.«
»Ich weiß«, bekräftigte
Malcador und verschränkte die Hände hinter dem Rücken, als sie unter dem Torbogen
hindurchgingen.
»Und wie lange würde es dauern?«
»Wenn meine Fists das
übernehmen, vielleicht zwei Tage«, antwortete Dorn. »Aber hoffen wir, dass es
dazu nicht kommen wird. Und falls die Streitmächte des Verräters sogar hier
zuschlagen können, dann haben wir ohnehin längst verloren.«
»Der Imperator vertraut Ihnen,
dass es dazu nicht kommen wird.«
»Das wird es auch nicht«,
bestätigte Dorn.
Sie gingen eine Weile
schweigend weiter, genossen den seltenen Anblick der Berge vor dem blauen
Himmel und die vielen Wunder, die der Himadri-Bezirk zu bieten hatte: den
Thronglobus des verrückten König Peshkein von Tali; den Säulengang der Helden;
die letzte Flugmaschine der Roma, erhalten in einem schimmern-den Stasisfeld;
dazu hundert andere Kostbarkeiten und Trophäen aus der Zeit der
Vereinigungskriege.
»Der Imperator gesellt sich
nach wie vor nicht zu uns?«, fragte Dorn, als sie an der blutbefleckten
Perlenrüstung vorbeigingen, die man vom Leib des Warlords Kalagann gerissen
hatte.
Malcador seufzte. Auf diese
Frage hatte er nur gewartet.
»Nein, mein Freund, das wird er
nicht.«
»Nennen Sie mir den Grund
dafür, Sigillite«, forderte Dorn ihn auf. »Sein Imperium zerfällt, und sein
klügster Sohn zieht die halbe Galaxis in einen Krieg hinein. Was könnte es
Wichtigeres geben?«
»Darauf weiß ich keine
Antwort«, sagte Malcador.
»Bis auf die Aussage, dass es
nichts Wichtigeres gibt als seine Arbeit in den Gewölben des Palasts. Nicht
Horus, nicht Sie und schon gar nicht ich.«
»Dann sind wir also ganz
allein?«
»Nein«, widersprach Malcador.
»Nicht allein. Niemals sind wir allein. Der Imperator mag zwar nicht neben uns
stehen, aber er hat uns die Mittel an die Hand gegeben, diesen Krieg zu führen
und zu gewinnen. Horus hat drei Bruderlegionen auf seiner Seite. Sie haben die Fists
und dreizehn weitere.«
»Ich wünschte, es wären noch
fünfzehn.«
»Denken Sie nicht einmal
darüber nach, mein Freund«, warnte ihn Malcador. »Die haben wir für immer
verloren.«
»Ich weiß«, stimmte Dorn zu.
»Und Sie haben auch Recht. Rein rechnerisch hat der Verräter kaum eine Chance auf
einen Sieg. Allerdings war er immer der Listigste; und er fand meistens
irgendeinen Weg, um sein Ziel zu erreichen, während alle anderen scheiterten.«
»Ist es das, wovor Sie
eigentlich Angst haben?«
»Vielleicht«, flüsterte Dorn. »Aber
ich weiß noch nicht, wovor ich tatsächlich Angst habe. Und das macht mir am
meisten Sorgen.«
Malcador deutete auf das
düstere, schwarze Portal am Ende des Raums, das ihr eigentliches Ziel
darstellte.
»Womöglich kann der Meister der
Astrotelepathica mit Neuig-keiten von den Legionen aufwarten.«
»Das hoffe ich für ihn«, sagte
Dorn. »Nach den Opfern, die wir gebracht haben, um die Stürme im Warp zu
durchdringen, sollte es besser Neuigkeiten von Sanguinius und dem Löwen geben.«
»Und von Guilleaume und Russ«,
ergänzte Malcador.
»Um sie mache ich mir keine
Sorgen. Die können gut auf sich selbst aufpassen«, ließ Dorn ihn wissen. »Aber die
anderen waren auf direktem Weg in die Gefahr, als ich das letzte Mal von ihren
Plänen gehört habe, und es beunruhigt mich, dass ich nicht mit ihnen Kontakt
aufnehmen kann. Ich muss die Legionen zusammen-holen, um den Verräter mitten
ins Herz zu treffen.«
»Sie haben immer noch vor, den
Krieg zu Horus Lupercal zu tragen?«
»Nach allem, was er auf Istvaan
III angerichtet hat, kann ich nichts anderes tun«, erklärte Dorn und zuckte
fast zusammen, als er den Namen seines vormaligen Bruders hörte.
»Schlag den Kopf ab, dann wird
der Rumpf sterben.«
»Das mag so sein, aber es gibt
Probleme ganz in der Nähe, die zuerst gelöst werden müssen.«
»Reden Sie von den Aufständen
auf dem Mars?«
»Ganz genau«, bestätigte
Malcador. »Der Hohe Adept Ipluvien Maximal setzt sich täglich mit mir in
Verbindung und berichtet von neuen Gräueltaten und vom Verlust weiteren
Wissens. Der Krieg auf dem Roten Planeten muss ein Ende nehmen.«
»Noch keine Reaktion vom
Fabrikator-General?«
»Jedenfalls keine, die in
irgendeiner Weise Sinn ergibt. Ich fürchte, er hat sich jetzt gegen uns
gestellt.«
»Und dieser Maximal? Wie
zuverlässig ist er?« Malcador zuckte mit den Schultern.
»Wie zuverlässig ist heutzutage
noch
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