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DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

Titel: DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Kyme , Lindsey Priestley
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wie
ein sehniger, in Stahl gehüllter Drache durch die westlichen Ebenen. Schwere Kampffahrzeuge
der Imperialen Garde bildeten die Spitze, deren Panzerung noch die Narben und
Rußflecken von den erbitterten Kämpfen in der Hauptstadt des Planeten trugen.
    Ihnen folgten die Chimeras, die
flachen gepanzerten Truppen-transporter, die das erfahrene Personal der Arcturanischen
Dragoner beförderten. Jene Dragoner waren es gewesen, die den Angriff auf die
Hauptstadt der Tyrannen angeführt hatten, und sie hatten sich auch als Erste bis
in den zerschossenen Palast im Stadtzentrum vorgekämpft. Mit Blut und
Tapferkeit hatten sie sich um ihren Platz in der Kolonne und in den noch
folgenden Zeremonien verdient gemacht.
    Die Kolonne bewegte sich
langsam, fast bedächtig durch die von Feuern erhellte Dunkelheit, vorbei an
Landebahnen, auf denen nun die ausgebrannten Überreste der großen Beuteschiffe
verstreut lagen. Eine Landebahn war fast vollständig in einen riesigen Krater
verwandelt worden, der im Inneren immer noch wie flüssiges Glas leuchtete. Ein
Schiff hatte der Verdammnis auf Kemunnos zu entkommen versucht, war aber genau
in die eröffnenden Salven des orbitalen Bombardements geraten. Die Flammen seiner
explodierenden Reaktoren hatten die Heerscharen an panischen Flüchtenden
erfasst, die auf dem Damm hatten entkommen wollen, durch die Druckwelle waren kleinere
Schiffe wie Spielzeug durch die Luft gewirbelt worden und hatten sich in die
Flanken ihrer größeren Brüder gebohrt, so dass im Umkreis von mehreren
Kilometern um das eine Schiff herum ein Meer aus geschmolzenen Wracks
entstanden war.
    Hinter den von Trümmern
übersäten Landebahnen erstreckten sich großflächige Ebenen, die von weit
verzweigten Agri-Kombinaten beherrscht wurden – jenen Einrichtungen, die
bislang den größten Teil der Lebensmittel geliefert hatten, die in der
Hauptstadt benötigt wurden. Nun waren die Weizen-, Mais- und Salixfelder mit
Bomben- und Granatentrichtern übersät, und überall standen ausgebrannte Panzer
herum. Scharen von Aasfressern schlichen um die verkohlten Fahrzeuge herum,
nachdem der Geruch nach verbranntem Fleisch sie angelockt hatte.
    Vereinzelt fanden sich inmitten
dieser Wracks auch die zerschmetterten Hüllen der zweibeinigen Kriegsmaschinen
der Tyrannen, deren Gliedmaßen durch Laserkanonen-Beschuss in Stücke gerissen
worden und deren Oberkörper so geborsten waren, dass sie an Blumen mit
schroffen metallenen Blütenblättern erinnerten. Panzerkommandanten beschossen
die Felder im Vorbeifahren mit ihren schweren Maschinengewehren, sobald ihre
Auspex-Brillen Flüchtlinge erfassten – Männer, Frauen und Kinder gleichermaßen
–, die vor der Kolonne davonzurennen versuchten.
    Dreißig Kilometer von der Stadt
entfernt beschrieb die Straße eine leichte Steigung, da es von der Ebene in die
ersten, von Rauch-wolken verhüllten Ausläufer einer niedrigen Gebirgskette
überging, die von den Einheimischen als die Elysians bezeichnet wurde. Länger,
als irgendjemand zurückdenken konnte, war diese Region der Tummelplatz der
Tyrannen und ihrer Anhänger im Senat gewesen, aber sechs Stunden Dauerbombardement
aus orbitalen Batterien und durch Artillerie auf dem Planeten hatten die Hügel und
Berge in eine Einöde verwandelt. Die Villen der Mächtigen lagen in Schutt und
Asche, und das galt auch für die Dörfer derjenigen, von denen sie ihren
Rückhalt bekommen hatten, sowie für einen Großteil der umgebenden Wälder.
    In diese Berge hatten sich die
Tyrannen geflüchtet, nachdem bekannt geworden war, dass auch der Rest ihrer so bedeutsamen
Kriegsflotte in einem heftigen Gefecht nahe dem Primärmond von Kernunnos
ausgelöscht worden war. Es existierte eine Zuflucht tief in den Elysians, ein Gewölbe,
das während des Zeitalters des Haders in einem der höchsten Berge geschaffen
worden war, als die Alte Nacht um sich griff und die erste interstellare
Zivilisation der Menschheit schluckte. Das Gewölbe sollte die planetare Elite
vor den aus dem Warp kommenden Schrecken beschützen, die seinerzeit Gestalt
angenommen hatten, und im Lauf der Jahr-hunderte war das Bauwerk zu einer Legende
geworden als jene Festung, die so den Feuern des Jüngsten Gerichts standhalten
konnte.
    Die Kolonne bewegte sich weiter
durch das Vorgebirge und bahnte sich ihren Weg über umgestürzte Bäume und die Überreste
von Fahrzeugen, die kreuz und quer verstreut lagen. Anhand von Orbitalkarten
durchquerte die Prozession die in Ruinen

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