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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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— ein authentischer Bericht über
eine fremde Welt, wie sie eine turbulente Phase des Wandels durchlebte. Nach
einem einzigen Augenblick kannte sie den Verfasser, einen jungen Mann namens Kaleb,
der aus dem Süden stammte. Sie fühlte seine Hoffnungen und Träume, seine
Leidenschaften und Laster. Durch seine Augen erfuhr Camille ein Leben, in dem
es Freud und Leid gab, ein Leben in einer Zeit vor fast zweitausend Jahren, als
sich die stammesartigen Stadtstaaten von Heliosa unter dem Glauben an einen
uralten Donnergott zusammenschlossen, um sich gegen eine plündernde Rasse zur
Wehr zu setzen, die von den Sternen gekommen war.
    Als Camille ihm aus Kalebs Zeit
berichtete, war Ankhu Anan begeistert, und er teilte ihr sofort einen Astartes Zealator
vom Kult der Athenaeaner zu, damit der diese Gedanken aus ihrem Verstand
abschöpfte und sie mithilfe eines Schreibergeschirrs niederschrieb.
    Von dem Moment wurde jedes Buch
unbekannter Herkunft zu Camille gebracht, damit sie überprüfte, ob es sich um
ein authentisches Werk handelte.
    Im Gegensatz zu ihr konnte
Lemuel Gaumon mit der Großen Bibliothek keine Bekanntschaft schließen, da er all
seine Zeit mit Ahriman verbrachte, der ihn weiter einem intensiven Training
unterwarf, damit er mit seinen Fähigkeiten umzugehen lernte und darin Übung
bekam, wie er seine Anwesenheit vor den Räubern auf dem Großen Ozean
abschirmte.
    Nur einmal versuchte Lemuel
darauf zu sprechen zu kommen, was mit Hastar auf dem Damm vor der Großen Bibliothek
geschehen war. Der grausam entstellte und verwandelte Körper war auf die Photep zurückgebracht und in Stasis versetzt worden, doch der Schatten dieses entsetzlichen
Todes lag wie ein schuldbewusstes Geheimnis über den Thousand Sons.
    Kaum hatte er die Frage
ausgesprochen, wusste er, dass er auf einen wunden Punkt gestoßen war.
    »Er konnte seine Macht nicht
kontrollieren«, antwortete Ahriman, wobei er einen erschrockenen Blick auf das silberne
Eichenblatt an seinem Schulterschutz warf. Lemuel nahm sich vor, irgendwann
später einmal nach dem Sinn dieses Symbols zu fragen, das für Ahriman in
irgendeinem Zusammenhang mit Hastars Tod stand.
    »Könnte diese ... wie nannten
Sie das noch? Diese Fleischwand-lung ... könnte die Sie ebenfalls treffen?«, fragte
Lemuel, der nur allzu gut wusste, dass er sich auf gefährliches Terrain wagte.
    »Er hat uns versprochen, dass
so etwas nie wieder vorkommen wird. Bei keinem von uns«, sagte Ahriman, dessen
Aura verriet, wie verletzt und betrogen er sich fühlte. Der Vorfall schmerzte
den Astartes so sehr, dass er nicht in der Lage war, seine Empfind-ungen vor
Lemuel zu verbergen. Ahriman sprach im verängstigten Tonfall eines Beutetiers,
das wusste, dass sein Jäger dicht hinter ihm war. Dass ein Astartes ein solches
Gefühl überhaupt empfinden konnte, war für Lemuel ein richtiggehender Schock.
    Mehr war dann aber aus Ahriman
nicht herauszuholen gewesen, und als er mit dem Unterricht für Lemuel fortfuhr,
wurde das Thema nicht wieder angesprochen. Ahriman brachte ihm bei, wie er
seinen Körper des Lichts vom Körper des Fleisches befreien konnte, wie man auf den
unsichtbaren Strömen und Strömungen des Äthers über den Großen Ozean flog. Es
waren immer nur kurze Reisen, da seine Fähigkeiten noch nicht weit genug
entwickelt waren, um seinen Geist für längere Zeit von seinem Fleisch zu
trennen.
    Zwischen diesen
Unterrichtseinheiten war Lemuel ganz in seinem Element, da er in der
Gesellschaft eines Trupps Astartes aus Ahrimans Erster Gefolgschaft von Stadt
zu Stadt reiste, um aus erster Hand den Wiederaufbau einer Welt zu
dokumentieren. Diese Krieger befanden sich alle im Rang eines Philosophus, der
so hoch über Lemuels provisorischem Rang eines Neophyten stand, dass ihm schwindlig
wurde, wenn er sich vorstellte, ein Mann könnte diese Mysterien so umfassend
meistern.
    Schmiedeschiffe des
Mechanicums, Monolithen von der Größe ganzer Städte, die gigantische
Baumaschinen transportierten, und Milliarden Tonnen von Rohstoffen, die einfach
in der unteren Atmosphäre abgeladen wurden, wo sie wie Kontinente am Himmel
hingen — das Absinken solcher gewaltigen Städte aus Metall in der Atmosphäre
sorgte für einen Schmetterlingseffekt aus kollidier-enden Stürmen, die den
ganzen Planeten überzogen, bis sie zur Ruhe kamen und ein Regen einsetzte, der
zwei Monate lang kein Ende nahm.
    Berichte machten die Runde,
dass die Bewohner glaubten, ihre Welt weine um die Gefallenen — doch kaum
erfuhren

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