Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
Vom Netzwerk:
Schmieröl,
das in jüngerer Zeit gebraut worden war, von dem aber keine Lebensgefahr
ausging. Als Bezahlung legte er ein paar Münzen auf die fleckige Holzplatte,
und nun kamen ihm seine Taschen auffallend leer vor.
    Ringsum drehten sich alle
Gespräche um das gleiche Thema: die Landung auf dem Planeten, der Verrat. Horus
hier, Horus da. Am interessantesten war seiner Meinung nach der Tonfall, in dem
diese Unterhaltungen geführt wurden. »Der Imperator hat sich vom Großen
Kreuzzug abgewandt.«
    »Horus wurde von seinem Vater
hintergangen.«
    »Diese Rebellion ist
gerechtfertigt.«
    So ging es immer weiter, obwohl
schon seit einem Monat kaum noch ein anderes Thema zur Sprache kam, auch als
sich die ganze Flotte im Warp aufgehalten hatte.
    Ishaq tippte einem der Trinker
in seiner Nähe auf die Schulter.
    Der Mann drehte sich um und
ließ ein Gesicht mit einer interessanten Geographie aus Narben erkennen.
    Er trug die Kleidung der
Euchars, seine Handfeuerwaffe steckte in einem Halfter.
    »Ja?«
    »Verraten Sie mir, warum Sie das Ganze für gerechtfertigt halten«, sagte Ishaq zu ihm. »Für mich klingt
das nämlich wie Verrat.« Der Euchar-Soldat grinste ihn höhnisch an und wandte sich
wieder seinen Gesprächspartnern zu, woraufhin Ishaq ihm abermals auf die
Schulter tippte.
    »Ganz ernsthaft. Mich
interessiert Ihre Perspektive.«
    »Verpiss dich, Kleiner.«
    »Beantworten Sie mir einfach
nur meine Frage«, beharrte er freundlich.
    Der Euchar grinste ihn auf eine
Weise an, die bedrohlicher gewesen wäre, wenn der Mann daran gedacht hätte, sich
die Essensreste seiner letzten Mahlzeit zwischen den Zähnen hervorzuholen. »Der
Kriegsmeister hat die halbe Galaxis erobert, nicht wahr? Der Imperator
versteckt sich dagegen seit einem Jahrhundert auf Terra.« Typische
Soldatenlogik, dachte Ishaq. Wenn sich ein Mann der unvorstellbar komplexen
Aufgabe widmete, ein ganzes interstellares Imperium zu verwalten, dann brachte ihm
das nicht mal einen Bruchteil des Respekts ein, der dem Mann entgegengebracht
wurde, der auf die simpelste und aggressivste Weise Krieg führte und eigentlich
nur einen Triumph nach dem anderen feiern konnte, weil er jedes Mal aus einer
Position unverhältnismäßiger taktischer, zahlenmäßiger und materieller
Überlegenheit heraus agieren konnte.
    »Nur damit ich das richtig
verstehe«, sagte Ishaq und täuschte einen nachdenklichen Gesichtsausdruck vor.
»Sie bewundern den Mann, dessen Armee so groß ist, dass es gar keine Schlacht
gibt, die er nicht gewinnen kann. Aber Sie hassen den Mann, der für die Vision
eines Imperiums verantwortlich ist und der auch in der Lage ist, ein solches Imperium
zu führen?« Der Euchar reagierte mit einem verächtlichen Schnauben auf Ishaqs
Worte und drehte dem Memorator abermals den Rücken zu. Einen Moment lang
überlegte der Imagologe, ob er hei dem Ganzen wohl irgendeinen wichtigen Punkt
übersehen hatte. Die Word Bearers waren in imperialem Auftrag hier, sie sollten
mithelfen, Horus' Rebellion zu stoppen.
    Und doch standen die
menschlichen Besatzungsmitglieder geschlossen hinter Horus' Aktionen.
    Er nippte an seinem Drink und
bereute es sofort.
    »Köstlich«, sagte er zu der
jungen Frau hinter der Theke.
    Stimmengewirr umgab ihn von
allen Seiten, und Ishaq beschloss, einfach eine Weile nur zuzuhören, ohne
selbst etwas zu sagen. Er war der passive Sucher, der Volkes Meinung erfahren
wollte, weil es auf diese Weise einfacher war, Konfrontationen aus dem Weg zu
gehen. Der Keller war etwas handgreiflicher geworden, seit die Soldaten damit
begonnen hatten, ebenfalls herzukommen um zu trinken.
    »Die Word Bearers werden Horus
nicht angreifen«, erklärte eine Stimme völlig überzeugt.
    »Es ist kein Krieg. Sie sind
hier, um zu verhandeln.«
    »Es wird ein Krieg werden, wenn
die Verhandlungen scheitern.«
    »Der Imperator ist ein Relikt
aus der Zeit der Vereinigungskriege. Das Imperium braucht heute Führer, die ihm
mehr geben können.«
    »Horus hat überhaupt kein
Verbrechen begangen. Das ist bloß eine Überreaktion des Imperators, weil er
Angst hat.«
    »Es wird nicht zu einer
Schlacht kommen, dafür sorgt Lorgar schon.«
    »Der Imperator verlässt Terra
nicht mal, um sich dieser Sache hier anzunehmen?«
    »Ich habe gehört, Horus will
die anderen Primarchen nach Terra führen.« Ishaq ließ das Glas stehen, ohne
noch einen Schluck zu trinken, und kehrte zurück in sein persönliches Quartier auf
dem allgemeinen Zivildeck. Er hätte sich gern eingeredet, dass

Weitere Kostenlose Bücher