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DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

Titel: DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Kyme , Lindsey Priestley
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konnte als
eine vage, halb vergessene Rassenerinnerung, ein allegorischer Mythos, eine
sagenumwobene Genesiswelt, die ihre Vorfahren erfunden hatten. Die Gesandten
der Word Bearers wann von ihnen mit offenen Armen empfangen worden, wobei sie
die riesigen Astartes in ihren grauen Rüstungen voller Erstaunen und Ehrfurcht
gemustert hatten.
    »Unwiderruflich korrupte
Anhänger einer heidnischen Gottheit«, erklärte der Erste Captain Kor Phaeron
verächtlich, als er vom Treffen zurückkam.
    »Ist es nicht die Pflicht des
Kreuzzugs, alle unterschiedlichen Strömungen der Menschheit zu akzeptieren,
auch wenn sie noch so sehr vom rechten Weg abgekommen sein mögen?«, erwiderte
Sor Talgron, Captain der Vierunddreißigsten Kompanie.
    »Wäre es nicht der Wunsch des Gott-Imperators,
dass seine ihm am treuesten ergebenen Legionen diese verblendeten Kinder zur
Erleuchtung führen?«
    Offiziell war das sich
ausweitende Imperium der Menschheit säkular ausgerichtet, es verkündete und
förderte die »Wahrheiten« der Wissenschaft und Vernunft, und es betonte die
»Falschheit« von Religion und Spiritualismus.
    Der XVII. Legion war jedoch die
Wahrheit bekannt, auch wenn das manchmal eine schwere Bürde war, die damit auf
ihr lastete.
    Sor Talgron wusste, der
Zeitpunkt, an dem die Anerkennung der Göttlichkeit des Imperators im ganzen
Universum erfolgen würde, rückte näher. Glaube würde dann die größte Stärke des
Imperiums sein, stärker noch als jene ungezählten Milliarden Soldaten, aus denen
sich die Imperiale Garde zusammensetzte, größer noch als die Macht der Legionen
der Astartes. Glaube würde der Mörtel sein, der alle Elemente der Menschheit zusammenhielt.
    Sogar die ignorantesten Legionen,
die lauter als alle anderen Lorgars heilige Schrift leugneten, würden mit der Zeit
die Wahrheit erkennen, die den Worten des Primarchen innewohnte. Und sie würden
gezwungen werden, ihn um Verzeihung anzubetteln, weil sie jemals an seinen Worten
gezweifelt hatten. Dass der Imperator seine Göttlichkeit leugnete, trug kaum
dazu bei, das Feuer der Hingabe in den Reihen der XVII. Legion zu ersticken.
Nur die wahrhaft Göttlichen verleugnen ihre Göttlichkeit, hatte Lorgar selbst
geschrieben.
    »Können Sie auf einmal die
Gedanken des Imperators lesen, Talgron?«, knurrte Kor Phaeron. »Wenn dem so
ist, dann klären Sie doch bitte uns gewöhnlichere Sterbliche auf.«
    »Ich habe nichts Derartiges
behauptet, Erster Captain«, konterte Sor Talgron gereizt. Talgron und Phaeron
warfen sich unverhohlen giftige Blicke zu, während um sie herum die Wolken aus
erstickendem Weihrauch dichter wurden, der in den aufgehängten Räuchergefäßen
schwelte.
    Der kreisförmige abgestufte
Raum, in dem der Kriegsrat abgehalten wurde, befand sich tief im Herzen der Fidelitas
Lex , Lorgars Flaggschiff. Die Hauptleute der anderen Großkompanien standen
schweigend am Rand verteilt und beobachteten aus den Schatten heraus
interessiert, wie sich die Konfrontation entwickeln würde. Doch Erebus, der
Erste Ordenspriester der Legion, ein Mann mit sanfter Stimme, der stets als
Vermittler auftrat, stellte sich zwischen Phaeron und Talgron, die in der Mitte
der in den Boden eingelassenen Befehlskanzel standen, und setzte so den
giftigen Blicken ein Ende.
    »Der Erste Captain und ich
werden uns mit dem Urizen besprechen«, erklärte er sanft und beendete damit die
Diskussion.
    »Lorgars Weisheit wird uns
führen.«
    Mit finsterer Miene verbeugte
sich Sor Talgron vor dem Ersten Ordenspriester, dann machte er auf dem Absatz kehrt
und verließ mit den anderen Captains den Raum, die ebenfalls wegtreten durften.
Mit einer ungeduldigen Geste winkte er wartende Diener zur Seite, da er
beabsichtigte, per Stormbird zu seinem eigenen Kreuzer – der Dominatus
Sanctus – zu reisen und in die Reihen der Vierunddreißigsten Kompanie
zurückzukehren.
    Mehr als ein Monat war
vergangen, seit Sol Talgran den gesegneten Primarchen der XVII. Legion gesehen
hatte, und die Abwesenheit des Urizens beim Kriegsrat war deutlich zu spüren
gewesen. Die Stimmung war angespannt, Unmut und Streit breiteten sich immer
weiter aus.
    Lorgar musste unbedingt zur
Legion zurückkehren.
    Der heilige Primarch hatte sich
einen vollen terranischen Monat lang in seiner persönlichen Schreinkammer im
Selbstexil einge-schlossen – und das seit seiner Rückkehr von der Audienz mit
dem Imperator der Menschheit. In dieser Zeit hatte er niemanden zu sich
gelassen, wenn man von Kor Phaeron und Erebus

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