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DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
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ihren tragbaren Auspex-Einheiten.
    Argel Tal überquerte die
Plattform und ging um die amniotischen Kapseln herum, um auf die Hauptsäule zuzusteuern,
die sich durch umfangreiche Kabelstränge, Ketten, Drähte und industrielle
Klammern von allen anderen abhob. Die in die Säule eingelassenen Generatoren erzeugten
das gleiche wütende Wummern wie die auf dem Rücken getragenen
Antriebseinheiten, die es den Astartes erlaubten, sich in die Lüfte zu erheben.
Dieses kleine Detail ließ den Captain lächeln.
    Der Mutterleib der Primarchen.
Hier reifen die Söhne des Anathemas in ihren kalten Wiegen heran.
    Der Captain näherte sich der
vordersten Kapsel. Ihre Oberfläche war aus unlackiertem grauen Eisen, glatt an den
Stellen, an denen sich keine Anschlüsse und Vorrichtungen befanden, die sie mit
anderen Geräten verband.
    In klarer Schrift war auf der
Oberseite in eine Silberplatte die gotische Zahl XIII eingraviert, darunter
fand sich eine weitere Gravur im Metall, Worte in winzigen, absolut präzisen
Buchstaben.
    Die genaue Bedeutung konnte
Argel Tal nicht ausmachen, er begriff nur, dass es sich um ein langes,
komplexes Gebet handeln musste. Doch die Tatsache, dass er die Worte lesen
konnte, waren für ihn schon Rätsel genug.
    »Das ist Colchisianisch«,
erklärte er.
    Das ist es, und das ist es auch
nicht.
    »Ich kann es lesen.«
    Die Sprache, die du
Colchisianisch nennst, ist ein Fragment einer urtümlichen Sprache.
Colchisianisch ... Cadianisch ... Diese Sprachen wurden auf euren Welten gesät,
um euch für das kommende Zeitalter bereit zu machen. Die goldenen Schoßhunde des
Imperators konnten diese Inschriften nicht lesen, da in ihren Adern nicht
Lorgars Blut fließt. All das wurde vor Äonen geplant.
    »Und die Cadianer?«
    Ihre Welt wurde berührt, so wie
auch Colchis berührt wurde. Die Saat wurde in großen Mengen gepflanzt, damit sie
in diesem Moment aufgeht.
    Argel Tal näherte sich der
Kapsel mit der Inschrift XIII.
    Ein Sichtfenster in Augenhöhe
zeigte nichts weiter als die milchige Flüssigkeit im Inneren.
    Und dann ... eine Bewegung.
    Geh nicht näher ran.
    Ein Schatten rührte sich im
Inneren des künstlichen Mutterleibs.
    Halt dich fern. Die Stimme des Dämons war jetzt
angestrengt, vor Sorge energisch.
    Argel Tal ging noch näher heran.
    Ein Kind schlief in der
Reifungskapsel, es hatte die Haltung eines hilflosen Embryos, die Augen waren
geschlossen. Langsam drehte es sich in der amniotischen Milch, die halb
entwickelten Gliedmaßen bewegten sich leicht.
    Geh zurück, Word Bearer. Ich
spüre deine wachsende Wut. Glaub nicht, dass ich die Einzige bin, die das
fühlen kann. Eindringliche Gefühle werden das Anathema alarmieren.
    Argel Tal beugte sich, seine
Fingerspitzen wischten Raureif von der Oberfläche.
    »Guilleaume«, flüsterte er.
    Das Kind schlief weiter.
    Xaphen verließ seinen Platz bei
den anderen und näherte sich der Kapsel mit der eingravierten XI. Anstatt einen
Blick in deren trübe Tiefen zu werfen, schaute er über die Schulter zu Argel
Tal.
    »Der elfte Primarch schläft in
dieser Kapsel, noch unschuldig und rein. Ich sehne mich danach, das jetzt und hier
zu beenden«, räumte er ein.
    Malnor lachte amüsiert. »Das
würde uns eine Menge Arbeit ersparen.«
    »Und es würde Aurelian davor
bewahren, dass ihm das Herz gebrochen wird.« Xaphen strich mit einem Finger
über die eingravierte Zahl. »Ich erinnere mich noch gut daran, wie sehr er am
Boden zerstört war, als er seinen zweiten und elften Bruder verloren hatte.« Argel
Tal stand noch immer vor Guilleaumes Kapsel.
    »Wir können nicht mit
Gewissheit sagen, ob unser Handeln hier die Zukunft verändern würde.«
    »Sind manche Risiken es nicht
wert, dass man sie eingeht?«, fragte der Ordenspriester.
    »Manche ja, aber nicht dieses.«
    »Aber die Elfte Legion ...«
    »Wurde aus gutem Grund aus den
imperialen Aufzeichnungen getilgt. Genauso wie die Zweite. Ich will nicht
abstreiten, dass mich auch eine gewisse Versuchung erfasst, Bruder. Eine
Schwertklinge in die Kapsel getrieben, und schon haben wir eine schändliche
Zukunft umgeschrieben.« Dagotal räusperte sich. »Und den Ultramarines geht damit
ein bedeutender Auftrieb bei den Rekrutierungszahlen verloren.« Xaphen
betrachtete ihn ohne eine Gefühlsregung, als würde er das Für und Wider einer
solchen Handlung abwägen.
    »Was ist?«, fragte Dagotal die
anderen. »Sie haben das Gleiche gedacht wie ich. Das ist kein Geheimnis.«
    »Das sind nur Gerüchte«, warf
Torgal

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