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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
Vom Netzwerk:
war es ein Opfer, das jeder von ihnen bereitwillig
erbrachte. Ihre Brüder waren vergebens gestorben, als Magnus versuchte, Horus
zu retten. Ihr Tod dagegen würde es Magnus ermöglichen, die Warnung vor dem
Verrat dem Imperator zu überbringen, und keiner von ihnen machte es seinem
Herrn und Meister zum Vorwurf, dass er dafür sein Leben lassen musste.
    Als sich Ahriman ihm näherte,
machte Magnus das Auge auf.
    »Ist alles vorbereitet?«,
fragte er.
    Ahriman trug ein weißes Gewand,
vor sich hielt er das Buch Magnus wie eine Opfergabe. Magnus las die Besorgnis
seines bevorzugten Sohnes, aber von all seinen Kriegern konnte er nur ihm den
Zauber anvertrauen, weil einzig Ahriman das klare Denkvermögen und die
distanzierte Beherrschung der Aufzäh-lungen besaß, die beide für diese
Beschwörung genauso unabdingbar waren wie die benötigte Präzision.
    »Das ist es, Milord«,
bestätigte Ahriman. »Trotzdem muss ich Sie noch einmal fragen, ob das wirklich
der einzige Weg ist, den wir nehmen können.«
    »Wieso zweifelst du an mir,
mein Sohn?«, fragte Magnus.
    »Es ist nicht so, als würde ich
an Ihnen zweifeln«, beteuerte er hastig. »Aber ich habe mich gründlich mit
dieser Beschwörung befasst, und ihre Macht übersteigt alles, was wir je
versucht haben. Die Folgen ...«
    »Die Folgen werde ich ganz
allein tragen«, unterbrach ihn Magnus. »Und nun tu das, worum ich dich bitte.«
    »Milord, ich befolge immer Ihre
Anweisungen, aber dieser Zauber, mit dem Sie in dieses fremde Netzwerk
vordringen wollen, erfordert Abmachungen mit den schrecklichsten Kreaturen auf
dem Großen Ozean, mit Wesen, deren Namen mit >Dämonen< übersetzt werden
muss.«
    »Es gibt nur wenig, was du
nicht weißt, Ahriman, aber es gibt damit auch Dinge, die du nicht wissen
kannst. Gerade dir sollte bekannt sein, dass >Dämon< ein bedeutungsloses
Wort ist, erdacht von Dummköpfen, die keine Ahnung hatten, was sie sahen. Vor
langer Zeit bin ich auf dem Großen Ozean Mächten begegnet, die ich für versunkene
Landmassen gehalten hatte. Aber nach einer Weile lernte ich sie als gewaltige
Intelligenzen kennen, als Wesen von so unermesslicher Macht, dass neben ihnen unsere
hellsten Sterne winzig klein wirken. Mit solchen Wesen lässt sich verhandeln.«
    »Was sollten solche Wesen haben
wollen, was sie nicht längst besitzen?«, fragte Ahriman. »Und können Sie sich sicher
sein, dass Sie bei einem solchen Handel nicht benachteiligt werden?«
    »Ja, ich kann mir sicher sein«,
bekräftigte Magnus. »Ich habe schon zuvor mit ihnen gehandelt, und es wird
diesmal nicht anders sein. Hätten wir den Zugang zum Netzwerk auf Aghoru nicht
verloren, dann wäre dieser Zauber nicht nötig. Ich hätte einfach diesen Zugang
benutzt und wäre auf Terra wieder herausge-kommen.«
    »Vorausgesetzt, auf Terra
existiert ein Portal«, gab Ahriman zu bedenken.
    »Natürlich existiert dort ein
Portal. Warum sollte mein Vater sich sonst nach Terra zurückziehen, um dort
seinen Forschungen nachzugehen?«
    Ahriman nickte, aber Magnus sah
ihm an, dass er keineswegs überzeugt war.
    »Es kann keinen anderen Weg
geben, mein Sohn«, sagte er.
    »Wir haben schon mal darüber
diskutiert.«
    »Ich erinnere mich, aber es
ändert nichts daran, dass es mich ängstigt, diese verbotenen Kräfte
ausgerechnet dazu einzusetzen, um dem Imperator eine Warnung zukommen zu
lassen. Warum sollte er einer Warnung glauben, die ihn auf diesem Weg
erreicht?«
    »Wäre es dir lieber, wenn ich
mich auf die Unwägbarkeiten der Astrotelepathie einlasse? Du weißt, wie
wankelmütig diese Interpretationen sein können. Ich wage es nicht, eine
Nachricht von solch schrecklicher Bedeutung von einem Sterblichen überbringen
zu lassen. Nur ich besitze die Macht, um mein Wesen in dieses Labyrinth zu projizieren
und den Weg nach Terra zu finden, damit ich dort die Nachricht von Horus'
Verrat überbringen kann. Damit mein Vater mir glaubt, muss ich persönlich mit ihm
reden. Er muss Zeuge von der Genauigkeit meiner Visionen werden, und er muss
erfahren, was ich weiß. Eine Reihe von Mittelsmännern, die die Nachricht aus dritter,
vierter oder fünfter Hand überbringen, würde jede Warnung so sehr abschwächen,
dass es längst zu spät wäre, ohne etwas gegen die Bedrohung zu unternehmen. Aus
diesem Grund kann es nur so und nicht anders gemacht werden.«
    »Dann muss es so geschehen«,
sagte Ahriman.
    »Ja, das muss es«, bekräftigte
Magnus, stand vom Boden auf und ging mit Ahriman zu der Stelle unter

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