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DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

Titel: DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Kyme , Lindsey Priestley
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dem
Moment auf dem Kai, als der Harker losfuhr. Beim Aufprall seines riesigen
gepanzerten Leibs zerbrachen gleich mehrere Steinplatten im Bodenbelag. Die
Taue spannten sich, bis sie mit lautem Knall zerrissen. Amon gelang es, eines
davon zu fassen zu bekommen, bevor es weggerissen wurde, und dann wurde er auch
schon mit einem heftigen Ruck vom Kai gezogen. Bäuchlings landete er auf dem
Eis und rutschte hinter dem Gefährt her wie ein Reiter, der von seinem Tier
abgeworfen worden war und einfach nicht loslassen wollte. Eisstücke wurden
hinter ihm hochgewirbelt. Die Vibrationen und die Reibung waren fast unerträglich,
und als der Harker dann noch schneller wurde, bemerkte Amon, wie seine Rüstung
Beulen bekam und immer stärker in Mitleidenschaft gezogen wurde. Er rollte hin
und her, wurde hochgeschleudert und landete gleich darauf unsanft auf der
Eisfläche, während er immer mehr Mühe hatte, sich an dem Tau festzuklammern.
    Schließlich ging es nicht mehr
anders, und er musste loslassen. Er rutschte schier endlos weiter, bis er es
schaffte, seine Stiefel in das Eis zu bohren, damit er endlich langsamer wurde.
Sein Bemühen war von Erfolg gekrönt, er kam zum Stillstand und konnte
aufstehen.
    Der Harker beschleunigte weiter
und schoss über die Felder.
    Eisläufer und Yachten stoben in
blinder Panik in alle Richtungen davon, um dem Gefährt auszuweichen, das sich
einfach quer durch den Eislaufkurs pflügte.
    Hinter Amon ereignete sich eine
weitere Explosion, und als er sich umdrehte, sah er, wie eine Wolke aus Flammen
und Rauch aus dem Parlamentsgebäude aufstieg.
    »Amon! Amon!«, hörte er Haedos
Stimme über Kom.
    »Ja.«
    »Wo bist du?«
    »Ich verfolge den Attentäter,
der quer über das Eis zu entkommen versucht. Ist der Primarch unversehrt?«
    »Ich habe von den Imperial
Fists die Bestätigung erhalten, dass Primarch Dorn das Parlamentsgebäude
bereits vor der ersten Explosion verlassen hat.«
    »Und Lord Sichar?«
    »Tot. So wie acht Mitglieder
der Legislatur. Amon, bleib, wo du bist. Ich organisiere momentan einen
'thopter, dann bin ich bei dir in ...«
    »Keine Zeit«, unterbrach er ihn
und löste sein Sprungmodul aus.
    Der Rückstoß schleuderte ihn
hoch in die Lüfte, und noch wäh-rend er aufstieg, hatte er den Harker bereits
wieder ausgemacht, der sich in westlicher Richtung über die Winterfelder
bewegte und sich dabei rücksichtslos durch eine Formation aus Yachten schnitt.
    Lord Sichar war von seinem
eigenen Lucifer Black, seinem Leibwächter ermordet worden, einem Mann namens
Gen Cheth.
    Ibn Norn hatte ihn Amon
vorgestellt, doch wer immer auch in diesem schwarzen Panzeranzug gesteckt haben
mochte, Gen Cheth war nicht sein Name gewesen. Oder aber – was ebenfalls
möglich, aber noch unerfreulicher war – Gen Cheth war nie der Mann gewesen, für
den seine engsten Kameraden ihn gehalten hatten.
    Wie es schien, hatte Lupercal
auch noch seine eigenen Spione platziert. Hunde waren Wölfe, und Wölfe waren Hunde.
Primarch Dorn war gezwungen gewesen, Lord Sichars Rolle als Doppelagent zu
enthüllen, und der Lucifer Black hatte in diesem Moment dabeigestanden. Horus' Spitzel
hatte dabeigestanden. Lord Sichars Geheimnis war publik geworden, und damit
stellte er mit einem Mal einen Feind dar, der für seine Hinterlist bestraft
werden musste.
    Die Bombe hatte das erledigt,
indem sie das Zentrum des Parlamentssaals verdampfen und das Dach einstürzen
ließ. Haedo und Amon waren durch die Druckwelle nach hinten geschleudert worden
und hatten dabei ein paar hölzerne Trennwände durchschlagen. Amon war als Erster
wieder auf den Beinen gewesen.
    Der Attentäter hatte die Flucht
ergriffen. Allerdings war er listig genug gewesen, noch mindestens eine weitere
Bombe am Tatort zurückzulassen, während er in Richtung der Winterfelder entkam.
    Amon fragte sich, warum Attentäter
so zielgerichtet denkende Wesen waren. Eine Hinrichtung oder eine Selbsttötung
waren die beiden Dinge, auf die ihre Anstrengungen letztlich hinausliefen.
    Glaubte dieser Mann ernsthaft,
er würde entkommen können?
    Ganz sicher nicht. Aber welchem
Zweck diente dann seine Vorgehensweise?
    Amon schoss vom Himmel herab
auf das Renngefährt zu.
    Unmittelbar bevor er es
erreichte, verschränkte er die Arme vor dem Gesicht, dann rammte er den Harker
und riss beim Aufprall das Dach weg. Glassplitter und Teile der Fensterrahmen
wurden von den kräftigen Windstößen weggetragen. Amon versuchte, Halt zu
finden, während der in Schwarz gekleidete

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