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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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ebensolcher Komplexität standen im Raum
verteilt, dazwischen stapelten sich individuell hergestellte Objekte, deren
Funktion nicht einmal von den klügsten Adepten des Mechanicums hätte
entschlüsselt werden können.
    Das Ganze hatte etwas von einem
Labor des genialsten Wissenschaftlers, der je auf Erden gelebt hatte. Es sah nach
groß-artigen Forschungen aus, nach der Suche nach Potenzial, das bislang von
niemandem entdeckt worden war, und nach Träumen, die kurz davor standen, in die
Realität hinübergezogen zu werden.
    Gewaltige goldene Tore, die wie
der Eingang zur prachtvollsten Festung wirkten, die man sich vorstellen konnte,
säumte eine Wand in dieser Kammer.
    Schnitzereien waren in diese
mechanischen Tore eingelassen worden: ineinander verschlungene Zwillinge,
fürchterliche Schützen, ein sich aufbäumender Löwe, die Waage der Justitia und
vieles mehr.
    Tausende Tech-Adepten,
Servitoren und Logi waren auf den Myriaden Pfaden unterwegs, die durch die
Kammer verliefen. Sie wirkten wie Blutkörperchen, die vom Herz kommend in die
Adern geschickt wurden, um den lebenden Organismus mit Sauerstoff und mehr zu
versorgen. Dort, wo sich in einem Körper das Herz befunden hätte, stand ein
goldener Thron, der sich zehn Meter über dem Boden befand. Er war klobig und
erinnerte an eine Maschine, da ein Wust aus Kabeln aus ihm hervorquoll und zu
einem verschlossenen, riesigen Portal am gegenüberliegenden Ende des Raums
führte.
    Nur ein Wesen, das sich hinter
diesem Portal befand, ein Wesen von unfassbar überlegenem Intellekt, mit dessen
Vorstellungskraft und Erfindungsreichtum es niemand aufnehmen konnte. Dieses
Wesen saß auf dem Thron, eingehüllt in eine goldene Rüstung, und widmete seinen
ganzen Intellekt der Überwachung der nächsten Phase seiner wundervollen
Schöpfung.
    Dieses Wesen war der Imperator,
und auch wenn viele der in dieser Kammer Anwesenden ihn seit zahlreichen Lebensspannen
kannten, gab es niemanden, der einen anderen Begriff wusste, um diesen Mann zu
bezeichnen. Kein anderer Titel, kein denkbarer Name hätte diesem strahlenden
Wesen gerecht werden können.
    Umgeben von seinen erfahrensten
Prätorianern und umsorgt von seiner vertrauenswürdigsten Kabale saß der
Imperator da und wartete.
    Als die Probleme auftauchten,
blieb nicht viel Zeit zum Handeln.
    Das goldene Portal erstrahlte
in seinem eigenen inneren Licht, als ob sich von der anderen Seite eine
gewaltige Hitze den Weg durch das Metall zu brennen versuchte. Riesige Geschütze,
die am Rand der Höhle angeordnet waren, erwachten zum Leben, die Läufe machten
sich feuerbereit. Blitze sprangen von Maschine zu Maschine über, als
empfindliche, unersetzliche Schaltkreise durchbrannten, und ließen die Geräte
explodieren. Adepten rannten davon, die zwar nicht wussten, was sich hinter dem
Tor befand, die aber klug genug waren, vorsichtshalber die Flucht zu ergreifen.
    Energieblitze zuckten aus den
schmelzenden Toren umher und verbrannten jeden bis ins Mark, der ihnen zu nah war.
Komplexe, in die Höhlenwände gehauene Symbole explodierten mit krei-schenden
Explosionen. Jede Lichtquelle im Raum brannte in einem Funkenregen durch, und über
Jahrhunderte hinweg geschaffene Arbeiten wurden binnen eines Augenblicks
vernichtet.
    Kaum war der Alarm ertönt,
waren die Custodes des Imperators auch schon bereit, ihn gegen jede Bedrohung zu
verteidigen, doch was sich ihnen dann zeigte, übertraf alles, was sich jeder
von ihnen auch nur im Entferntesten hätte vorstellen können.
    Eine Gestalt zwängte sich durch
das Portal — rot und von der brennenden Gewalt ihrer Reise in Flammen gehüllt.
Sie schob sich in die Kammer, eingehüllt in unheimliches Feuer, das rasch
ausblutete, sodass ein Wesen in einem Gewand darunter zum Vorschein kam, das
aus multispektralem Licht und aus der Substanz der Sterne bestand. Es strahlte
blendende Helligkeit aus, und jeder von denen, die seine vielen Augen
betrachteten, wurde sich der Bedeutungslosigkeit seiner eigenen Sterblichkeit bewusst.
    Einzig der Imperator erkannte
diesen verzückten Engel, und es brach ihm das Herz, ihn zu sehen.
    »Magnus«, sagte er.
    »Vater«, erwiderte Magnus.
    Der Geist des einen traf auf
den des anderen, und in diesem Moment der eisigen Verbindung veränderte sich die
Galaxis für alle Zeiten.
     
    Auf dem Occullum-Platz
herrschte reges Treiben, dennoch entdeckte Lemuel in den Auren der Händler und
Kunden eine unterschwellige, namenlose Angst. Sie feilschten verbitterter als
üblich,

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