Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
Vom Netzwerk:
einer der zahlreichen Fetische ab, die an
seiner Rüstung hingen.
    Der Schutz, den ein solcher
Talisman bot, war zum größten Teil eine Illusion, doch ein fester Glaube an
derartige Dinge konnte eine minimale Wirkung um ein Vielfaches verstärken. Noch
während ihm dieser Gedanke durch den Kopf ging, bemerkte Ahriman, wie mitten
zwischen den Terminatoren für einen Sekundenbruchteil ein bärtiger Krieger mit
lederner Kappe auftauchte, der wie ein Schatten in einer noch intensiveren
Dunkelheit oder wie ein Flüstern in einem Unwetter war.
    Er nahm eine verwandte Kraft
wahr, aber in dem Moment, da er sie erkannte, war sie auch schon wieder
verschwunden.
    »Lassen Sie verdammt noch mal
etwas Respekt erkennen!«, fauchte Phosis T'kar.
    Der Hauptmann der 2.
Gefolgschaft trat vor, setzte den Heqa-Stab auf dem Boden auf und sagte: »Wenn
Sie noch einmal in diesem Ton reden, dann werde ich Ihrem Leben ein Ende
setzen, das schwöre ich beim Großen Ozean!«
    Man musste Skarssen
zugutehalten, dass ihn diese Worte nicht einmal mit der Wimper zucken ließen,
was eine beeindruckende Leistung war, wenn man sich vor Augen hielt, dass
Phosis T'kars Wut wie ein Vorschlaghammer auf seine Aura aufprallte.
    Skarssen blieb unverändert
einzig auf Magnus konzentriert.
    »Haben Sie die Nachricht
verstanden, die ich Ihnen soeben überbracht habe?«
    »Ich habe sie verstanden«, gab
Magnus frostig zurück.
    »Nehmen Sie Ihre Maske ab.«
    Der Space Wolf zuckte zusammen,
als hätte er eine Ohrfeige bekommen, und Ahriman spürte, dass sich wütende
Energie aufzubauen begann. Auf einmal schnappte er erschrocken nach Luft, als
diese Energie schlagartig von ihm fiel, da ein unendlich größerer Verstand als
sein eigener sie ihm entriss und in sich aufnahm. Skarssens Gliedmaßen
zitterten vor Anstrengung, da sie sich gegen sein Handeln zur Wehr setzen
wollten, als er die Hände hochnahm und die Verschlüsse seiner Maske öffnete.
Dann nahm er sie ab, zum Vorschein kam ein schroffes, zerklüftetes Gesicht, das
an eine Wind und Wetter ausgesetzte Felsklippe erinnerte. Er war glatt rasiert,
hatte hohe Wangenknochen, und aus der Stirn ragten die Fangzähne von Wölfen
hervor, die in ihrer Anordnung an eine Krone erinnerten. Der Bereich des
Unterkiefers war so tätowiert, dass er wie das Gebiss eines Wolfs aussah.
    An Skarssens Schläfe pulsierte
deutlich sichtbar eine Ader.
    »Schon besser«, sagte Magnus.
»Ich töte nie gern einen Mann, wenn ich nicht zuvor sein Gesicht gesehen habe.«
    Magnus schien zu noch
gewaltigerer Größe anzuschwellen, während er gleichzeitig so blieb, wie er
immer aussah. Die Wölfe bellten los, dann nahmen sie die Köpfe runter und
wichen vor dem riesigen Primarchen zurück. Ahriman konnte sehen, wie sich bei
ihnen Angst vor ihrer Beute regte ... nein, das war keine Angst, es war
Skepsis.
    Skarssen war nur mit einer
Absicht hergekommen, nämlich die Thousand Sons in den Ark Reach Cluster zu
bringen. Er hatte die Nachricht auf die eindeutigste Weise überbracht, zu der
er fähig war, doch Magnus ließ sich von der brutalen Gewalt der Space Wolves
nicht so schnell beeindrucken.
    »Töten Sie mich, und Sie werden
den Zorn des Großen Wolfs zu spüren bekommen«, zischte Skarssen ihn an.
    »Ruhe!«, polterte Magnus, und
die Welt kam augenblicklich zum Stillstand. Alle Geräusche erstarben, der Wind
stellte sein leises Stöhnen ein, und Salzkristalle standen mitten in der Luft.
»Sie können mir nicht drohen, Amlodhi Skarssen Skarssensson. Ich kann Sie auf
der Stelle töten, bevor Sie oder einer Ihrer wilden Brüder auch nur einen
Finger rühren können, um mich aufzuhalten. Mit einem einzigen Gedanken kann ich
Ihre Schiffe in Trümmerhaufen verwandeln. Denken Sie darüber gut nach, bevor
Sie Ihre nächsten Worte wählen.«
    Ahriman sah, dass Skarssen kein
Krieger war, dem es an Mut mangelte. Seine Aura begehrte sofort gegen die Herausforderung
in Magnus' Worten auf. Aber er besaß auch den Verstand, um zu begreifen, dass
er angesichts der Macht des Primarchen nicht mehr als ein Staubkorn war. Er sah
nach links und rechts und musste feststellen, dass die Welt um ihn herum erstarrt
war. Kein Banner rührte sich, und bis auf die Thousand Sons bewegte sich nichts
und niemand.
    Skarssen hob den Kopf an,
sodass die Muskelstränge an seinem breiten Hals hervortraten. Ahriman erkannte die
Symbolik dieser Geste.
    Magnus nickte, und mit einem
Mal kehrte die Welt in ihren natürlichen Fluss zurück. Der Wind wehte wieder und
ließ die

Weitere Kostenlose Bücher