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DGB 13 - Nemesis

DGB 13 - Nemesis

Titel: DGB 13 - Nemesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow
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an?«
    »Sie tragen keine Uniform,
General-Kommandant«, sagte der Schütze leise. »Ich hätte Sie fast nicht erkannt.«
Venwundert zog Valdor eine Braue hoch. »Sind wir uns schon mal begegnet?« Der
Scharfschütze schüttelte den Kopf. »Nein, aber ich kenne Sie. Und Ihre Arbeit.«
Dann sah er den Infocyte an.
    »Vindicare«, begrüßte Tariel
ihn knapp.
    »Vanus«, kam die Antwort.
    »Ich bin neugierig«, gestand
Kell.
    »Woher wussten Sie, dass ich
Sie beobachten würde?«
    »Sie halten sich schon eine
ganze Weile in diesem Sektor auf. Ich konnte also davon ausgehen, dass Sie den
Absturz mitbekommen hatten.« Der Custodes machte eine ausholende Bewegung.
»Mein Plan war es gewesen, Ihre Beute zu finden, um auf diese Weise an Sie
heranzukommen. Wie es aussieht, hat die Änderung meines Plans das Ergebnis
nicht beeinflusst.«
    Tariel sah zu Valdor. »Darum
haben Sie sie nicht angegriffen? Sie hätten mit denen fertigwerden können, aber
Sie haben einfach garnichts gemacht.« Er verzog mürrisch den Mund. »Ich könnte
jetzt tot sein!«
    »Ich hatte überlegt, ob ich das
geschehen lassen sollte«, sagte der Scharfschütze beiläufig. »Aber dann habe
ich die Idee wieder verworfen. Wenn sich ein so ungleiches Paar wie Sie beide
auf den Weg hierher begibt, dann muss es dafür schon einen guten Grund geben.«
    »Sie hätten fast den Kerl mit
dem Plasmagewehr verfehlt!«, herrschte der Infocyte ihn an.
    »Nein«, gab Valdor zurück und
lächelte dabei flüchtig. »Hätte er nicht.« Der Scharfschütze legte den Kopf
schräg. »Ich verfehle nie ein Ziel.«
    »Sie haben sich ohne Ihre Kom-Ausrüstung
in die atalantische Zone vorgewagt«, stellte Valdor fest.
    »Kom-Übertragungen lassen sich
feststellen«, hielt Kell dagegen.
    »Das hätte den Banditen meine
Anwesenheit verraten.«
    »Deshalb auch unsere etwas
unkonventionelle Vorgehensweise, um Kontakt mit Ihnen aufzunehmen«, fügte der
Custodes hinzu.
    Argwöhnisch kniff Tariel die
Augen zusammen.
    »Woher wussten Sie, wann Sie
schießen müssen?«
    »Sein Zielfernrohr verfügt über
ein Auspex, das von den Lippen ablesen kann«, antwortete Valdor anstelle des
Schützen.
    »Ihr Auftrag hatte ein offenes
Ende, soweit ich weiß.«
    »Ich lösche systematisch die
Plündererbanden aus«, sagte Kell.
    »Ich habe hier auch noch zu
tun. Außerdem bleibe ich so in Übung.«
    »Sie haben jetzt eine neue
Mission«, warf Tariel ein.
    »Sie und ich.«
    »Tatsächlich?« Kell nahm die
Maske ab, zum Vorschein kam ein faltiges Gesicht mit wachsamen Augen und einer
Hakennase. Sein schwarzes Haar war kurz geschnitten.
    »Wer ist das Ziel?« Valdor
stand auf, zog eine Mag-Leuchtpatrone aus einem Fach in seiner Brustpanzerung,
richtete sie in den Himmel und feuerte. »Alles zu seiner Zeit.« Kell kniff die
Augen zusammen. »Dann führen Sie diese geheimnisvolle Mission an,
General-Kommandant?«
    »Ich nicht«, antwortete der
Custodes und schüttelte den Kopf, während die Flamme zuckende Schatten um sie
herum warf.
    »Sondern
Sie, Eristede.«

 
    Vier
    Blut
    Waffen
    Gesicht und Name
     
     
    DAS DRÖHNEN DER ROTOREN DES
COLEOPTERS machte eine Unterhaltung bei normaler Lautstärke in der Kabine
unmöglich, sodass sich Yosef damit begnügen musste, Daig ins Ohr zu raunen,
damit nicht jeder mithören konnte. »Es ist das Muster, das mir Sorgen macht«, sagte
er.
    Daig hatte eine Akte
aufgeschlagen auf dem Schoß liegen, mit einer Hand hielt er die Streifen
Rebenpapier fest, die andere umfasste einen dicken Datenstift. »Was für ein
Muster?«
    »Eben«, erwiderte Yosef. »Es
gibt nämlich keins. Jedes Mal, wenn irgendein Verrückter eine Mordserie
gestartet hat, steckte bislang irgendeine Logik dahinter, und wenn die noch so
verdreht war. Jemand wird ermordet, weil sich der Täter an den Stiefvater
erinnert, von dem er misshandelt wurde. Oder weil die Stimmen in seinem Kopf
ihm sagen, dass alle Menschen, die etwas Grünes tragen, böse sind ...« Er
zeigte auf die Akte.
    »Aber welchen Zusammenhang gibt
es hier? Zwischen Latigue, Norte und allen anderen? Sie kommen aus völlig
verschiedenen Ecken des Lebens, es sind Männer und Frauen, Alte und Junge,
Große und Kleine ...« Er schüttelte den Kopf. »Wenn es irgendeine Gemeinsamkeit
gibt, dann ist sie mir bislang nicht aufgefallen.«
    »Na, mach dir mal keine
Sorgen«, gab Daig zurück.
    »Es werden sich schon genug
Leute finden, die bereit sind, ihre halbgaren Theorien beizusteuern. Nach
Latigues Tod kannst du darauf wetten, dass das

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