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DGB 13 - Nemesis

DGB 13 - Nemesis

Titel: DGB 13 - Nemesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow
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Verhalten etwas Verschwörerisches verlieh. »Wenn wir die
Identität des Opfers noch für eine Weile geheim halten könnten, wenigstens für
ein paar Tage. Es ware hilfreich ...«
    Aber sie schüttelte bereits den
Kopf. »Wir haben versucht, die Information unter Verschluss zu halten, aber
...« Sie hielt kurz inne und zuckte mit den Schultern. »Na ja, die Leute reden
halt, und Latigues Mitarbeiter haben die Bescherung gesehen.« Yosef verzog den
Mund. »Dann weiß das Konsortium also Bescheid.«
    »Wenn das alles wäre«, gab sie
zurück. »Das Konsortium hat seine Beziehungen zum Landgrafen spielen lassen und
den Aeronef direkt wieder aus der Asservatenkammer geholt.«
    »Das können die doch nicht
machen!«, warf Daig erschrocken ein.
    »Es ist bereits passiert«,
redete Tisely weiter. »Und Kliniker des Konsortiums sind in diesem Moment auf
dem Weg hierher, um den glücklosen Cirsun abzuholen.« Sie tippte gegen das
beschlagene Glasbehältnis.
    »Wahrscheinlich stecken sie
noch im Verkehr fest, sonst wäre er längst nicht mehr hier.« Yosef kniff die Augen
zusammen. »Das fällt in die Zuständigkeit der Sentine. Das ist eine iestanische Angelegenheit.« Eiskalte Wut erfasste ihn, als er an Telernachs Worte auf dem
Revier dachte. Gerade mal ein Tag war vergangen, und nun setzte sich ihre
Vorgesetzte über all diese Dinge hinweg, nur um dem Konsortium in jeder
Hinsicht zu Diensten zu sein — alles nur, weil Iesta Veracrux das gesamte
Ultima Segmentum mit Wein belieferte und die Wirtschaft am Rebstock
vertrocknete, wenn Eurotas nicht den Transport übernahm.
    Daig fluchte leise, was ihm
einen mahnenden Blick von Tisely einbrachte. »Und das ist noch immer nicht
alles«, redete sie weiter, als wollte sie ihn bestrafen. »Latigues Vorgesetzte
haben eine astropathische Mitteilung an den Handelsbaron persönlich geschickt, und
offenbar haben sie damit sein persönliches Interesse an dem Fall geweckt.«
    »Eurotas ...«, hauchte Yosef
und spürte, wie ihm das Blut aus dem Gesicht wich. »Er kommt her?«
    »Oh, daran zweifele ich nicht«,
entgegnete Tisely. »Man erzählt sich sogar, dass einige seiner persönlichen
Mitarbeiter bereits im Warp sind.« Unwillkürlich regte sich bei Yosef wieder
dieses Unbehagen, und er musste die kühle, antiseptische Luft tief einatmen.
Von plötzlicher Wut erfasst, riss er Daig die Datentafel aus der Hand und sah
sie aufgebracht an.
    »Das ist keine polizeiliche
Ermittlung mehr, das ist ein verdammter Giftkelch!«
     
    Ruckartig kehrte Valdors
Bewusstsein zurück, und er unterdrückte ein reflexartiges Husten. Auf ihm
lastete ein großes Gewicht, und ringsum türmte sich Sand auf.
    Zudem nahm er eine intensive
Hitze wahr, deren Quelle sich in nächster Nähe befinden musste und die seine
Haut versengte. Auf den Lippen hatte er den unangenehmen Geschmack von
brennendem Treibstoff.
    Der Custodes nahm eine
Überprüfung seiner Körperfunktionen vor und stellte fest, dass ein
ausgekugeltes Gelenk die einzige nennenswerte Verletzung war, die er beim
Absturz erlitten hatte.
    Behutsam drückte er den
Unterarm zurück in die Gelenkpfanne und winkelte probeweise den Arm an, wobei
der ihn durchzuckende Schmerz schnell wieder abebbte. Dann legte er beide Hände
auf das Objekt, dessen Gewicht ihn auf den Boden drückte, und sah, dass es sich
um einen Teil einer Rumpfplatte handelte, die er ohne große Anstrengung hochstemmte
und zur Seite schob.
    Als er sich aufrichtete, war er
von Flammen und grauem Rauch umgeben. Nur bruchstückhaft konnte er sich an den
Moment des Projektileinschlags erinnern: ein Funkenregen, Schmerzen, die sich
wie wild überschlagende Frachtkabine, als der beschädigte Transporter abstürzte
und ungebremst auf die sandige Ebene aufschlug. Valdor hatte Tariel schreien
hören, und nun war von dem Infocyte nichts zu sehen. Er bewegte sich nach vorn
und bahnte sich einen Weg durch die qualmenden Trümmer des Wracks und die Hitze
des brennenden Schlicks aus flüssigem Promethium, das sich über die Landschaft
ergossen hatte.
    Abgerissene Teile des
Transporters lagen auf einer schnurgeraden rußgeschwärzten Linie verstreut, die
sich auf der rötlichen Ebene in die Richtung verlor, aus der der Transporter
über den Grund gerutscht war.
    Valdor entdeckte etwas, das ihm
bekannt erschien: die Pilotenkanzel. Die Eiform war aufgerissen und
eingedrückt, von innen klebte Blut an der Glaskuppel. Diese Feststellung und
das gesamte Aussehen der Kapsel ließen keinen Zweifel daran, dass

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