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DGB 13 - Nemesis

DGB 13 - Nemesis

Titel: DGB 13 - Nemesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow
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halten. »Selbstverständlich. Aber vielleicht könnte ich
schon zuvor den Planeten aufsuchen. Ich könnte ... den Weg ebnen.«
    »Schon bald«, wiederholte Horus
beiläufig, doch für den Ordenspriester war damit klar, dass der Kriegsmeister
das Thema abgeschlossen hatte.
    Maloghurst kam humpelnd näher
und hielt eine Datentafel in der Hand. Als er sich vor den Word Bearer stellte,
warf er dem einen finsteren Blick zu. »Eine Nachricht von den Wachschiffen«,
berichtete er. »Sie melden, dass das andere Schiff zu schnell ist. Sie haben
zwar noch Treffer landen können, aber es wird in den Warp entkommen, bevor sie
es einholen.«
    Der Kriegsmeister kniff die
Lippen zusammen. »Lassen Sie es entkommen. Was ist mit dem anderen? Unserem Geist ?«.
    Er deutete auf das Inferno, das
jenseits der Panzerglasscheibe tobte.
    »Unbestimmt«, antwortete der Schildträger.
    »Die Waffencrews berichten von
Phantomsignalen und zahlreichen Echos, aber sie feuern ihre Salven in den toten
Raum und finden nichts.« Erebus beobachtete, wie die vernarbte und stets ernst
dreinblickende Miene des anderen Mannes noch eine Spur ernster wurde. »Ich habe
die Linie der Fighter wie von Euch befohlen nach hinten verlegt, Milord.«
    »Wenn er es wagt, in meine Nähe
zu kommen«, gab Horus nickend zurück, »dann will ich ihm in die Augen sehen.«
    Der Word Bearer folgte dem
Blick des Kriegsmeisters nach draußen.
    Die Datentafel in Maloghursts
knorrigen Fingern gab ein melodisches Signal von sich, das im Widerspruch zur
Dringlichkeit der Mitteilung stand. »Die Sensoren erfassen ... irgendetwas«,
meldete der Schildträger. »Es kommt schnell näher. Auf Kollisionskurs Aber die
Waffen können es nicht ausmachen ... «
    »Eine Aura-Tarnung«, sagte
Erebus und schaute hinaus in das stürmische Dunkel. »Aber über eine solche
Technologie verfügen die Dagoneti doch gar nicht.«
    »Richtig«, bestätigte Horus mit
einem unbekümmerten Lächeln.
    »Können Sie ihn irgendwo
entdecken?« Dabei stellte sich der Kriegsmeister dicht vor das Fenster und
legte die Hände auf das graue Glas.
    Draußen im Mahlstrom der
Energien zuckten feurige Speere umher, die sich nach dem verborgenen Angreifer
ausstreckten. Für einen Moment konnte der Ordenspriester etwas erkennen, das
aussah, als würde sich Öl auf Wasser bewegen. Es war nur die Andeutung eines
räuberähnlichen Objekts, daß das Licht der fernen Sonnen dahinter umlenkte.
»Da!« Er zeigte auf die Position.
    »Ziel lokalisiert!«, brüllte
Maloghurst sofort in sein Kom.
    »Erfassen und zerstören!« Die
Waffencrews konzentrierten ihr Feuer auf die neue Position. Das Schiff war
nahe, näher als das geisterhafte Bild hatte vermuten lassen. Unwillkürlich
machte Erebus einen Schritt nach hinten.
    Horus' Lächeln wurde nur noch
breiter, und der Word Bearer hörte ihn so leise flüstern, dass die Worte fast
nicht wahrnehmbar waren. »Töte mich«, forderte der Kriegsmeister den
unbekannten Angreifer heraus. »Töte mich, wenn du dich traust.«
     
    Die Ultio brannte um ihn
herum.
    Der Pilot war im eigentlichen
Sinne bereits tot, da die höheren mentalen Funktionen des Cyborgs bei einem
Kurzschluss verschmort waren, den ein Treffer an der Steuerbordtragfläche
ausgelöst hatte. Das Kerngehirn war allerdings noch intakt und sorgte dafür,
dass das Schiff immer noch Ausweichmanöver flog, während sich der Himmel gegen
es zu wenden schien.
    Aus dem Rumpf herausgerissene
Trümmerteile und brennendes Plasma zogen hinter dem Schiff her wie ein
Kometenschweif. Das Deck zitterte, und dichter Rauch drang ins Brückenabteil.
Wohin Kell auch sah, überall blinkten nur rote Warnleuchten auf.
    Autonome Systeme hatten die
Protokolle aktiviert, die bei einer praktisch ausweglosen Situation noch zur
Verfügung standen, und eine Irisluke im Boden geöffnet, durch die man in eine
winzige, unter dem Cockpit befindliche Rettungskapsel gelangen konnte.
    Das blaue Licht, das aus dieser
Kapsel nach oben drang, ließ den Vindicare einen Augenblick lang unschlüssig
werden. Er trug die Exitus-Pistole an seinem Gürtel, und er lebte noch. Er
musste nur hineinklettern und ...
    Aber wohin solle er dann?
Selbst wenn er die nächsten zehn Sekunden überlebte — wohin sollte er fliehen?
Welchen Grund zu leben gab es für ihn noch? Seine Mission … Die Mission war
alles, was es in Eristede Kells leerem Dasein noch gab.
    Der Kommandoturm der Rächender
Geist erstreckte sich vor der vorderen Kanzel in die Höhe, gigantische
Mengen alter

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