Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

Titel: DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Kyme , Lindsey Priestley
Vom Netzwerk:
schleuderte ihn gegen
den riesigen Kristall in einigen Metern Entfernung. Als das Energiefeld des
Anführers auf den Kristall traf, erfolgten ein aktinischer Blitz und ein so
gewaltiger Donnerschlag, dass fast alle zu Boden geschleudert wurden. Der
Körper des Anführers verdampfte beim Aufprall, verkohlte, schmorende Splitter
seiner Rüstung schossen wie Schrapnelle einer Granate durch den Raum.
    Im nächsten Moment hörte
Bulveye ein durchdringendes, atonales Geräusch, das in der Struktur des Turms selbst
zu schwingen schien. Durch die Explosion war er schlagartig aus seinem
Schlachtenwahnsinn geholt worden, und er sah gerade noch, wie die letzten
überlebenden Peiniger aus dem Raum flohen.
    Andras stand ein Stück neben
dem Wolfslord und rang noch immer damit, das zu begreifen, was sich hier soeben
abgespielt hatte. »Was ist jetzt los?«, brüllte er.
    Bulveye hob seine Waffen auf.
»Das klingt nach einer Art Alarm«, gab er zurück. »Dieses Energiefeld muss den Reaktor
beschädigt haben. Wir müssen sofort zu unserem Transporter!«
    Fünf von Andras' Männern und
zwei von Bulveyes Kriegern waren tot. Um sie herum lagen Berge von getöteten
Xenos. Jurgen und Halvdan halfen den Überlebenden bereits, die Gefallenen zu
bergen und wegzutragen. Gemeinsam traten sie den Rückzug an, immer bereit,
jeden zu töten, der sie aufhalten wollte. Aber der Alarm hatte offenbar alle
Peiniger in diesem Turm dazu veranlasst, die Flucht anzutreten, solange Flucht
noch möglich war. Als die Gruppe die Landeplattform erreichte, wimmelte es am
Himmel von Transportschiffen, die hastig die dem Untergang geweihte Zitadelle
verließen. Tote Xenos, manche in Rüstung, andere in gewöhnlicher Kleidung,
lagen übereinandergetürmt vor dem ramponierten Transporter. Einige waren von
Bolter-Projektilen zerrissen, andere von den surrenden Zähnen von Ranulfs
Kettenschwert zerstückelt worden. Der Pilot stand breitbeinig vor der Gangway
des Transporters, seine Rüstung war mit Xenos-Blut bespritzt. Bulveye hob seine
Axt, um Ranulfs standhafte Verteidigung anzuerkennen, dann befahl er allen,
sich in den Transporter zu begeben.
    »Wie lange noch, bis die
Sprengladungen hochgehen?«, wandte sich Bulveye an Halvdan, als sie an Bord
gingen.
    »Noch ungefähr fünfzehn
Sekunden«, gab der Leutnant zurück.
    »Bei Morkais Zähnen!«, rief der
Wolfslord erschrocken.
    »Ranulf, bringen Sie uns von
hier weg!«
    Überbeanspruchte
Antriebsaggregate heulten gequält auf, Metall kratzte über Metall, doch dann
erhob sich der demolierte Transporter von der Plattform, nur um sich gleich
darauf bedenklich zur Backbordseite zu neigen. Das Gefährt stieg nicht weiter
auf, sondern kippte seitlich von der Landeplattform und stürzte mit seinen
Passagiere in die Tiefe, während die Motoren mit aller Macht versuchten, sich
gegen die Schwerkraft zu behaupten.
    Zehn Sekunden später wurde der
Turm von innen beleuchtet, als sich eine Serie von Explosionen ereignete, die sich
aus der Mitte des Bauwerks ausbreiteten. Tausend Meter lange Lichtbögen zuckten
über die Oberfläche des Turms, schnitten Landeplattformen ab und fraßen tiefe Furchen
in die kristallene Außenhaut. Dann neigte sich das Gebäude wie ein abgesägter
Baum langsam zur Seite und kippte immer schneller werdend auf die
Planetenoberfläche zu.
    Als der Turm auf dem felsigen
Grund aufschlug, wurde er zerschmettert, und es bildete sich eine Wolke aus
Staub und Trümmern, die sich in alle Richtungen über Kilometer ausbreitete.
    Die Schockwelle der Explosionen
schleuderte den Transporter mit solcher Gewalt durch die Luft, dass Bulveye einige
schwindel-erregende Sekunden lang glaubte, sie würden abstürzen. Aber Ranulf
ließ sich einfach von der Druckwelle mittragen, bis sie an Energie verlor. Erst
dann stabilisierte er die Flugbahn des Transporters, obwohl es bis zur
Planetenoberfläche nur noch knapp hundert Meter waren. Hinter ihnen wurde die
immer noch anschwellende Staubwolke von den ersten Sonnenstrahlen des neuen
Tags rosa beschienen.
    »Und nun?«, wollte Andras
wissen, der kreidebleich dastand und sich an der verbeulten Reling des Gefährts
festklammerte.
    Bulveye sah zum Himmel, wo
Dutzende Schiffe der Peiniger in Richtung Orbit strebten. »Nun kehren wir
zurück nach Oneiros und warten ab, was die Überlebenden unternehmen werden.
Entweder sie beginnen, untereinader zu streiten, weil jeder der nächste Führer
sein will ...«
    »Oder?«
    Der Wolfslord zuckte mit den
Schultern.
    »Oder wir werden

Weitere Kostenlose Bücher