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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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übrig? Ich hatte vergessen, zusätzlich etwas mitzunehmen.«
    Lemuel lachte leise. »Auf einer
Welt wie dieser kannst auch nur du vergessen, genug Wasser mitzunehmen.«
    Sie nickte und fuhr sich durch
das kastanienbraune Haar, während ihr Gesicht sogar trotz des Sonnenbrands deutlich
erkennbar rot anlief. Ihre grünen Augen funkelten vor belustigter Verlegenheit,
und Lemuel verstand, warum sie von so vielen begehrt wurde. Sie hatte eine Verletzlichkeit
an sich, die Männer dazu veranlasste, sie entweder beschützen oder entjungfern
zu wollen. Sonderbar daran war, dass sie selbst von dieser Tatsache nichts zu
bemerken schien.
    Gerade hatte sich Lemuel
hingekniet, um eine Feldflasche aus seinem Gepäck zu ziehen, da tippte Camille
ihm auf die Schulter und sagte: »Das kannst du dir sparen. Sieht so aus, als
würde man uns Wasser bringen.«
    Er drehte sich um und schirmte
mit einer Hand die Augen gegen die Sonne ab, dann konnte er einen Astartes
erkennen, der sich ihnen mit einem bronzenen ovalen Behältnis näherte, das er
vor sich trug. Der Kopf des Kriegers war bis auf ein kleines Haarbüschel ganz
oben auf dem Scheitel kahl. Seine goldhäutigen Gesichtszüge waren ungewöhnlich
platt, die Augen dunkel und ein Stück weit von den Lidern bedeckt. Trotz der
Hitze lief Lemuel bei diesem Anblick ein eisiger Schauer über den Rücken, da er
ein wenig von der kalten Macht wahrnahm, die die Konturen des Mannes
verschwimmen ließen.
    »Sobek«, sagte Lemuel.
    »Du kennst ihn?«, fragte
Camille.
    »Ich habe von ihm gehört. Er
zählt zu den Scarab Occult, den Veteranen der Legion. Außerdem ist er der Practicus
von Captain Ahriman«, erläuterte er. Als er Kallistas verständnislosen Blick
bemerkte, ergänzte er: »Ich glaube, das ist eine Art Dienstgrad. So etwas wie
ein talentierter Lehrling.«
    »Ah.«
    Der Astartes-Krieger blieb vor
ihnen stehen und überragte sie, als sei er ein Block aus massivem Keramit.
Seine Gefechtsrüstung war kunstvoll verziert, in die karmesinroten Platten
waren geome-trische Formen und Muster eingraviert, die Lemuel gleich erkannte,
da sie so ähnlich aussahen wie die Verzierungen auf seinem Morgenrock.
    In den rechten Schulterschutz
war ein goldener Skarabäus einge-prägt, auf dem linken fand sich ein
schlangenförmiges Sternen-abzeichen, das Symbol der Thousand Sons.
    In der Mitte des Sterns war ein
schwarzer Rabenkopf zu sehen, der zwar kleiner war als der Skarabäus, dem aber
mehr Bedeutung zukam, da er sich mitten im Legionssymbol befand. Das war das
Zeichen der Corvidae, einem der Kulte der Thousand Sons, auch wenn er während
seiner Zeit bei der 28. Expedition nur wenig von ihnen zu sehen bekommen hatte.
    »Lord Ahriman schickt seinen
Krug mit Wasser«, sagte Sobek, mit sonorer, tiefer Stimme, als hätte die ihren
Ursprung in einer tiefen unterirdischen Quelle irgendwo in seiner Brust. Lemuel
vermutete, dieser besondere Astartes-Tonfall hatte etwas mit der Masse an
biologischer Hardware in seinem Körper zu tun.
    »Das ist sehr großzügig von
ihm«, erwiderte Camille und streckte die Hände aus, um den Krug
entgegenzunehmen.
    »Lord Ahriman hat mich
angewiesen, das Wasser Memoratorin Eris zu übergeben«, machte Sobek klar.
    Camille stutzte kurz. »Oh, aha,
gut. Hier ist sie.«
    Mit einem dankbaren Lächeln
nahm Kallista das Wasser an.
    »Richten Sie bitte Lord Ahriman
meinen Dank aus«, sagte sie und stellte das schwere Behältnis auf dem Boden ab.
    »Es ist sehr umsichtig von ihm,
an mich zu denken.«
    »Ich werde es ihm ausrichten,
sobald er zurückgekehrt ist.«
    »Zurückgekehrt?«, wiederholte
Lemuel.
    »Wohin ist er denn gegangen?«
    Der Astartes schaute auf ihn
herab, dann machte er kehrt und ging zurück zum Lager. Der Astartes hatte zwar
die Frage nicht beantwortet, doch Sobeks Blick war für einen Moment auf den
Berg gerichtet gewesen, was Lemuel genug gesagt hatte.
    »Nette Leute, nicht wahr?«,
befand Camille. »Da stellt man sich doch wirklich die Frage, warum wir uns
eigentlich die ganze Arbeit machen.«
    »Ich weiß, was du meinst. Bei
keinem von ihnen hat man das Gefühl, willkommen zu sein, richtig?«, gab Lemuel
zurück.
    »Bei manchen schon«, wandte
Kallista ein und füllte Wasser in ihre Feldflasche, wobei sie eigentlich mehr verschüttete.
»Ankhu Anen hat uns schließlich geholfen. Und Hauptmann Ahriman geht sehr
zuvorkommend mit seinen Memoratoren um. Von ihm habe ich eine Menge über den
Großen Kreuzzug erfahren.«
    »Komm, ich helfe dir«, sagte
Lemuel und

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