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- Red Riding Hood - Unter dem Wolfsmond

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Titel: - Red Riding Hood - Unter dem Wolfsmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Blakley-Cartwright , David Leslie Johnson
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Vorwort

    I m August 2009 wurde mir ein Drehbuch mit dem Titel The Girl with the Red Riding Hood (»Das Mädchen mit dem Rotkäppchen«) zugesandt, geschrieben von David Leslie Johnson nach einer Idee von Leonardo DiCaprio. DiCaprios Produktionsfirma Appian Way hatte das Projekt zusammen mit Warner Bros. entwickelt. Ich war sofort Feuer und Flamme für die Idee, eine neue, düstere und hintergründige Version des klassischen Märchens zu erzählen.
    Märchen sind vielschichtige Modelle, die uns dabei helfen, eigene Welten zu erschaffen und zu verstehen, und nichts anderes habe ich mit diesem versucht. Ich hatte den Kopf voller Ideen und Bilder, mit denen ich diese Welt erlebbar machen könnte. Zur Inspiration nutzte ich kreative Quellen in meiner Umgebung – die Gemälde meiner Schwester für das Magische und Atmosphärische, aktuelle Modehits für die Kostüme, ein kleines Buch über nordrussische Architektur, das ich aus meiner Teenagerzeit aufgehoben habe, für die Gestaltung von Daggorhorn.
    An dieser Version von Rotkäppche n interessierte mich besonders das moderne Empfinden der Figuren und ihre Beziehungen. Die Geschichte behandelt Themen wie die
Ängste Jugendlicher und die Tücken des Erwachsenwerdens und Sichverliebens. Und natürlich kommt auch der große böse Wolf darin vor. Der Wolf in unserer Geschichte steht für eine dunkle, gefährliche Seite des Menschen und leistet einer paranoiden Gesellschaft Vorschub.
    Diese soziale Paranoia hat mich bei der weiteren Bearbeitung des Drehbuchs nicht mehr losgelassen und ist schließlich auch in die Daggorhorner Architektur eingeflossen. Die Dorfbewohner leben in Hütten, die wie kleine Festungen anmuten – sie sind auf Pfählen errichtet und mit schweren Fensterläden und Leitern versehen, die bei Einbruch der Dunkelheit eingezogen werden. Die Menschen in dem Dorf schützen sich aber nicht nur physisch, sondern sind auch emotional auf der Hut, und in dem Augenblick, als der jahrzehntelange Friede mit dem Wolf zerbricht, beginnen auch ihre Beziehungen untereinander zu bröckeln.
    Je tiefer wir in diese Welt eintauchten, desto klarer wurde mir, dass die Figuren und ihre Vorgeschichten zu komplex für den Film wurden, und so wollte ich dabei helfen, einen Roman auf den Weg zu bringen, der das verschlungene emotionale Geflecht in dem Dorf Daggorhorn eingehend beleuchtet.
    Bei einem Besuch in New York traf ich meine Freundin Sarah Blakley-Cartwright. Sie hatte soeben ihr Studium am Barnard College mit Auszeichnung absolviert und einen Abschluss in Kreativem Schreiben gemacht. Ich kenne Sarah seit meinem dreizehnten Lebensjahr – sie hat sogar in allen meinen vier vorausgegangenen Filmen kleinere Rollen gespielt. Sie war schon immer ein origineller, poetischer Geist – voller wunderlicher Einfälle –, und ich erkannte, dass sie für dieses Projekt wie geschaffen wäre.

    Kaum hatte ich mit Sarah über die Idee gesprochen, stürzte sie sich kopfüber in die Arbeit. Sie flog ins kanadische Vancouver, als wir dort die Kulissen für den Film bauten, und tauchte vollkommen in die Welt von Red Riding Hood ein. Sie sprach mit allen Schauspielern über ihre Figuren, wohnte Proben bei und tanzte in der Festszene über glühende Kohlen. Sarah war wirklich aktiv an der Entstehung der Geschichte beteiligt.
    Ich glaube, Sarah hat einen wunderbaren Roman geschrieben, der die Welt der Figuren vertieft. Sie gibt uns die Möglichkeit, in den gefühlvollen Momenten zu verweilen, jenen, die uns erkennen lassen, dass Rotkäppchen nicht nur ein Märchen ist, sondern eine universelle Geschichte über die Liebe, den Mut und das Erwachsenwerden.
    Viel Spaß!
     
    Catherine Hardwicke

Es war einmal ein Mädchen …
     
     
    … und ein Wolf!

TEIL EINS

Kapitel 1
    V on der schwindelnden Höhe des Baumes aus konnte das kleine Mädchen alles sehen. Tief unten im Talgrund lag das verschlafene Dorf Daggorhorn. Von hier oben sah es aus wie ein fernes und fremdes Land. Wie ein Ort, über den sie nichts wusste, ein Ort ohne angespitzte Schanzpfähle, ein Ort, in dem nicht die Angst zu Hause war.
    So hoch oben in der Luft hatte Valerie immer das Gefühl, sie könnte auch jemand anders sein. Sie könnte ein Tier sein – ein Falke, stolz und unnahbar, nur auf das eigene Überleben bedacht und ganz für sich.
    Obwohl sie erst sieben Jahre alt war, wusste sie, dass sie irgendwie anders war als die anderen im Dorf. Valerie wahrte immer einen gewissen Abstand zu ihnen, selbst zu ihren Freundinnen,

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