DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen
Versorgungsschiffe geben!«
Der Transporter flog weiter dem
Geschosshagel entgegen, der auf ihn abgefeuert wurde. Seine hohe
Geschwindigkeit und sein plötzliches Auftauchen machten ihn für die Schützen an
den Batterien im Turm zu einem schwierig zu erfassenden Ziel, zumal er nur
Sekunden benötigte, um den Rest des Wegs bis zur Zitadelle zurückzulegen. Ranulf
entdeckte eine geeignete Landefläche auf mittlerer Höhe und steuerte darauf zu.
Erst im allerletzten Moment zündete er die Steuerdüsen, um abzubremsen und
landen zu können.
Sie setzten viel zu hart auf,
und begleitet von dem ohrenbe-täubenden Lärm von zerreißendem Metall wurden die
Passagiere beim Aufprall nach vorn und gleich darauf nach hinten geschleudert,
als der Transporter unkontrolliert über die Landefläche rutschte und einen
Funkenregen verursachte. Dann endlich zeigte die Reibung Wirkung, der
Transporter wurde langsamer und kam nur ein paar Meter vor dem anderen Ende der
Plattform zum Stehen.
Die Krieger benötigten einige
Sekunden, um sich aus der zertrümmerten Bugpartie des Transporters zu befreien.
Jurgen und Halvdan gingen voran und sprangen mit feuerbereiten Waffen in der
Hand über die Reling auf das Landedeck. Die übrigen Wolves und Andras' Krieger folgten
ihnen hastig. Letztere hatten ihr Gesicht hinter einem gepanzerten Schleier
verborgen.
An der Reling angekommen, rief
Bulveye Ranulf zu: »Sorgen Sie dafür, dass dieser Schrotthaufen wieder
flugbereit ist, wenn wir zurückkommen. Sonst haben wir einen langen Spaziergang
zurück nach Oneiros vor uns!«
Dann sprang auch er über die
Reling und landete mit lautem, dröhnendem Knall auf der Plattform. Fünf Meter entfernt
führte eine lange, niedrige Luke ins Innere des Turms. Bulveye schickte mit
einer knappen Handbewegung seine Schlachtenbrüder zur Luke, gleichzeitig kam Andras
zu ihm, dicht gefolgt von seinen Kriegern. »Und nun?«, wollte er wissen.
Bulveye deutete auf die Luke.
»Das muss eine Ladeluke für Ersatzteile und Vorräte für die Zitadelle sein«, sagte
er.
»Der Gang dahinter führt uns
früher oder später zur Reaktor-kammer.« Er nickte Halvdan zu.
»Melter-Ladung! Schaffen Sie
uns ein Loch!«
Der Leutnant nickte und
befestigte eine von ihren sechs panzerbrechenden Sprengladungen an der Luke.
Sekunden später war ein lautes Zischen zu hören, als die Luft supraerhitzt
wurde, und dann klaffte auch schon ein Loch in der Luke. Ohne zu zögern,
machten Jurgen und zwei andere Space Wolves einen Satz durch die entstandene Öffnung
hindurch, und gleich darauf feuerten sie im Korridor dahinter ihre Bolter ab.
Dieser Bereich war übersät mit den Trümmern der Explosion, die die
Melter-Ladung ausgelöst hatte. Aus zerschmetterten Behältern quollen halb
geschmolzene Bruchstücke, die schwelend auf dem schwarzen Boden verteilt lagen.
Verschmorte Leichen zeugten davon, welch gewaltige Kraft und welche ungeheuren Temperaturen
im Spiel gewesen waren.
Der Wolfslord und der Rest des
Teams stürmten durch das Loch, während Halvdan nach seiner Auspex-Einheit griff
und eine Reihe von Befehlen eintippte. Dann leuchtete die Einheit sofort auf.
»Ich registriere eine starke
Energiequelle in einer Entfernung von gut siebenhundert Metern«, meldete er und
zeigte dabei zur Turmmitte. »Das muss der Reaktor sein.«
»Verstanden«, erwiderte Bulveye
mit einem knappen Nicken.
»Suchen Sie nach dem kürzesten
Weg zum Kern und lassen Sie sich von nichts und niemandem aufhalten.«
Die nächsten zwanzig Minuten
brachte das Team damit zu, tiefer in den Turm vorzudringen, wobei sie sich an den
Energiespuren orientierten, die von Halvdans Auspex-Einheit empfangen wurden.
Bulveye und seine Wolves bewegten
sich schnell und zielstrebig durch die Korridore der fremden Zitadelle und
vollführten dabei einen oft geprobten Tanz des Todes, der alles überwand, was
die Peiniger ihnen in den Weg zu stellen versuchten. Die riesigen Gänge wiesen
eine Tropfenform auf und waren mit eigenartigen Facetten überzogen, als hätte
man die gesamte Zitadelle aus einer Art Kristall herausgeschnitten. Die Wände summten
vor gespeicherter Energie. Jede Oberfläche war in purpurfarbenes Licht
getaucht, so dass fremdartige, anmutige Schnitzereien in der kristallinen
Struktur der Wände hervorgehoben wurden, alles andere aber weitestgehend in
Dunkelheit getaucht blieb.
Die Xenos-Verteidiger
versiegelten alle Luken, um den Weg ins Innere des Turms zu versperren, und
hinter jeder Luke trommelten sie in
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