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GK0001 - Die Nacht des Hexers

GK0001 - Die Nacht des Hexers

Titel: GK0001 - Die Nacht des Hexers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mitternacht.
    Fast im Schrittempo rumpelte ein uralter Lieferwagen über den holprigen Feldweg.
    In dem kleinen Führerhaus saßen drei Männer.
    Der Mann am Steuerrad war Professor Ivan Orgow. Mit dunklen, tief in den Höhlen liegenden Augen starrte er in die Nacht, die nur vom Licht der beiden Scheinwerfer spärlich erhellt wurde.
    Ivan Orgows Gedanken konzentrierten sich voll auf die vor ihm liegende Aufgabe. In seinen Augen flackerte es, als er daran dachte, welche Macht er besaß.
    Er, Ivan Orgow, besaß Macht über die Toten. Eine grauenvolle, unheimliche Macht. Noch in dieser Nacht würde ein Toter ins Leben zurückkehren.
    Die beiden Männer neben ihm konnten nicht mehr klar denken, waren nicht mehr Herr über sich selbst. Professor Orgow hatte sie hypnotisiert. Sie führten nur seine Befehle aus.
    Der alte Lieferwagen hatte sein Ziel erreicht. Er stand jetzt vor dem alten, schmiedeeisernen Tor des Friedhofes.
    Professor Orgow löschte die Scheinwerfer. Dann drückte er die Tür auf und sprang aus dem Wagen.
    Der Nebel hatte zugenommen. Wie ein Panzer legte er sich auf die Brust und erschwerte das Atmen.
    Professor Orgow winkte seinen beiden Gehilfen. Er holte ein Schlüsselbund aus der Tasche und öffnete das primitive Schloß des Friedhoftores.
    Es quietschte, als er das Tor aufschob.
    Hintereinander huschten die drei Männer auf den Totenacker. Bald hatte sie der Nebel verschluckt. Nur der Lieferwagen stand verlassen an der rissigen Mauer.
    Ivan Orgow kannte sich gut aus. Zielstrebig ging er auf das alte, aus dicken Steinen erbaute Trauerhaus zu, das gleichzeitig auch als Leichenhalle diente.
    Auch für die schwere Holztür besaß der Professor einen Schlüssel. Er atmete tief durch, als er die Tür aufschloß. Eine seltsame Erregung hatte ihn gepackt. Es war die Erregung dicht vor einem entscheidenden Ereignis.
    Orgow verharrte noch. Er konzentrierte seine Gedanken auf das Kommende.
    Dann drückte er gegen die schwere Tür.
    Knarrend schwang sie nach innen.
    Orgow holte eine Taschenlampe aus der Seitentasche seines langen dunklen Mantels.
    Er tat einen Schritt in die Leichenhalle und knipste die Lampe an.
    Der Lichtstrahl geisterte durch die kleine Halle. Er tastete sich über die Wände, die mit Buchsbaumzweigen geschmückt waren und deren Geruch der Professor wie Balsam aufsog.
    Ivan Orgow ließ den Strahl der Lampe weiterwandern. Der kalte Marmorboden der Halle warf das Licht teilweise zurück und zauberte Reflexe auf das graue, eingefallene Gesicht des Professors.
    Orgow ließ den Strahl der Lampe bis zur gegenüberliegenden Wand kreisen.
    Und da stand das, was er suchte.
    Ein Sarg!
    Es war ein teurer Eichensarg. Er ruhte auf einem kleinen Podest und war mit Kränzen und Blumen geschmückt. Morgen sollte die Trauerfeier sein.
    Die Augen des Professors irrlichterten, als er langsam auf den Sarg zuging. Seine freie linke Hand zuckte wie im Fieber. Orgow konnte seine Erregung kaum noch dämpfen.
    Plötzlich warf er mit einer wilden, unkontrollierten Bewegung Blumen und Kränze zur Seite, stützte sich mit beiden Händen auf den Sargdeckel und keuchte schwer.
    »Ich werde dich wiederholen«, murmelte er. »Aus dem Reich der Toten wirst du zurückkehren. Du wirst Unheil bringen über die Menschen, und ich werde befehlen. Ich habe die Kraft und die Macht, um alle zurückzuholen. Und dann werden die Toten sich rächen.«
    Schweißgebadet richtete sich Orgow auf. In seinen Augen flackerte der nackte Wahnsinn.
    Wie ein Vampir breitete er die Arme aus und lachte. Aber es war ein irres Lachen. Der Teufel selbst schien es ihm eingegeben zu haben.
    Orgows Gehilfen standen wie Zinnsoldaten an der Tür. In ihren Gesichtern zuckte kein Muskel.
    Es dauerte noch eine Weile, bis sich der Professor wieder beruhigt hatte.
    Dann wandte er sein hageres Gesicht den Männern zu. »Kommt!« flüsterte er rauh. »Macht euch an die Arbeit!«
    Wie zwei Marionetten setzten sich die beiden in Bewegung. Sie waren fast gleich groß und ungeheuer breit. Unter ihren schäbigen Jacken trugen sie karierte Hemden und an den Beinen alte Cordhosen.
    »Die Werkzeuge!« Orgow funkelte die Männer an.
    Sie griffen in die Taschen und holten zwei Stemmeisen hervor. Diese klemmten sie unter die Verriegelung des Sargdeckels.
    Schon nach kurzer Zeit knallte das erste Schloß auseinander. Das zweite hielt ebenfalls nicht lange.
    »Hebt den Deckel ab!«
    Die Männer gehorchten ihrem Herrn.
    Langsam hoben sie den schweren Sargdeckel.
    Mit

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