Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 13 - Nemesis

DGB 13 - Nemesis

Titel: DGB 13 - Nemesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow
Vom Netzwerk:
Lichtgeschwindigkeit.
    Die Wachschiffe am gegenüberliegenden
Ende der Flotte des Kriegsmeisters — vormals imperiale Fregatten und Zerstörer,
deren Besatzung nur aus menschlichen Offizieren bestand — sahen das Schiff und
eröffneten das Feuer. Der größte Teil der Schiffe, der den Dagoneti gehört
hatte, war in den letzten Stunden ausgelöscht worden, und die Nachzügler waren
entweder gezwungen gewesen, auf den Planeten zurückzukehren, oder man hätte sie
kurzerhand mit Strahlenlanzen in Stücke zerteilt.
    Die Zielerfassungslösungen für
das merkwürdige Schiff das wie aus dem Nichts aufgetaucht war, wurden zwar auf
den Holoskopen angezeigt, doch die verhielten sich widersprüchlich, da es den
Waffen nicht gelingen wollte, dieses Objekt zu erfassen.
    Hinzu kam, dass die Scans
gleichfalls kein klares Bild ergaben.
    Für ein Schiff von dieser
Tonnage verfügte es über eine völlig unverhältnismäßig gigantische
Antriebseinheit. Zudem schien es in diesem Moment unbemannt, im nächsten Moment
dann doch bemannt zu sein. Und das Seltsamste von allem war, dass sich an
seinen Flanken eine Warpsignatur aufzubauen begann, die umso stärker wurde, je
weiter es sich vom Schwerkraftschatten des Planeten entfernte und dem
Sprungpunkt näherte.
    Kriegsschiffe lösten sich aus
ihrer Formation und nahmen die Verfolgung auf, während das nichtidentifizierte
Schiff die Ebene der Systemekliptik von Dagonet verließ. Sie würden es niemals
einholen. Ganz allein in ihrer kopflosen Bestie von einem Schiff unterhielten
sich der Navigator der Ultio und der Astropath auf eine Weise, die für
beide Seiten höchst ungewöhnlich war: mit Worten.
    Was die beiden miteinander
teilten, war das Wissen um die vor ihnen liegende Aufgabe. Protokoll Perditus,
Eine verschlüsselte Befehlsreihe, die jedem von ihnen bekannt war und die nur
eine Reaktion erlaubte. Sie mussten bei Erhalt dieser Anweisung sofort das
Einsatzgebiet verlassen und eine vorgegebene Abfolge von Sprüngen durch den
Warpraum vornehmen. Ihre Reise würde erst dann abgeschlossen sein, wenn sie das
Licht von Sol sahen. Ihre Mission war vorzeitig beendet worden, sie mussten
zurückkehren.
    Andere Schiffe beschossen sie,
verfehlten aber das Ziel, dessen Geschwindigkeit fast den kritischen Moment
erreicht hatte, als in der Leere vor ihnen die ersten Anzeichen für das
Entstehen eines Warpportals sichtbar wurden.
     
    Das Blut strömte immer noch aus
Erebus' Nase, als er die Aufzugkabine verließ und sich durch die Gruppe von
Dienern seinen Weg bahnte, die sich auf dem Kommandodeck versammelt hatten und
warteten.
    Die rote Flüssigkeit verklebte
seinen Bart, und er verzog missmutig den Mund, während er sich mit einer Hand
über das Gesicht wischte. Gnädigerweise ließ der psionische Schock jetzt wieder
nach, aber für kurze Zeit hatte es sich angefühlt, als würde es ihn
aufschlitzen.
    In seinen Genfächern an Bord
des Flaggschiffs hatte er beim Meditieren in der Düsternis versucht, eine
Antwort zu finden. Die achtfachen Pfade waren verworren, er konnte nicht ihre
Endpunkte sehen.
    Ziemlich genau seit dem Moment,
da sie im Dagonet-System eingetroffen waren, hatte Erebus gespült, dass
irgendetwas nicht stimmte.
    Seine sorgfältigen Planungen,
die Arbeiten, die er unter der Führung der Großen entwickelt hatte, die für
normalerweise so klar und verständlich war, wurden von einem Schatten
überlagert, dessen Quelle er nicht ausmachen konnte. Es störte ihn obwohl das
Ganze bis zu einem gewissen Maß eine solche Gefühlsregung gar nicht verdient
hatte. Dies war nur ein kleiner Wirbel in einem großen Plan. Dieser Planet und
diese Maßnahme, das war nichts weiter als eine nebensächliche Ablenkung von den
vorbestimmten Arbeiten des allumfassenden Plans.
    Und doch unternahm Horus immer
öfter solche Aktionen, die verzichtbar gewesen wären. Zugegeben, er folgte
immer noch auf dem Weg, den Erebus ihm vorgab, daran gab es keinen Zweifel,
doch das geschah nicht mehr mit der anfänglichen Schnelligkeit. Der Kriegsmeister
wandte sich etwas anderem zu, und er ging eigenwillig damit um. Manchmal
stellte sich der Word Bearer die Frage, ob der Herr der Rebellen womöglich auf
andere Stimmen als auf seine hörte.
    Doch es gab keinen Grund, sich
darüber den Kopf zu zerbrechen.
    Es war gar nicht anders zu
erwarten gewesen, immerhin war Horus ein Primarch. Einem Primarchen
vorschreiben zu wollen, was er zu tun hatte, war ein genauso aussichtsloses
Unterfangen als wollte man versuchen,

Weitere Kostenlose Bücher