DGB 13 - Nemesis
Koyne
sarkastisch dazwischen. »Ich kann nicht glauben, dass das möglich sein soll. Speer
wird wie ein lästiges Insekt zerschmettert werden. Den Worten dieser Frau
können wir nicht vertrauen! Ihre Art wird von archaischem spirituellem
Fanatismus gelenkt, aber nicht von Fakten!«
»Allein der Gott-Imperator
lenkt mich ...«, beteuerte sie.
Die Callidus zeigte auf die
Giftmischerin. »Sehen Sie? Sie gibt es sogar zu. Sie gehört einem Kult an, der
vom Rat von Terra verboten worden ist!« Bevor einer der anderen etwas darauf
erwidern konnte, fuhr sie fort: »Wir haben hier eine Mission zu erledigen! Unsere
Zielperson ist hier! Horus mag diesen Hauptmann Sedirae absichtlich in den Tod
geschickt haben, aber vielleicht haben wir diese Mission auch in Gefahr
gebracht, weil wir zu vorschnell gehandelt haben. Doch das ist jetzt nicht von
Bedeutung, denn das Ergebnis bleibt so oder so das Gleiche: Unsere Mission ist
noch nicht abgeschlossen.«
»Er wird nach Dagonet kommen«,
meinte Tariel.
»Dem Kriegsmeister bleibt jetzt
gar keine andere Wahl. Er muss zeigen, dass er derjenige ist, der diese Welt
bestraft.«
»Ganz genau«, pflichtete Koyne
ihm bei. »Wir werden noch eine Chance bekommen, ihn zu töten. Unsere einzige
Chance. Ein Augenblick wie dieser wird sich nie wieder ergeben.« Soalm richtete
sich auf und stellte sich vor die Gruppe.
»Sie verstehen überhaupt nichts
von dem, was mich angeht, Gestaltwandlerin. Und Sie verstehen auch nichts von
dem, was ich glaube!«, fauchte sie Koyne an. »Seine Göttlichkeit ist absolut,
und indem Sie das leugnen, täuschen Sie sich nur selbst. Allein er kann die
Menschheit vor der Finsternis bewahren, die sich ringsum zusammenzieht. Wir
können ihn nicht enttäuschen Sie zuckte und verlor den Halt, fiel dabei aber
gegen Kell, der sie festhalten konnte, bevor sie auf das Deck schlagen konnte.
»Ich kann ihn nicht enttäuschen
... nicht schon wieder!«
Tariel meldete sich zu Wort.
»Wenn Soalm recht hat, und wir haben es tatsächlich mit dem Schwarzen Paria zu
tun, der etwas vom Blut des Imperators in sich aufgenommen hat ... dann wird
Speer versuchen, von dieser Welt zu entkommen und so schnell wie möglich nach
Terra zu gelangen. Und wenn er ein Schiff hat, mit dem er in den Warp gelangen
kann, oder was noch schlimmer wäre, wenn Horus' Flotte ihn erwartet, dann
werden wir ihn gar nicht aufhalten können. Speer muss getötet werden, bevor er
Dagonet verlässt.«
»Oder wir vertrauen dem
Imperator und führen unseren Befehl aus«, hielt Koyne dagegen. »Sie halten ihn
für göttlich, Soalm? Vielleicht kann ich Ihnen in dem Punkt nicht zustimmen,
dennoch glaube ich, er ist stark genug, um jeden Angriff abzuwehren. Ich
glaube, er wird diesen Speer kommen sehen und ihn mit einer Handbewegung vom
Himmel holen.« Die Callidus verzog ihr jungenhaftes Gesicht. »Aber Horus? Der
Kriegsmeister ist eine Schlange, die sich nur für einen Moment aus ihrem
Versteck erhebt. Wir töten ihn hier auf dieser Welt, und damit bannen wir für
immer die Bedrohung, die von ihm ausgeht.«
»Wird es wirklich so einfach
sein?«, konterte Soalm.
»Eine ganze Stadt muss sterben,
nur weil wir einen einzigen Astartes getötet haben. Glauben Sie, wenn der
Kriegsmeister stirbt, werden die Rebellen vor seinem Leichnam niederknien und
vor Trauer wie gelähmt sein? Es wird Anarchie herrschen, Zerstörung und Chaos!«
»Ich bin der Kommandant dieser
Mission!«, ging Kell energisch dazwischen. »Ich habe hier das Sagen.« Er warf
Soalm einen wütenden Blick zu. »Ich lasse nicht noch einmal Ungehorsam zu. Ich
treffe hier die Entscheidungen, niemand sonst.«
»Wir können aber nicht beide
töten«, gab Tariel zu bedenken.
»Starten Sie, wir müssen los«,
forderte der Vindicare ihn auf und griff nach seinem Gewehr.
An der Außenmauer des Raumhafens
hielt sich eine zusammen-gewürfelte Gruppe Männer auf, einige davon Soldaten,
andere nicht, alle mit erbeuteten Waffen ausgestattet und von einer Aura der
Angst umgehen. Sie sahen das Jetbike, das sich ihnen von der Wüste kommend
näherte, und eröffneten sofort das Feuer. Seit dem Schock, den die Dämmerung
ihnen beschert hatte, war jeder und alles darauf aus gewesen, sie zu töten, und
sie wollten nicht abwarten, ob mit diesem Fahrzeug ein weiterer Feind oder
vielleicht doch ein Freund unterwegs war. Wahnsinn und Entsetzen herrschten
inzwischen auf Dagonet, und in ihrer Panik, irgendwie aus der zum Untergang
verdammten Stadt zu entkommen, wandten sich
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