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DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
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salutierten ihm — es gehörte nicht zu ihren
Gepflogenheiten, einem anderen als dem von allen geliebten Imperator gegenüber
ihren Gehorsam zu bekunden.
    Die drei Krieger hielten ihre
Wächterspeere locker in der Hand, aber Körpersprache und Haltung verrieten
Wachsamkeit. Auch wenn die goldene Rüstung ihren Körper bedeckte, konnte er
ihnen ansehen, wie angespannt ihre Muskeln waren.
    Zwei weitere Personen lenkten
Aquillons Aufmerksamkeit auf sich. Der eine Mann war Cartik, der sich tief vor ihm
verbeugte. Er schwitzte, obwohl es im Hangar kalt war, und sein altes Herz
schlug schneller und unregelmäßig. Den zweiten Mann kannte er nicht. Er war
dunkelhäutig und hatte einen wachsamen Blick.
    Nichts von dem, was er um sich
herum zu sehen bekam, schien ihn in irgendeiner Weise zu beeindrucken. Entweder
war er besonders tapfer oder einfach nur völlig unbekümmert.
    »Ein ungewöhnliches
Willkommen«, sagte der Occuli Imperator leise. Er war nicht wütend — jedenfalls
noch nicht —, aber seine Geduld war schon vor vielen Stunden aufgebraucht
worden. Es hatte ihn zutiefst gestört, dass jede Verbindung zu den Word Bearers
unterbrochen worden war, und was sich ihm hier bot, konnte einfach nur als
ungewöhnliches Willkommen bezeichnet werden. Schon als er seine Brüder am Fuß
der Rampe erblickt hatte, war ihm klar gewesen, dass etwas nicht stimmte.
    »Ihre Schiffe wurden ebenfalls ›aufgehalten‹«,
sagte er ganz direkt. »Sie wurden daran gehindert, etwas von der Schlacht
mitzubekommen.« Die drei Krieger nickten und bestätigten seine Annahme.
    »Ich traf als Erster ein«,
erwiderte Nirallus. »Vor nicht einmal zehn Minuten. Der Anflug an die Flotte
war ein Albtraum, und der Auspex meldete Hunderte tote Schiffe in der oberen
Atmosphäre. Auf Isstvan V wird es noch auf Jahrzehnte hinaus Stahl regnen.«
    »Ich sah das Gleiche«, stimmte
Aquillon ihm zu. »Kein Hinweis auf Schiffe in den Farben der Verräter, dafür
haben die loyalen Legionen verheerende Verluste erlitten. Und die Anordnung der
Wrackteile lässt auf andere Zahlen schließen, nämlich dass hier womöglich zwei
Legionen ausgelöscht wurden. Andere, die eigentlich präsent hätten sein sollen,
sind nie hier gewesen.«
    »Ich konnte Argel Tal bislang
nicht erreichen«, sagte Kalhin.
    »Und auch niemanden sonst, der
sich auf der Oberfläche aufhält.«
    Aquillon sah die beiden
Menschen an. »Was haben sie hier zu suchen?« Sythran trat vor und überreichte
ihm eine klobige Plastek-Kamera. Das Gerät war von einer teuren Bauart, so viel
war ihm klar. Aquillon nahm die Kamera an sich, schaute aber nicht auf den
Bildschirm. »Sie sind ein Imagologe?«, fragte er den Menschen.
    »Ishaq Kadeen«, antwortete der
Mann. »Ja, ich bin Imagologe. Wenn Sie den Schalter ...«
    »Ich weiß, wie dieses Gerät
funktioniert, Ishaq Kadeen.« Mit dem Daumen drückte Aquillon auf eine Taste,
dann schaltete sich der Bildschirm ein.
    Eine Weile sah er sich das Bild
an. Seine Erziehung und Ausbildung an der Seite des Imperators hatten ihn mit einem
breiten Spektrum dessen vertraut gemacht, wozu Menschen fähig waren und welche
Möglichkeiten sich ergaben, wenn lebende Wesen mit Technologie in Berührung kamen.
So etwas wie das hatte er noch nie zu sehen bekommen, dennoch wusste er sofort,
was es sein musste.
    Der Occuli Imperator gab Ishaq
die Kamera zurück, der ein »Danke« murmelte. »Sie haben das auf dem
Sanktumsdeck entdeckt, nehme ich an?«, erkundigte er sich.
    »Auf dem Ordensdeck? Ja, genau.«
    »Natürlich.« Dann zog Aquillon
mit unendlicher Würde seine Klinge aus der Scheide. »Meine Brüder«, sprach er, »wir
wurden verraten.«
    »Mir gefällt nicht, welche
Chancen wir gegen die komplette Crew eines Schiffs haben, selbst jetzt, da sich
die Legion nicht an Bord befindet. Was schlagen Sie vor?«, fragte Kalhin.
    »Als Erstes finden wir heraus,
wie tief dieser Verrat reicht. Ich muss diesen Wahnsinn mit eigenen Augen
sehen, und ich muss denjenigen die Wahrheit entreißen, die sie vor uns
verschweigen. Bevor wir überhaupt in Erwägung ziehen können, dieses
Krebsgeschwür aus dem Herzen dieser Rebellion herauszuschneiden, müssen wir
unbehelligt nach Terra gelangen und alle Einzelheiten dem Imperator
überbringen.«
    »Dem von allen geliebten
Imperator«, sagten Kalhin und Nirallus prompt, während Sythran mit den Knöcheln
auf seinen Brustpanzer klopfte. Ishaqs Beitrag kam ein paar peinliche Sekunden
zu spät, aber von den anderen nahm längst niemand mehr

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