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DGB 13 - Nemesis

DGB 13 - Nemesis

Titel: DGB 13 - Nemesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow
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verstehen,
warum dieser Kampf so wichtig ist. In diesem Universum treiben finstere Kräfte
ihr Unwesen, Kind.«
    »Der Kriegsmeister ...«
    »Horus Lupercal ist nur ein Erfüllungsgehilfe
dieser unkontrollierten Anarchie, meine Liebe. Auf jeder Welt, die in den
Schatten getaucht wird, den der Ehrgeiz des Kriegsmeisters wirft, manifestiert
sich etwas, und in der Schwärze zwischen den Sternen wächst kalter Hass heran.«
    Soalm fühlte sich von der
ruhigen, eindringlichen Stimme der Frau angesprochen, schweigend hörte sie ihr
weiter gebannt zu.
    »Sie und ich, die Menschheit
insgesamt und sogar der Gott-Imperator ... wir alle werden von einem Chor aus
verheerenden Mächten auf die Probe gestellt. Wenn unser Herr tatsächlich
göttlich ist, dann müssen wir uns vor Augen halten, dass es ein Pendant zu ihm
gibt, etwas, das jenseits unserer Vorstellung vom Bösen liegt ... Was mir Angst
macht, das ist der Traum, was kommen wird, wenn wir diesen Hass über unser
glorreiches Imperium kommen lassen. Es wird Unruhen und Zerstörung geben, Feuer
und ...«
    »... und Chaos«, ergänzte Jenniker.
     
    Wäre es allein nach ihm
gegangen, dann hätte der Mörder gewartet, bis die Iubar und die sie
begleitenden Schiffe das Solsystem erreicht hatten, bevor er mit dieser
Operation begann.
    Aber Speers Zeitfenster war
klein, und es schrumpfte mit jeder verstreichenden Stunde mehr zusammen. Es war
einfach am sinnvollsten, jetzt zu handeln. Wenn sie sich erst einmal im
Segmentum Solar befanden, würden die Sicherheitsmaßnahmen rund um die
Eurotas-Flotte mindestens verzehnfacht werden, und Ermittler Hyssos würde dann
mehr als genug zu tun haben und unabkömmlich sein.
    Und dann waren da noch andere
Faktoren zu berücksichtigen. So konnte sein Ziel, wenn er es erst einmal
gekennzeichnet und gespeichert hatte, möglicherweise stark genug sein, um es
Speer zu erlauben, seine Fähigkeit über eine interplanetare Entfernung hinweg
zum Einsatz kommen zu lassen. Er hoffte, das würde nicht der Fall sein, denn
Speer genoss von ganzem Herzen den Moment, wenn er seinem Opfer in die Augen
sehen und dort die Erkenntnis ablesen konnte, dass sein Ende gekommen war.
Sollte ihm dieser krönende Abschluss verwehrt werden, dann wäre das einfach nur
... ungerecht.
    Der Mörder folgte strikt der
Linie aus Fliesen, die durch die gallertartigen Linsen der über seine Augen
gewachsenen Dämonenhaut phosphorgrün leuchteten.
    Das normale menschliche
Sehvermögen hätte nicht ausgereicht, um die verschiedenartigen Bodenfliesen im
Reliquiar voneinander zu unterscheiden. Ein nichtsahnender Eindringling wäre
unweigerlich in eine der Zonen mit Kontra-Schwerkraft geraten, von denen der
Saal durchsetzt war, und dort hätte er dann in der Luft geschwebt, bis die
Wachen mit gezückten und schussbereiten Waffen zu ihm gekommen wären.
    Er ignorierte die in der lang
gestreckten Galerie ausgestellten Kunstwerke, die alle ungeheuren Wert besaßen
und von denen jedes in einem eigenen Alkoven ausgestellt war. Auch die
sterblichen Überreste jedes Handelsbarons der Eurotas seit dem allerersten
hatten hier ihre letzte Ruhestätte gefunden. Ihre Asche befand sich in großen
Urnen, die aus Diamanten, Tantalum, der Schale eines Xexet-Quintals und anderen
Materialien gefertigt waren, von denen jede kostbarer und seltener war als die
vorausgegangene. Die Porträts von Lords und Ladys aus der Clangeschichte
beanspruchten jeden freien Platz an den Wänden, und alle starrten sie mit
leerem Blick auf Speer, der sich seinen Weg an ihnen vorbei bahnte und dabei
einen Bogen um die Wahrnehmungssphären der Strahlsensoren und um die Detektoren
für magnetische Anomalien machte. Die Fransen der Dämonenhaut bewegten sich
leicht wellenförmig und untersuchten unablässig die umgebende Atmosphäre und
Temperatur, damit sich der Eindringling entsprechend abkühlen konnte. Die
Thermalsensoren, die jeden Quadratzentimeter der Wände des Reliquiars
überzogene hielten Ausschau nach dem intensiven Leuchten von Körperwärme, konnten
aber nichts entdecken. All die geduldigen und so schlauen Geräte waren nach wie
vor der Ansicht, dass der Saal menschenleer war.
    Am entlegenen Ende der Galerie
befand sich in einem gläsernen Stasiskäfig auf einer Säule aus weißem Marmor
und Platin die Handelsverfügung.
    Speer wurde etwas langsamer,
als er sich ihr näherte, und strich hinter der Schorfmaske mit der Zunge über
seine Lippen. Die Geste bewirkte, dass sich die ölige Haut auf den

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